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Benedikt verteidigt Bayerischen Blitz-Titel in der U14

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In Riedenburg ist an diesem Samstag bei wunderschönem Sommerwetter und deutlich über 30° C die Bayerische Jugend-Blitzschach-Einzelmeisterschaft (BJBEM) 2023 über die Bühne gegangen. Im gediegenen Ambiente des Fuchsgartens war zum ersten Mal eine Bayerische Meisterschaft der BSJ zu Gast.

Laut Reinhard Blodig, Leiter der Abteilung „Schach“ beim Veranstalter TV Riedenburg, fand schon mal eine Bayerische Schnellschach-Mannschaftsmeisterschaft der Erwachsenen im Fuchsstadl statt und natürlich die ein oder andere Veranstaltung der Riedenburger, wie Betreiber Josef Fuchs verriet, der den Schachleuten ein toller Gastgeber war – aber das war ein Novum.

Je 20 Teilnehmer waren in den Altersklassen U12, U14, U16 und U20 startberechtigt. Von den Blitzmeistern und Vizemeistern der bayerischen Bezirke über die Vorjahresmeister bis hin zu den amtierenden Landesmeistern im Langschach hatten sich die Jugendlichen aus ganz Bayern für die Finalrunde qualifiziert. Zudem gab es wie üblich einige Freiplätze sowie den Ausrichter-Freiplatz, den Hannes Droll vom TV Riedenburg in der U12 wahrgenommen hat. Er holte 11,5 Punkte aus 19 Runden und brachte dabei einige der deutlich höher gerateten Gegner ins Schwitzen.

Hannes

Vom SK Kelheim waren Konstantin Neumeier als Oberpfalz-Meister U12 und Peter Hahn in der U18 qualifiziert, sowie Maxim Weinberger als Vizemeister in der U16. Die Altersklassen auf Bezirks- und Landesebene unterscheiden sich an einigen Stellen, daher musste Peter U20 spielen. Dazu gesellten sich Benedikt Huber als Titelverteidiger in der U14 und Moritz Ramming als amtierender Bayerischer Einzelmeister in der U12 im Langschach. Freiplätze erhielten Marcus Reimann in der U14, Leonhard Neumeier in der U16, sowie Florian und Michael Gold, Pandu Bangsa-Giesen und David Zachmayer in der U20.

Last minute sprangen Arthur Sitnik und Lukas Riera Galmés für Spieler ein, die sich krank gemeldet hatten, um das geplante Rundenturnier „Jeder gegen Jeden“ absolvieren zu können. Nur in der U20 waren lediglich 16 Spieler dabei, trotz Freiplätze, daher wurden hier nur 15 statt 19 Runden absolviert. Letztendlich war der SK Kelheim mit dreizehn Teilnehmern dabei.

Wie üblich bei Blitzschach-Turnieren hatten auch die Schiedsrichter bzw. Gruppenführer einiges zu tun, denn logischerweise ist die Fehlerquote unter enormem Zeitdruck höher als wenn man minutenlang über einen einzigen Zug brüten kann. Constantin Blodig, Cornelius Mühlich und Johannes Obermeier waren mit den Aufgaben betraut. Insgesamt sorgte das Kelheimer Orga-Team mit Martin Blodig an der Auswertung für einen reibungslosen Ablauf.

Die Runden wurden immer in Chargen von 4 bis 5 Durchgängen zusammengefasst, ehe es eine kurze Pause respektive Mittagessen gab, das natürlich gemütlich im Fuchsgarten eingenommen wurde – damit die Wirtsleute nicht von 80 hungrigen Schachspielern gleichzeitig überrannt wurden, zeitversetzt nach Altersklassen.

Unter allen Kelheimern hatte, wie schon im Vorjahr, Benedikt in der U14 das beste Ende für sich. Er holte sagenhafte 18 Punkte aus 19 Runden, musste sich lediglich dem Zweitplatzierten geschlagen geben und blieb ansonsten verlustpunktfrei.

