Der 17. März 2024 war – anders als sonst üblich – ein gemeinsamer Spieltag der ersten beiden Mannschaften und der Kreisligen. Die beiden Kreisliga-Teams SK Kelheim III und IV standen bereits vor der letzten Runde als Meister ihrer Klassen fest. Auch der Aufstieg in die Bezirksliga (SKK III) und Kreisliga I (SKK IV) war besiegelt.
Dennoch waren die KL-Mannschaften bestrebt, auch die letzte Runde der laufenden Saison noch ordentlich über die Bühne zu bringen. Für SKK V gab es sogar noch was zu holen und die beiden Top-Teams waren sowieso angehalten, das Maximum herauszuholen, um den Klassenerhalt zu sichern. Für sie stehen zudem noch zwei weitere Runden an.
SK Kelheim 1 (Landesliga Nord)
Die erste Mannschaft bereitet weiterhin Sorgen. Das Team benötigt dringend Punkte, um den drohenden Abstieg zu verhindern. Der Landesligist empfing an diesem Tag den SC SW Nürnberg Süd 1 aus der erweiterten Tabellennachbarschaft, was die Begegnung doppelt relevant machte (Stichwort: „Vier-Punkte-Spiel“).
An der Aufstellung sollte es nicht scheitern: Mit Constantin Blodig, Stephan Gießmann, Bernhard Schmid, Mannschaftsführer Florian Gold, Benedikt Huber, Helmut Kreuzer, Cornelius Mühlich und Johannes Müller war das Team top besetzt, wenngleich die Papierform die Franken als Favoriten auswies.
Conny am Spitzenbrett hatte über weite Strecken der Partie positionelle Vorteile, irgendwann auch materielle und holte nach knapp fünf Stunden den vollen Punkt. Giesi, Bernhard, Benedikt, Helmut und Hase steuerten je halbe Punkte bei. Doch das reichte nicht, denn an Brett 4 und Brett 7 gingen zwei Punkte verloren!
Floh war eigentlich die ganze Partie über mit einem gesunden Mehrbauern unterwegs. Nach einem Damenangriff konnte der Gegner das Blatt aber wenden und zwang Floh in die Defensive, aus der er sich nicht mehr befreien konnte. Als sein Kontrahent auch noch einen Bauern durchbrachte, war die Sache im Grunde gelaufen. Bei Corni ging ein Abtausch schief. Dadurch hatte der Gegner auch noch ein Zwischenschach, was den König aus der Deckung trieb. Im Grunde kostete der Fauxpas einen vollen Turm und das ließ sich der Gegner nicht mehr nehmen.
So kassierte Kelheim 1 abermals, zum wiederholten Mal in dieser Saison, mit 3,5-4,5 eine denkbar knappe Niederlage und muss damit einen weiteren Rückschlag im Abstiegskampf hinnehmen.
Mit SC Windischeschenbach I und SV Würzburg I stehen in den beiden Finalrunden auch noch zwei starke Gegner auf dem Programm. Das wird eine harte Nuss zu knacken werden! Interessanterweise ist die Abstiegswahrscheinlichkeit laut dem allseits bekannten Liga-Orakel trotz der Niederlage gesunken (von 41 Prozent auf 36 Prozent). Womöglich hat sich die Anzahl der wahrscheinlichen Absteiger verändert? Ganz transparent ist das leider nicht.
SK Kelheim II (Oberpfalzliga)
Parallel dazu rückte SK Kelheim II in der Aufstellung Max Fuhrmann, Johannes Najjar, Laura Sophie Bauer, Peter Hahn, Holger Seidenschwarz, Wolfgang Latzel, Martin Blodig und Eva Engl aus. Nach einigen krankheitsbedingten Ausfällen – unter anderem Mannschaftsführer Johannes Obermeier – war die Besetzung am Vortag nochmal umgeworfen worden. Dennoch konnte eine konkurrenzfähige Aufstellung mobilisiert werden.
Laura, Wolfgang, Martin und Eva gewannen ihre Partien. Max, Joshi und Peter steuerten Remis zum souveränen 5,5-2,5-Erfolg gegen RT Regensburg bei.
Damit klettert SKK II auf Rang 6 der Oberpfalzliga und konnte das Abstiegsgespenst, das noch vor wenigen Wochen über der Mannschaft schwebte, endgültig vertreiben.
SK Kelheim III (Kreisliga I Süd)
Bei der Dritten war’s eigentlich schon egal, Meistertitel und Aufstieg sind fix. Dennoch trat die Truppe in der Aufstellung Valentina Neumeier, Arthur Sitnik, Teamkapitän Anton Kliegl, Helmut Tautz, Alexander Pickl und Michael Gold auswärts beim ASV Burglengenfeld II beinahe in Bestbesetzung an.
Nach überraschenden, frühen Rückschlägen an den beiden Spitzenbrettern mussten es diesmal die hinteren Bretter richten. Die ließen allerdings nichts anbrennen. Michi verschaffte sich zunächst einen Bauern Vorsprung und konnte dem Gegner in der Folge auch noch eine Leichtfigur stibitzen, weswegen er schon nach knapp anderthalb Stunden als Sieger das Feld verließ. Alex nutzte geschickt eine Fesslung aus, um einen Läufer einzukassieren und ließ sich die Butter im Anschluss nicht mehr vom Brot nehmen.
