Am vergangenen Sonntag bestritten die Kreisliga-Mannschaften III bis V den sechsten und vorletzten Spieltag – alle zu Hause im Dormero. Sowohl Kelheim III in der Kreisliga I Süd, als auch Kelheim IV in der Kreisliga II Süd gingen als Tabellenführer in die Runde und hatten die Möglichkeit, den Sack bereits vorzeitig zuzumachen.
SK Kelheim III (Kreisliga I Süd)
SKK III empfing den Tabellendritten TSV Dietfurt und kam in der Aufstellung Christine Grafl, Arthur Sitnik, Anton Kliegl, Dr. Helmut Tautz, Alexander Pickl und Michael Gold zunächst gut in die Begegnung.
Michi schrieb als erster voll an. Er hatte früh positionelle Vorteile, die er alsbald auch in materielle umsetzen konnte. Mit nun einer Leichtfigur Vorsprung trieb er seine Gegnerin vor sich her und setzte bereits nach etwa 45 Minuten matt. Arthur folgte eine halbe Stunde später. Er nutzte geschickt eine Fesselung aus, um einen Bauern zu gewinnen und Druck auf den dahinter positionierten gegnerischen König zu machen. Dessen Fluchtversuch ermöglichte Arthur einen Doppelangriff mit der Chance, eine Leichtfigur zu gewinnen. An dieser Stelle gab der Gegner auf.
An Brett 5 versuchte Alex vorzeitig die Lichter auszuknipsen und opferte seinen Läufer, um mit Springer und Dame matt zu setzen. „Entweder ich hab jetzt einen riesigen Angriff oder ich hab’s grad eingestellt“, meinte er noch während der Partie. Tatsächlich roch die Stellung auf den ersten Blick nach „Matt in wenigen Zügen“, doch der Gegner verteidigte sich gewissenhaft und nachdem Alex zwar ein paar Schachs hatte, es aber nicht gelang, den Deckel draufzumachen, ließ der Materialnachteil das Pendel bald in die entgegengesetzte Richtung schwingen. Mit dem Rücken zur Wand gab Alex wenig später auf. Und nachdem Helmut in führender Stellung nach einer übersehenen Taktik einen Turm abtreten musste, war der schöne Vorsprung kurze Zeit später wieder dahin.
Bei Mannschaftsführer Anton sah es eigentlich gut aus: Er hatte schon einen Springer für einen Bauern und war daher in der komfortablen Position, zwei Remisangebote des Gegners abzulehnen. Dann jedoch probierte er ein riskantes Manöver, um einen Bauern schneller durchzubringen, was sich jedoch nicht auszahlte: „Ich hätte nur sicher weiterspielen müssen und keine ‚frechen‘ Experimente mit Turmopfer ausprobieren sollen“, meinte Anton im Nachhinein. So musste er sich doch mit Remis zufriedengeben.
Beim Stand von 2,5:2,5 hing es nun an Christine, die am Spitzenbrett allerdings schon eine Quali in Rückstand lag und sich vehement gegen die erste Saisonniederlage der Mannschaft stemmte. Sie behielt jedoch die Nerven und war abgesehen von ihrem Materialnachteil dem Gegner bereits bedrohlich nahe auf die Pelle gerückt. Im Bemühen, die Lage nicht nur auszusitzen, sondern selber was anzuzetteln, griff ihr Kontrahent fehl und legte Christine eine schöne Springergabel auf, die ihm die Dame gekostet hätte. An der Stelle gab er augenblicklich auf.
So wurde es doch noch ein diesmal hart erkämpfter, knapper 3,5-2,5-Sieg. Damit sicherte SK Kelheim III bereits eine Runde vor Saisonende den Meistertitel in der Kreisliga I Süd und machte den Aufstieg in die Bezirksliga für kommende Saison klar.
SK Kelheim IV vs. V (Kreisliga II Süd)
In der Kreisliga II Süd mussten SK Kelheim IV und V gegeneinander antreten. Für Team IV liefen Simon Pernpeintner, Boris Bondarenko, Mannschaftsführer Robin Lindner und Konstantin Neumeier auf. Team V spielte mit Leonhard Neumeier, Maxim Usik, Sebastian Dangl und Sebastian Rothe.
Bei über 200 DWZ Spielstärkeunterschied zugunsten von SKK IV war die Papierform klar, aber natürlich hielten die Underdogs ordentlich dagegen.
Konny kam dank eines Doppelangriffs auf zwei Leichtfiguren schon aus der Eröffnung besser raus, doch Sebastian R. konnte zunächst noch gegenhalten. In der Folge gelang es Konny jedoch eine Leichtfigur zu gewinnen und die schlechtere Bauernstruktur seines Gegners auszunutzen, um den schutzlosen König nach etwa anderthalb Stunden zu erlegen.
An Brett 3 hielt Sebastian D. lange gut mit. Allerdings schaffte es Robin irgendwann, die gegnerische Königsstellung aufzuknacken und das war der Anfang vom Ende. So konnte er nach Abtausch allen im Weg stehenden Materials kurz nach Konny ebenfalls matt setzen.
An Brett 2 ergaunerte Boris im Mittelspiel eine Leichtfigur für zwei Bauern. Wie ein Turmendspiel ausgeht, bei dem der Gegner einen Extra-Läufer als Wingman hat, wollte sich Maxim nicht mehr zeigen lassen. Lediglich bei Simon und Leo am Spitzenbrett war das Remis offenbar nicht zu vermeiden… 😉
Unter dem Strich ließen die Favoriten mit 3,5:0,5 dann doch nichts anbrennen.
Damit bleibt SK Kelheim IV mit 12:0 Mannschaftspunkten weiterhin verlustpunktfrei in der laufenden Saison und sicherte eine Runde vor Schluss den Meistertitel in der Kreisliga II Süd. Auch hier ist der Aufstieg fix: Die Vierte übernimmt den Platz der Dritten in der Kreisliga I Süd in der nächsten Saison. Was für eine Steigerung zum letzten Jahr, als SKK IV und V noch das Schlusslicht der Liga bildeten!
Bereits am kommenden Sonntag steht das Finale der Kreisligen auf dem Programm. In einem gemeinsamen Spieltag mit den ersten beiden SK-Mannschaften muss Team III beim Tabellenzweiten ASV Burglengenfeld II antreten. Kelheim IV spielt zu Hause gegen TV Parsberg II und SKK V wird auswärts beim Tabellennachbarn TSV Kareth-Lappersdorf IV versuchen, sich von Rang 7 noch eine Position nach vorne zu arbeiten.
Spannend bleibt es auch für unsere Landesligisten von Kelheim I, die zu Hause gegen SC SW Nürnberg Süd I dringend punkten müssen, um den drohenden Abstieg abzuwenden. Auch der Klassenerhalt von Kelheim II ist noch nicht 100 Prozent in trockenen Tüchern; die Truppe empfängt in der Oberpfalzliga RT. Beide Mannschaften haben es noch selber in der Hand und auch noch drei Gelegenheiten dazu, denn Landesliga und Oberpfalzliga spielen neun Runden, nicht nur sieben wie die Kreisligen.
Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: SK Kelheim III triumphiert vorzeitig in der Kreisliga I Süd, Kelheim IV sichert sich Platz eins in der Kreisliga II (Mittelbayerische Zeitung, Sport in der Region, 14.03.2024)
