1. Spieltag der Jugendmannschaften 1-4

Bereits vor einer Woche haben die Jugendmannschaften 5 und 6 – ja sechs! Den vielen aktiven und neuen Jugendspielern muss schließlich Rechnung getragen werden 😎 – die neue Saison 2023/24 erfolgreich eröffnet. In dieser Woche waren nun die Teams 1 bis 4 an der Reihe: SKK 1 in der U20 Bayernliga, SKK 2 in der Landesliga, SKK 3 in der Oberpfalzliga und SKK 4 in der wiederbelebten Bezirksliga.

SK Kelheim 1 (U20 Bayernliga)

Die erste Mannschaft fuhr in der Besetzung Benedikt Huber, Laura Sophie Bauer, Moritz Ramming, Valentina Neumeier, Michael Gold und Arthur Sitnik nach Ansbach. Als Betreuer und Fahrer war Robin – eigentlich MF der zweiten Jugendmannschaft, diesmal aber Ersatz für den verhinderten Piehler – mit dabei, der die Kids mit dem Bus der Stadt Kelheim nach Mittelfranken kutschierte.

Die Begegnung begann zunächst vielversprechend. Arthur an Brett 6 war bereits nach einer guten Stunde fertig und brachte den SKK mit 1-0 in Führung. Hier war der Gegner etwas zu gierig und fraß einen „vergifteten Bauern“. Da ließ sich Arthur natürlich nicht zweimal bitten und schnappte sich die Leichtfigur. Mehr wollte der Gegner nicht sehen und gab direkt auf.

Eine weitere Stunde später war der Vorsprung leider wieder dahin: Benedikt an Brett 1 musste seine Partie abschenken, nachdem eine Taktik über unzählige Ecken nicht so hingehauen hat, wie er sich das vorgestellt hatte. Robin: „Er versuchte mit einem Springeropfer die gegnerische Stellung aufzuhebeln, was leider nicht funktionierte, wie gehofft.“ Materialmäßig war auf den ersten Blick noch gar nicht so viel passiert, aber die Stellung war im Eimer. 1-1.

Ungünstigerweise saßen die Kelheimer diesmal alle mit dem Gesicht zur Wand, weswegen Robin keine besseren Shots erwischt hat (ohne auf die Rückenlehne der Bank zu robben).

Gegen 16:30 Uhr – Beginn war 14:00 Uhr – ging es dann plötzlich Schlag auf Schlag: Michi remisierte an Brett 5. Das war ein wenig frustrierend, da er kurz davor war, eine Quali zu gewinnen. Nach der vorbei gezogenen Chance war es einfach nur tot Remis und entsprechend einigten sich die beiden Kontrahenten auch. Moritz legte an Brett 3 einen sauberen Sieg hin. Lange sah es hier sehr remislich aus, doch im Endspiel gelang es ihm, einen entscheidenden Bauern zu gewinnen – den Moritz wohl durchgebracht hätte, wenn der Gegner nicht vorher aufgegeben hätte. Abermals führte Kelheim, nun mit 2,5:1,5.

Im selben Moment gab Leni an Brett 4 den Vorsprung wieder ab, nachdem sie zuvor einen Doppelangriff übersehen hatte und dabei eine Leichtfigur draufging, die in der Folge nicht wieder auszugleichen war.

Es stand also 2,5-2,5-Unentschieden und Laura war die Letzte, die noch spielte. Sie hatte inzwischen die undankbare Aufgabe, den Mannschaftskampf in die richtige Richtung zu lenken. Leider sollte es an diesem Tag nicht sein. Robin: „Laura hatte sogar einen Turm geopfert, hier entstand ein super starker Angriff.“ Aber sie verfolgte zu der Zeit andere Pläne und zog die Dame ab, um den generischen Angriff abzuwehren. Ab da war sie im Hintertreffen, der Gegner spielte mit zwei Türmen und einem Springer, bei Laura war allein die Dame übrig geblieben. Zudem musste sie sich um einen Freibauern kümmern, der auf e7 bereits auf die Umwandlung wartete. Somit standen auch die Chancen auf ein Remis und damit 3:3-Unentschieden bei quasi null und SKK 1 musste sich mit einer denkbar knappen 2,5-3,5-Niederlage auf die Heimreise machen.

Da es äußerst eng war und zwei andere Vereine deutlich höher verloren haben, liegt Kelheim 1 nach der ersten Runde auf Platz 6 der U20 Bayernliga. Die kommenden Spieltage werden dann kräftezehrende Doppelrunden sein.

SK Kelheim 2 (U20 Landesliga Nord)

Da Robin in der Ersten als Betreuer einsprang, hatte ich die ehrenvolle Aufgabe, unsere Zweite zum Landesliga-Aufsteiger nach Tegernheim zu fahren. Als schachlicher Betreuer erklärte sich Holger Seidenschwarz bereit, „vorbeizuschauen“ (es sollte ein mehrere Stunden dauerndes „Vorbeischauen“ werden 😉 ). An den Brettern saßen Citra Bangsa-Giesen, Marcus Reimann, Konstantin Neumeier und Leonhard Neumeier.

Leo an Brett 4 hatte einen Gegner mit knapp 500 DWZ weniger. Der wehrte sich zwar tapfer, aber nach einer guten Stunde hing die Partie schon derart auf eine Seite, dass er aufgab und SKK 2 mit 1-0 in Führung ging.