Helmut musste zwar mit einem Minusbauern ins Endspiel, spielte das allerdings sehr sauber und souverän und konnte die Partie daher noch drehen. Anton kämpfte am längsten, hatte in einem hektischen Bauernendspiel die besseren Nerven und beschenkte sich und die Mannschaft zum Saisonabschluss mit einem weiteren 4-2-Erfolg.
SK Kelheim III beendet die Saison 2023/24 damit ohne Niederlage, mit vier Zählern Vorsprung auf den nächsten Verfolger TSV Dietfurt.
In der kommenden Saison kämpft die Dritte in der Bezirksliga Süd. Das wird eine ordentliche Herausforderung werden. Nicht nur liegen die Gegnerschnitte 150 bis 200 DWZ höher, das Team benötigt auch acht statt wie bisher nur sechs konkurrenzfähige Spieler.
SK Kelheim IV (Kreisliga II Süd)
Ebenso wie bei der Dritten ging es auch bei der Vierten im Grunde um nichts mehr. Titel und Aufstieg waren gesichert, dennoch wollte man sich bei einem Heimspiel natürlich nicht ausnehmen lassen wie eine Weihnachtsgans, zumal der Tabellenzweite TV Parsberg II zu Besuch kam.
Die Papierform ließ aber nichts Gutes erahnen und tatsächlich hatte die Truppe in der Aufstellung Robin Lindner (Mannschaftsführer), Leonhard Neumeier, Maxim Weinberger und Pandu Bangsa-Giesen an diesem Tag zu kämpfen. Robin musste das Endspiel mit zwei Leichtfiguren gegen zwei Türme bestreiten, das kaum zu gewinnen war. Bei Leo war es ein Hin und Her; mal war der eine ’ne Leichtfigur vorne, mal der andere. In einem Bauernendspiel war es aber Leos Gegenüber, der beim Sprint zur Grundlinie schneller war und so ging auch diese Partie verloren.
Wie schon bei der Dritten holten die beiden hinteren Bretter heute die Punkte. Dabei war das zunächst gar nicht so klar, denn Maxim lag von Beginn an gleich in Rückstand. In einem Bauernendspiel hatte er aber die bessere Technik und drehte die Partie noch zum Sieg. Und Pandu ließ gar keine Fragen aufkommen, lag praktisch von der Eröffnung weg in Führung und spielte die Partie sauber zu Ende.
Mit einem 2-2-Endstand brachte SKK IV auch die letzte Runde ohne Niederlage über die Bühne, wenngleich nun doch noch ein Mannschaftspunkt für das Unentschieden abgegeben werden musste. Aber Robin wird’s verschmerzen können.
In der Kreisliga II Süd beträgt der Vorsprung auf den zweitplatzierten Parsberg fünf Zähler.
Auch die Vierte darf sich über den Aufstieg freuen, in diesem Fall in die Kreisliga I Süd, wo sie den Platz der seinerseits aufgestiegenen Dritten einnehmen wird. Aber auch hier gilt: höherer Gegnerschnitt, dann sechs Spieler statt nur vier notwendig. Wird spannend in der nächsten Saison!
SK Kelheim V (Kreisliga II Süd)
Spannend war es auch bei SK Kelheim V, die auswärts gegen TSV Kareth-Lappersdorf IV versuchten, noch einen Tabellenplatz gutzumachen. Dazu reiste die Mannschaft in ungewohnter Aufstellung an: Die Jugendspieler Boris Bondarenko, Marcus Reimann, Theodor Nickel und Alexander Nickel versuchten im Sportzentrum in Lappersdorf ihr Bestes. Thomas Nickel betreute die junge Truppe vor Ort.
Als Erster machte Alex den Deckel drauf, dabei lief die Partie vom Start weg nicht gut. In einem Turm-Springer-Endspiel war der Gegner mit zwei Mehrbauern auf dem Weg zum Sieg, ehe Alex die Springergabel entdeckte, die ihm sein Gegenüber aufgelegt hatte. Da ließ er sich natürlich nicht zweimal bitten und kassierte den Turm ein. Als nächster steuerte Boris einen halben Punkt bei. In einem Springer-Endspiel mit gleich vielen Bauern verständigten sich die beiden Parteien auf Remis; Kelheim führte zu dem Zeitpunkt ja, also warum nicht?
Wenig später tütete Marcus auch an Brett 2 in ausgeglichener Stellung ein Remis ein, womit ein Unentschieden schon mal sicher war. Theodor spielte noch, doch der war an diesem Tag nicht zu stoppen, spielte eine blitzsaubere Partie, brachte einen Bauern durch und holte sich den vollen Punkt.
Damit kletterte SKK V zum Saisonabschluss noch von Rang 7 auf 6 in der Kreisliga II Süd.
Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: SK Kelheim I kämpft vergeblich um den Heimsieg, die Teams III und IV steigen unbesiegt auf (Mittelbayerische Zeitung, Sport in der Region, 21.03.2024)