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„Gemeinsam Schach erleben“ in Riedenburg

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Auch 2023 durfte die alljährliche Veranstaltung „Gemeinsam Schach erleben“ in den Sommerferien nicht fehlen. Nur die Räumlichkeiten haben sich geändert, da die bisher dafür genutzten Lokationen nicht mehr zur Verfügung standen. Daher trafen sich die Schachkids diesmal im Schullandheim Riedenburg für ihr Programm. Das war zwar etwas teurer als in den letzten Jahren, dafür mussten die Teilnehmer aber nicht selbst für die Zubereitung ihrer Mahlzeiten sorgen, sondern wurden von der Leiterin des Schullandheims rundum mit gutem und vor allem reichhaltigem Essen verköstigt. Da die Schachkinder beim Herrichten und Aufräumen mithalfen, mit Bitte und Danke nicht sparten und sich auch sonst zu benehmen wussten, war das Eis schnell gebrochen und sowohl die Trainer, als auch die Teilnehmer durften sich wie zu Hause fühlen. Auch die Räumlichkeiten und Sportmöglichkeiten waren sehr gut geeignet, also eigentlich der ideale Ort dafür.

Mit durchgehend mindestens fünf anwesenden Trainern – Corni, Lena, Conny, Johannes, Gustl, Martin und Bernhard waren über die Woche im Einsatz – war eine hohe Betreuungsdichte garantiert. Grob waren die Vormittage stets „Vollgas“ für Schach verplant, die Nachmittage mit Ausgleichssport und ein bisschen Schach und die Abende mit coolen und lustigen Spielen fürs Teambuilding.

Wie schon in den vergangenen Jahren ist „Gemeinsam Schach erleben“ des SK Kelheim ein gerne wahrgenommenes Angebot auch für vereinsfremde Jugendspieler. So waren diesmal Teilnehmer vom SV Isental, SK Germering, MTV Ingolstadt, TV Riedenburg und sogar vom TV Tegernsee mit dabei, die die weite Anreise ins Altmühltal dafür auf sich nahmen. Der Hintergedanke, auch vereinsfremde Spieler dazu einzuladen, ist, starke Teilnehmer im Feld zu haben, die nicht einzig aus den eigenen Reihen kommen, um voneinander lernen zu können. Viele Teamkollegen kennen sich halt schon seit vielen Jahren in- und auswendig, da kann zusätzlicher Input von außen nicht schaden.

Gleich am ersten Tag startete nach der Begrüßung ein Turnier, das DWZ-ausgewertet war, um gleich mal ohne Umwege ins Thema hineinzukommen. In Gruppe A siegte Tim Geist vor Leo Navarro Jahnke, Gruppe B gewann Arthur Sitnik vor Tobias Hagn. Gruppe C war fest in der Hand von Lukas Riera Galmés, der keinen einzigen Punkt abgegeben hat, Gruppe D ging an Leon Stöhr, während in Gruppe E Paul Brandl vor Sofiia Strielnikova ins Ziel kam.

Die insgesamt acht Trainingseinheiten hatten verschiedene Schwerpunkte je nach Kadergruppe und Trainer. Es wurden Partien besprochen, Stellungen ausgespielt, Blindschach war ein Punkt, um das Vorstellungsvermögen zu schulen, dynamisches Spiel gehörte dazu und vieles mehr. Für die Teilnehmer war es eine Reise quer durch alle möglichen Themen und so konnte jeder etwas für sich mitnehmen.

Johannes dachte sich coole Spiele für Zweierteams aus: Duckchess, gemeinsames Aufgabenlösen, wobei ein erfahrener Spieler blind agieren musste, wohingegen die jungen oder unerfahrenen Spieler die Stellung sehen konnten und ihrem erfahrenen Mitspieler diese beschreiben mussten, also Teamwork.

 1. Tobi / Theodor N
 2. Leo Na / Leo O
 3. Arne / Simon R
 4. Konny / Lukas G
 5. Tim / Sebastian
 6. Denis / Basti
 7. Leonhard / Steven
 8. Maxim / Lukas RG
 9. Arthur / Leon
10. Leo Ne / Paul
11. Michi / Alex
12. Leni / Lucia
13. Boris / Theo O

Tandem durfte natürlich nicht fehlen, Ansageschach, 5-Züge abwechselnd ziehen, und noch einiges mehr. Die Teams bestanden jeweils aus einem alten, erfahrenen Spieler und einem jungen und/oder unerfahrenen, um sich besser kennenzulernen und die Jüngeren zu unterstützen. Hier sind die Ergebnisse etwas in Vergessenheit geraten, waren hier in dem Moment zwar schon ein Kriterium, am Ende stand aber der Trainingseffekt im Vordergrund, nicht das Ergebnis.

Um Körper und Geist gleichermaßen auf Trab zu halten, war speziell an den Nachmittagen Ausgleichssport angesagt. Dafür war die Turnhalle perfekt geeignet, denn das Wetter war diesmal leider nicht vom Feinsten. Auch der Tischtenniskeller inklusive Kicker, Billard und Air-Hockey-Tisch war den ganzen Tag im Einsatz und wem der Ausgleichssport am Nachmittag noch nicht genügte, der konnte sich auch an den Abenden in der Turnhalle auspowern. So kam es durchaus vor, dass die Trainer bis 22 Uhr in der Turnhalle mit Fußball, Völkerball, Basketball, Räuber und Gendarm, James Bond, Jungle-Spiel oder anderem beschäftigt waren und der ein oder andere Muskelkater daher kein Wunder ist.

Ein Aspekt dieser Veranstaltung war auch das Thema Integration. Mit einigen aus der Ukraine geflüchteten Kindern und Jugendlichen hatten 13 der insgesamt 35 Teilnehmer Migrationshintergrund. Hier waren neben Schach an sich auch Aspekte wie Raum für soziale Kontakte zu schaffen, sich sprachlich mit den Teamkollegen auseinandersetzen zu müssen, Regelakzeptanz und Toleranz oder einfach nur die Möglichkeit, sich sportlich betätigen zu können ein Kriterium. Auch diesbezüglich kann das Event als voller Erfolg gewertet werden.

Am Sonntagmittag wurde aufgeräumt und zusammengepackt, die Familien Paluch, Neumeier und Sitnik – wofür sich die Jugendleiter herzlich bedanken – sowie die Trainer transportierten die Kids zum letzten Programmpunkt: der Ausklang im Kelheimer Schwimmbad Keldorado. Wer immer noch nicht genug ausgepowert war, konnte das dort mit rutschen und schwimmen nachholen oder einfach zusammen mit seinen Teamkameraden und -kameradinnen noch eine schöne Zeit verbringen. Und damit war „Gemeinsam Schach erleben“ in Riedenburg 2023 auch schon wieder Geschichte.

Das Projekt „Gemeinsam Schach erleben“ wurde durch das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration unterstützt.