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4. Spieltag: Kreisliga-Teams hatten zu kämpfen

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Am vergangenen Sonntag hatten die Kreisliga-Mannschaften des SK Kelheim großen gemeinsamen Auswärtsspieltag. SKK III und IV fuhren nach Regensburg, SKK V ein paar Kilometer weiter zu den Schachfreunden nach Tegernheim.

SK Kelheim III (Kreisliga I Süd)

Die Dritte musste gegen SC Bavaria Regensburg VI antreten und spielte in der Aufstellung Valentina Neumeier, Christine Grafl, Arthur Sitnik, Mannschaftsführer Anton Kliegl, Dr. Helmut Tautz und Alexander Pickl in Prüfening.

Nach einer guten Stunde Spielzeit lief es bei Christine aus dem Ruder. Dem Gegner war es gelungen, seine Dame unmittelbar vor der Königsstellung einzupflanzen und mit dem Springer matt in wenigen Zügen zu drohen. Zwar konnte sich Christine irgendwie noch aus dieser Umklammerung lösen und weitestgehend alles abtauschen, was diese Drohung so gefährlich machte. Anschließend fand sie sich aber in einem Endspiel mit Minusbauern wieder, das nicht zu gewinnen war. Damit lag Kelheim III zunächst einmal 0-1 in Rückstand und da in der Phase auch Helmut mit einem Bauern weniger spielte, waren die Aussichten nicht rosig.

Kurz darauf gelang es Leni sich am Spitzenbrett peu à peu Vorteil zu erknabbern. Zuerst einen Bauer, dann eine Leichtfigur, in der Folge eine Leichtfigur und zwei Bauern. Der Gegner setzte alles daran, den bis Zug 22 unrochierten König ohne Rücksicht auf Verluste zu attackieren und gab dabei womöglich ein bisschen viel Material. Nachdem Leni endlich Gelegenheit gefunden hatte, lang wegzurochieren und Königssicherheit hergestellt war, hatte sie schlicht massiv Mehrmaterial. Was man damit alles anstellen kann, wollte sich der Gegner nicht mehr zeigen lassen und gab auf. 1-1.

Derweil hatte sich Helmut an Brett 5 wieder zurückgekämpft. Es war ihm gelungen, mit der Dame in die gegnerische Königsstellung einzudringen und den Monarchen aus seiner Deckung zu scheuchen. Als Helmut auch noch im Begriff war, einen Bauern durchzubringen, der im Moment der Umwandlung matt gesetzt hätte, gab der Gegner auf. 2-1, das Blatt schien sich gewendet zu haben.

Anton hatte die gesamte Partie über keine angenehme Stellung. Zwar war es materialmäßig lange ausgeglichen, doch nach einem Leichtfigurentausch war die fremde Dame in Freiheit und der Gegner nutzte sie, um damit fortwährend vor Antons Königsstellung herumzufuchteln. Im Eifer des Gefechts übersah er irgendwann einen auf der anderen Seite des Bretts lauernden Turm und weg war der Springer. Zwar hatte Anton zwei Bauern dafür und versuchte damit nun, auf dem Damenflügel anzuschieben, doch die gegnerische Aristokratin war einfach zu stark, kam hinter die Bauern und räumte kurzerhand alles ab, womit Anton noch hätte Druck erzeugen können. Ein paar Züge später fiel auch die königliche Deckung und der Ofen war aus: 2-2.

An Brett 3 spielte Arthur von Beginn an eine angriffslustige Partie. Wie meinte Christine? „Da brennt das ganze Brett!“ Materialvorteil hatte er zwar nie, aber der Gegner musste ständig auf der Hut sein vor Arthurs Attacken. Im Laufe der Partie verflachte der Angriff jedoch sukzessive und irgendwann gelang es dem Widersacher, die Dame in Stellung zu bringen und ein paar Schachs zu geben – welche beide mit Wiederholung der Stellung parierten, was zum Remis führte. Das war bei dem Zwischenstand natürlich nicht ideal, aber zumindest hielt es das Unentschieden. 2,5-2,5.

Indessen hatte Alex, der als letzter noch spielte, die undankbare Aufgabe, das noch irgendwie auf seine Seite zu ziehen. Das schien zwischendurch ausgeschlossen, denn am Tiefpunkt spielte er mit einer Quali weniger und musste sogar Obacht geben, nicht direkt matt zu gehen. Er schaffte es aber, mit einer Bauern- und Läuferkette, die sich gegenseitig deckte, wieder so etwas wie Königssicherheit herzustellen und wehrte trickreich die Materialschlacht ab, die der Gegner vom Zaun gebrochen hatte, um da irgendwie durchzukommen. Zunächst hatte Alex die Quali wieder und nachdem sein Widersacher keine weiteren Fortschritte machte, drehte Alex den Spieß um und ging in ein Turm-Läufer-Endspiel mit zwei Mehrbauern. Da hatte sein Kontrahent genug gesehen und gab auf, was zum hart erkämpften Endstand von 3,5-2,5 führte.

Damit bleibt Team III in der laufenden Saison auch weiterhin ungeschlagen und darf sich nicht nur über Platz 1 in der Kreisliga I Süd freuen, sondern auch über einen wachsenden Vorsprung auf die nächsten Verfolger.

SK Kelheim IV (Kreisliga II Süd)

Die vierte Mannschaft hat in dieser Saison einen unglaublichen Lauf: Noch nicht einmal ein Pünktchen für ein Unentschieden musste Robins Team bisher abtreten. Und auch diesmal standen die Vorzeichen gut, denn mit Simon Pernpeintner, Boris Bondarenko, Robin Lindner und Konstantin Neumeier war eine konkurrenzfähige Aufstellung bei SC Bavaria Regensburg VII am Start.

