Bereits Anfang des Jahres hatte die Schachjugend Oberpfalz ein Mannschaftspokalturnier ausgerichtet, bei dem nicht die paar Topspieler der Vereine im Fokus standen – die üblichen Verdächtigen, die sich regelmäßig auf Bezirks-, Landes- oder gar Bundesebene begegnen – sondern die breite Basis der Vereinsspieler als Zielgruppe hatte, um den Breitensport-Charakter zu betonen. So ähnlich war nun auch der Jugend-Pokal gestrickt, nur nicht mit Mannschaften, sondern als Einzelwettbewerb.
Neben den Altersklassen U8, U10 und U12 bis maximal 1000 DWZ wurde der Amateur-Pokal abgehalten, bei dem alle anderen als die genannten Altersklassen – also auch Erwachsene – antreten durften, solange sie weniger als 1600 DWZ auf dem Konto hatten; Neu-, Wieder- und Quereinsteiger, Gelegenheitsspieler, und alle anderen, die aus irgendwelchen Gründen noch darunter lagen. Sie wurden in Vierer-Gruppen mit möglichst gleicher Stärke gepaart und spielten jeweils drei Runden Jeder-gegen-Jeden.
Auch vom Schachklub Kelheim waren wieder etliche Teilnehmer am Start, acht Jugendliche und 13 „Amateurspieler“. Namentlich: Konstantin Frikel und David Eckrot in der U8, Lukas Riera Galmés, Alexander Nickel und Jeremias Karl in der U10, Lucia Riera Galmés in der U10w, die gemeinsam mit der U10 spielte, sowie Leopold Prücklmeier und Sara Weiß in der U12/U12w. Bei den Amateuren hatten sich Arthur Sitnik (Gruppe A), Robin Lindner und Luca Koch (B), Leonhard Neumeier und Bernhard Poll (C), David Zachmayer und Leonhard Dauerer (D), Jannick Frei und Boris Bondarenko (E), Theodor Nickel (F), Vincent Linhard und Roland Neumeier (G), sowie Sigrid Huber (I) zusammengefunden.
Im Gegensatz zum OSJ-Cup waren die Partien hier nicht im Schnellschachmodus angelegt, sondern als Langschachpartien mit Mitschreibpflicht und DWZ-Auswertung. Ein klares Zeichen, dass der Wettbewerb die Kids für Langschach vorbereiten sollte.
In der U8 waren diesmal leider nur vier Teilnehmer am Start, sodass nicht nur Jeder-gegen-Jeden gespielt wurde, sondern zwei Durchgänge davon, da U8-Spieler die 60 Minuten Bedenkzeit in der Regel ja nicht ausnutzen. Gegen die Turniersiegerin vom Gastgeber TSV Kareth-Lappersdorf, die sich mit 6 Punkten aus 6 Runden komplett schadlos hielt, war nichts zu machen, aber Konsti gelang es alle anderen Partien zu gewinnen und sich den zweiten Platz zu sichern. David hingegen musste diesmal tapfer sein: gegen die drei immer gleichen Gegner konnte er nichts machen, sodass er mit null Punkten nach Hause ging, der Arme. Beim nächsten Mal, wenn wieder mehrere verschiedene Gegner anwesend sind, geht’s bestimmt wieder besser!
In der U10 wurden fünf Runden gespielt und auch hier gab es einen Sieger, diesmal vom SF Tegernheim, der komplett verlustpunktfrei blieb. Lukas schnappte sich direkt dahinter mit 3,5 Punkten Rang 2 und musste sich nur dem Turniersieger geschlagen geben. Das Remis gegen den Drittplatzierten machte keinen Unterschied mehr in der Endabrechnung. Alex holte 2,5 Punkte und Lucia 2,0, die damit den Preis in der Mädchenwertung gewann. Jeremias musste sich diesmal mit 1,5 Punkten zufriedengeben, was er aber sichtlich nicht war an diesem Tag. Allerdings musste er auch gegen die späteren Erst- und Zweitplatzierten ran, hatte also kein leichtes Los.