Bei Konny an Brett 3 sah der Partieverlauf auf den ersten Blick nicht gut aus, denn er war früh mit ein bis zwei Bauern weniger unterwegs. Doch das täuschte: „Konny hat zwar einen Bauern weniger, aber der ganze schwarze Königsflügel war noch nicht entwickelt“, meinte Corni dazu. Dann nutzte er eine sehenswerte Gabel, um eine Quali zu gewinnen, statt einfach die Leichtfigur zurückzuschlagen. Spätestens da erkannte dann auch der Laie (also ich), dass da was geht an diesem Tag. Und nachdem der Gegner vor die Wahl gestellt war, einen ganzen Turm zu verlieren oder seine Dame zu opfern, war der Rest dann konzentrierte Fleißarbeit und SKK 2 führte mit 2-0. Trainerin Lena: „Hat er gut gemacht, schöne Partie!“

Citra an Brett 1 hatte einen Kontrahenten mit fast 200 DWZ mehr, hielt aber lange ordentlich dagegen und lag zwischendurch sogar mal einen Bauern vorn. Dann jedoch wurde sie von einem gegnerischen Angriff derart überrascht, der ihr offenbar so bedrohlich und endgültig erschien, dass sie direkt aufgab. Folglich stand es 2-1.

Marcus an Brett 2 spielte noch und er war in der komfortablen Position, eine Leichtfigur mehr und noch mehr als genug Zeit auf der Uhr zu haben, während der Gegner schon arg mit Zeitnot kämpfte – und dass ein Remis reichte. Als der Gegner nur noch 13 (!) Sekunden auf der Uhr hatte, beschloss Marcus, den umstehenden Beobachtern nochmal einen ordentlich Schrecken in die Glieder zu jagen… 😉 Aber trotz Schiedsrichter-Eingriffs ließ er sich letztendlich nicht aus der Ruhe bringen und spielte seinen Materialvorteil sauber runter. Damit eröffnete SKK 2 die Saison erfolgreich mit einem 3-1 Endstand.

In der Tabelle startet SKK 2 an Platz 1 der U20 Landesliga Nord. Wie man sieht, ist Kelheim die einzige 2er-Mannschaft in dieser überregionalen Liga – alle anderen sind die Top-Teams der jeweiligen Vereine. Das macht das Aufstellen natürlich nicht einfacher für unsere Jugendleiter: Während die Kontrahenten in der Landesliga All-in gehen können, gilt es bei uns, die Balance zu finden zwischen erster und zweiter Mannschaft, sodass SKK 1 und 2 reelle Chancen haben, in beiden bayerischen Ligen mitzuhalten.

SK Kelheim 3 (U20 Oberpfalzliga)

Mannschaftsführer Johannes fuhr an diesem Samstag mit seinem Team zum Liga-Neuling nach Cham. Für den Trip hatte er Boris Bondarenko, Leonhard Dauerer, Maxim Weinberger und Lukas Riera Galmés aufgestellt – und die waren derart motiviert, dass sie schon vor Rundenstart permanent gegeneinander spielten, noch ehe die Gastgeber überhaupt vor Ort waren. 😀

Lukas an Brett 4 sicherte sich laut Beobachter Johannes früh taktisch eine Mehrfigur und konnte den Gegner in ein Grundreihenmatt überlisten. Maxim traf auf die skandinavische Verteidigung und ging nach langer Rochade voll in den Angriff. Sein Gegner versäumte es, zu rochieren und wurde durch die starken Zentrumsbauern regelrecht überrollt.

Überhaupt war laut Johannes auffällig, dass alle vier Kelheimer voll auf Angriff spielten. Sie warteten nicht passiv auf Fehler der Gegner, sondern versuchten an allen Ecken und Enden zu zündeln und jene in einen Fehler hinein zu locken. Entsprechend waren auch alle Partien unter 35 Züge lang (Maxim nur 23).

Dass dabei auch mal was schiefgehen kann, ergibt sich zwangsläufig. Leonhard kam sehr schlecht aus der Eröffnung. „Trotz solidem Spiel konnte er diesen Nachteil nicht mehr einholen„, gab Johannes zu Protokoll.

Boris spielte die schärfste Variante gegen die französische Verteidigung und schon bald war von beiden Seiten alles angegriffen. Johannes: „Boris stand klar besser, aber um den Mannschaftssieg zu sichern, wickelte er in eine forcierte Dauerschachvariante ab“. Am Ende wurde es ein 2,5-1,5-Sieg für die Mannschaft.

Dass trotz des Mannschaftssieges aktuell „nur“ Rang 3 zu Buche steht, ist einzig dem Umstand geschuldet, dass zwei Mannschaften noch höher gewonnen haben. Doch die gezeigte Leistung macht Lust auf mehr.

SK Kelheim 4 (U20 Bezirksliga)

Auch in der Vierten war der Mannschaftsführer an diesem Tag verhindert, sodass Martin einsprang und die Kids nach Schwandorf kutschierte. Pandu Bangsa-Giesen, Korbinian Pritschet, Maxim Usik und Leon Stöhr lautete die interessante Aufstellung. Sehr erfreulich, dass Pandu nach einigen Monaten und Maxim nach einigen Jahren (!) erstmals wieder am Brett saßen.

Nachdem die Bezirksliga letztes Jahr nicht gespielt wurde und Kelheim folglich auch keine entsprechende Mannschaft hatte, darf der Neustart mit dem 3,5-0,5-Sieg als überaus gelungen gewertet werden. Wobei man fairerweise anmerken muss, dass unser Team von der Papierform her haushoher Favorit war. Sowohl Pandu, als auch Korbi, als auch Maxim bei seinem Comeback holten den vollen Punkt. Leon, der eine Gegnerin auf Augenhöhe hatte, schaffte ein Remis.