Bei Konny an Brett 4 lief es von Beginn an wie am Schnürchen. Er kam schon aus der Eröffnung mit zwei Mehrbauern heraus. Die gab er zwar in der Folge wieder her, konnte seinem jungen Widersacher dafür aber eine Leichtfigur abspenstig machen. Diesen Materialvorteil spielte er sauber herunter und kurz bevor er einen Bauern durchbringen konnte, gab sein Gegner auf. 1-0.

Boris an Brett 2 war den Großteil der Partie mit einem Bauern weniger unterwegs, der jedoch nicht groß ins Gewicht fiel, da der gegnerische Doppelbauer nichts machen konnte. Just in dem Moment, als Boris eine Leichtfigur gewinnen konnte, bot sein Gegner Remis – und er nahm an. Im Anschluss ärgerte er sich darüber und haderte mit dieser Bauchentscheidung aus dem Affekt. Aber noch war ja nichts passiert. 1,5-0,5.

Das änderte sich kurz darauf, als Robin nach einem scheinbar normalen Leichtfigurentausch plötzlich derart unter Druck geriet, dass ein Matt-in-zwei in der Luft lag. In der Phase investierte er viel Zeit, um die Partie am Laufen zu halten und konnte sich tatsächlich am eigenen Kragen aus dem Sumpf ziehen. Im Bemühen Gegenspiel zu entwickeln, fiel die provisorische Restdeckung aber irgendwann doch und Robin musste die Damen tauschen, was dem Kontrahenten in einem Turmendspiel mit zwei Mehrbauern alle Trümpfe in die Hände spielte. Und schon stand es nur noch 1,5-1,5.

Am Spitzenbrett war Simon zwar fast die gesamte Partie über mit einem gesunden Mehrbauern unterwegs, ausgerechnet vor dem eigenen Monarchen hatte sich das Volk jedoch weitestgehend verkrümelt, weswegen permanent Gefahr in Verzug war. Im Endspiel jedoch gewann Simon noch einen weiteren Bauern und löste sich aus der Defensive. Die unmittelbare Aufgabe war wahrscheinlich etwas voreilig, zumal Simons Läufer gefesselt war, aber bei diesem Zwischenstand hielten sich Simon Bemühungen, es dem Gegner doch nochmal auszureden, natürlich in Grenzen… 😉 Somit durfte ein diesmal doch glücklicher 2,5-1,5-Sieg gefeiert werden.

Die Tabelle der Kreisliga II Süd sorgt weiterhin für leuchtende Augen. Aber: Tegernheim lässt sich nicht abschütteln aus dem Windschatten und angesichts dessen, dass die beiden top platzierten Teams in der nächsten Runde aufeinandertreffen, ist ein wenig Vorsprung gewiss nicht verkehrt.

SK Kelheim V (Kreisliga II Süd)

Die Mannschaftsführer waren in dieser Runde in der überaus luxuriösen Situation, weit mehr Spieler als Plätze zur Verfügung zu haben. Aus diesem Grund verzichteten einige der weiter oben gesetzten Jugendspieler, die sonst in der SKK V am Start sind, auf den Einsatz, da sie in der Jugend ja sowieso regelmäßig spielen und überließen den Erwachsenen den Vortritt, die hungrig waren auf einen Mannschaftskampf. Dafür ist die Fünfte ja da. 😎 Was für ein Unterschied zu vor zwei Jahren, als SKK V während der Pandemielethargie meist in Unterzahl und/oder mit U8-Spielern zu den Auswärtseinsätzen humpelte. 😮

Und so fuhr das Quartett diesmal in der Aufstellung Marcus Reimann, Stefan Peschel, Sebastian Dangl und Sebastian Rothe zum Tabellenzweiten SF Tegernheim III. Da hatten sie sich einen knackigen Gegner ausgesucht.

Schon nach etwa anderthalb Stunden konnte Sebastian D. an Brett 3 seinen Sieg in den SKK-Whatsapp-Chat melden. In einer blitzsauberen Partie gelang ihm eine Springergabel auf Turm und Dame, die seinen Gegner offenbar derart wurmte, dass er direkt aufgab. 1-0.

Ebenfalls eine Bilderbuch-Partie spielte Marcus am Spitzenbrett. Leider galt das auch für seinen Kontrahenten, sodass die beiden bis zum 47. Zug alles gaben, sich dann aber in einem Endspiel mit ungleich farbigen Läufern wiederfanden; und das ist halt in vielen Fällen Remis. 1,5-0,5.

Sebastian R. an Brett 4 war zunächst ordentlich unterwegs, kam gut in die Partie, musste jedoch zuerst einen, dann zwei Bauern Rückstand hinnehmen, was natürlich nicht ideal war, aber auch noch kein Beinbruch. Erst ein übersehenes Grundreihenmatt beendete die Partie jäh.

Einen wilden Ritt führten Stefan und sein Gegner auf. Es ging hin und her und Stefan musste zunächst eine Phase überstehen, in der er mit zwei Bauern weniger im Spiel war. Das konnte er im Laufe der Partie aber wieder ausgleichen. In einem Springerendspiel kam ihm allerdings der seine abhanden und wegen Zugzwang konnte er die übrig gebliebenen Bauern nicht durchgehend gedeckt halten, sodass die Partie verloren ging. Dennoch war’s knapp mit 1,5-2,5 – und das gegen den Tabellenzweiten!

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: Mittelbayerische Zeitung, 23.01.2024

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