Ebenso wie in der U10 waren auch in der U12 zehn Teilnehmer am Start, aber nur zwei vom SK Kelheim. Das liegt natürlich nicht daran, dass der SKK keine U12-Spieler hat, sondern dass sich einige von ihnen im Amateur-Pokal bei den Erwachsenen respektive älteren Gegnern versuchten, weil sie die 1000-DWZ-Grenze gerissen haben. Sara hatte heute einen sehr guten Tag, holte mit 3 Punkten nicht nur Rang vier in der Gesamtwertung und den Mädchenpreis, sondern hat dabei auch die amtierende Oberpfalzmeisterin der U12w am Brett geschlagen. Leopold hingegen hatte seinen ersten Einsatz auf einem Langschachturnier, war bisher nur im Schnellschach bei der Niederbayerischen Schulschachmeisterschaft im Einsatz und musste bei seinem Debüt leider feststellen, dass gegen Vereinsspieler ein anderer Wind weht. Zu einem Punkt reichte es bedauerlicherweise nicht, aber er hat tapfer gekämpft und sicherlich viel gelernt dabei.
Beim Amateur-Pokal, wo 90 Minuten Bedenkzeit zur Verfügung standen, blieben von den Kelheimern Leonhard in der Gruppe D und Jannick in Gruppe E ohne Niederlage und holten sich mit 2,5 Punkten aus drei Runden den ersten Platz. Für Jannick war es gar sein erstes vollständiges Langschachturnier überhaupt in Vereinsfarben – beim Altmühltalcup konnte er nur sporadisch antreten – folglich ging er noch ohne DWZ in den Wettkampf.
Zweite Plätze gab es hingegen in Hülle und Fülle: Robin schnappt ihn sich in der Gruppe B, Leo in der Gruppe C, Theodor in der Gruppe F und Ich in der G. Nur die Wege dorthin waren unterschiedlich: Leo konnte die ersten beiden Runden gewinnen und hätte nur noch ein Remis für den Turniersieg gebraucht. Der Gegner in Runde drei hatte jedoch andere Pläne. Robin hingegen musste gleich in Runde 1 einen Punkt abgeben und setzte dann zur Aufholjagd an, die mit Silber endete. Theodor zeigte eine starke Leistung und musste sich nur dem Gruppensieger in Runde zwei beugen. So ging es im Grunde auch mir, nur dass ich in der letzten Runde mal wieder in gewonnener Stellung Remis angenommen habe, weil ich den Gewinnweg nicht sah. Im Endeffekt hätte es an der Platzierung nichts geändert, an der DWZ-Auswertung aber sehr wohl.
Auf Rang 3 fanden sich Zachi und Boris in ihren Gruppen wieder. Boris holte 1,5 Punkte und Zachi, der ja auch erst seit kurzem Vereinsmitglied ist, davor aber schon auf der Schulschachmeisterschaft überrascht hat, 1,0 in dieser ungewöhnlich hohen Gruppe für einen Neuling. Für Arthur, der in der Gruppe A natürlich starke Konkurrenz hatte, lief es diesmal gar nicht. Am Ende brachte er nur 0,5 Punkte zusammen, was an diesem Tag leider nur für Rang 4 reichte. Das gilt ebenso für Bernhard in der Gruppe C. Vincent holte auch 0,5 Punkte und Rang 4, aber für ihn war es sein erstes Langschachturnier und sein erster Einsatz als SKK-Spieler überhaupt. Angesichts dessen hat er sich super verkauft, auch wenn die Ergebnisliste das nicht sofort wiedergibt. Luca stand in allen drei Partien auf Gewinn, blieb in der starken Gruppe B letztlich aber punktelos. Da wirkt die lange Turnierabstinenz eventuell noch nach, aber das wird schon wieder mit der Routine! Sigrid landete ebenfalls auf Rang 4. In der Gruppe I gab es allerdings fünf Teilnehmer.
Neben den Spielern und gegebenenfalls ihren Eltern waren noch etliche weitere SKKler dabei, um die Veranstaltung in Lappersdorf zu unterstützen. Piehler kümmerte sich um die Auswertung, Johannes, Conny und Bernhard waren als Betreuer und Fahrer mit dabei. Insgesamt eine gelungene Veranstaltung bei hochsommerlichen Temperaturen in Lappersdorf. Weitere Informationen dazu gibt’s bei der SJO.
Danke an Johannes und Katarina, die einige der Fotos beigesteuert haben, während ich spielte.