Das resultierte in einem Vorsprung von drei Punkten auf den nächsten Verfolger und sorgte für die erfolgreiche Titelverteidigung. Marcus tat sich schwer in diesem enorm starken Teilnehmerfeld (die NWZ-Zahlen sind die Spielstärken im Langschach, nicht die Blitz-Ratings). Daher wurden es am Ende leider nur zwei Punkte.

U14 Platz 1 bis 6

In der U12 schrammten die Kelheimer knapp an einem Treppchenplatz vorbei. Moritz startete verhalten in das Turnier, steigerte sich aber im Laufe der Stunden und kam mit 16,0 Punkten auf Platz vier. Genau umgekehrt war es bei Konny, der am Anfang loslegte wie die Feuerwehr und nach den ersten Runden ungeschlagen war, in der Mitte herum jedoch einen Durchhänger hatte. Er erreichte mit 12,5 Punkten Platz 5.

Arthur, ebenfalls mit 12,5 Punkten, wurde Siebter, Ersatzmann Lukas, der eigentlich noch U10 spielt, hamsterte immerhin vier Punkte zusammen, alle mit Siegen erkämpft, keine Remis oder spielfrei.

U12 Platz 1 bis 6

In der U20 war der SK Kelheim zahlenmäßig am stärksten vertreten, allerdings wie geschildert nur mit einem Qualifizierten. Die beste Vorstellung bot dabei Floh, der mit 9 Punkten aus hier 15 Runden auf Platz 5 kam. Peter spielte „Alles oder nichts“ (kein Remis) und kam auf 8 Punkte. Er ließ vorwiegend Punkte gegen die Topleute liegen und holte relativ zuverlässig die Punkte gegen „machbare“ Gegner, wobei das in diesem Feld natürlich relativ zu verstehen ist.

Gute Nerven brauchten Michi, Zachi und Pandu, die auf 5,0 / 4,5 / 2,0 Punkte kamen. Bei Zachi ist das allerdings unbedingt als heraushebenswerte Leistung zu betrachten, schließlich ist er erst seit ein paar Wochen beim SK Kelheim und dann in dieser Altersklasse gleich 4,5 Punkte auf einer Landesmeisterschaft zu holen, ist aller Ehren wert.

U20 Platz 1 bis 3

Ganz tapfer mussten hingegen unsere U16-Spieler sein, die zwischen Frust und Galgenhumor hin und her schwankten. Hier lief heute wenig zusammen. Maxim hamsterte bis zum Ende immerhin noch 4,5 Punkte aus 19 Runden zusammen, nachdem am Anfang gar nichts ging. Er hatte allerdings ein Highlight, indem er gegen den Bayerischen Vizemeister Remis schaffte.

Leo hingegen war am Ende froh, als es vorbei war und er nicht komplett leer ausging.

U16 Platz 1 bis 6

Kurz vor 16 Uhr war das Turnier endgültig vorbei und Bayern hat seine neuen Meister im Blitzschach. Die offiziellen Tabellen gibt’s bei der BSJ.

Parallel dazu hielt der TV Riedenburg ein Begleitturnier ab, in dem letztendlich 16 Teilnehmer auf der Terrasse des Fuchsstadls sieben Runden 8+3 spielten, was offiziell schon zu Schnellschach zählt, nicht mehr zu Blitz (sich für mich aber eher nach Ultrabullet anfühlte). Da die DWZ-Spanne mit 1400 Punkten Unterschied (!) sehr groß war, wurde das Turnier in zwei Gruppen à acht Teilnehmern dividiert. Valentina Neumeier wuselte hier als rechte Hand der Turnierleitung durch die Tische, trug die Ergebnisse zusammen und korrigierte die Uhren nach ungültigen Zügen und dergleichen.

Gespielt wurde „Jeder gegen Jeden“ innerhalb der beiden Gruppen.

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: Benedikt Huber vom SK Kelheim verteidigt Bayerntitel im Blitzschach (MZ, 24.07.2023)