Während in Kelheim zum Abschluss der Saison 2023/24 das Sommerfest im Naturfreundehaus tobte, machten sich vier SKKler auf den Weg nach Nördlingen, wo in diesem Jahr die Bayerische Blitz-Einzelmeisterschaft 2024 über die Bühne ging.
Dabei war lange nicht klar, wo und ob das Turnier überhaupt würde stattfinden können, da bis drei Wochen vor dem Termin noch immer kein Ausrichter bereit war, das Event zu stemmen. Erst in letzter Minute konnte mit dem SK Nördlingen 1926 ein Verein gefunden werden. Eigentlich unverständlich, hatte man doch letztes Jahr in Riedenburg gesehen, was für eine tolle Veranstaltung die BJBEM ist und dass auch die Gastronomie etwas davon haben kann, wenn man es entsprechend aufzieht.
Regulär wären vom SK Kelheim fünf Teilnehmer dabei gewesen: Benedikt Huber war als amtierender bayerischer U14-Meister im Blitzschach in der U16 gesetzt, und über die Bezirksmeisterschaft im Frühjahr hatten sich zudem Arthur Sitnik (1. U12), Valentina Neumeier (2. U14), Boris Bondarenko (2. U16) und Peter Hahn (2. U20) qualifiziert. Leider waren Leni und Peter an diesem Termin verhindert, dafür bekam U10-Spieler Alexander Nickel in der U12 einen Freiplatz und durfte sich erstmals auf einer bayerischen Einzelmeisterschaft beweisen.
So fuhren die Kelheimer zu viert mit Thomas Nickel und Thomas Huber nach Schwaben und brachten allerhand Material mit nach Nördlingen, um den Ausrichter zu unterstützen.
Bedauerlicherweise – womöglich auch der kurzen Vorbereitungszeit geschuldet – begann das Turnier nicht so, wie man es von einer bayerischen Meisterschaft erwarten würde: Es gab technische und organisatorische Probleme, ehe sich die Sache nach Mittag endlich eingespielt hatte und der Rest relativ reibungslos über die Bühne ging.
Davon völlig unbeeindruckt zog Benedikt an der Spitze der U16 seine Bahnen. Obwohl ihm kurzfristig der amtierende bayerische U14-Meister im Langschach in die Altersklasse gesetzt wurde, der ihn in der DWZ sogar noch übertraf, wies er jenen in die Schranken und ließ auch sonst absolut nichts anbrennen. Mit 12,5 Punkten aus 13 Runden blieb er ohne Niederlage und schnappte sich nach den beiden U14-Titeln in den Jahren 2022 und 2023 nun auch den Sieg in der U16 2024. Damit machte er den Hattrick perfekt! Was für eine Serie, und das auf Landesebene! Hut ab!
Ebenfalls in der U16 war Teamkollege Boris am Start. In Sachen (Langschach-)Wertungszahl eher im zweiten Teil der Startliste gesetzt, musste er gleich in Runde 1 gegen Benedikt ran, wo natürlich nichts zu machen war. Auch in der Folge brauchte er eine Weile, um in das Turnier zu finden und ließ bis dahin leider ein paar Punkte liegen. Erst dann zündete er den Turbo und machte auch vor dem Dritt- und Viertplatzierten nicht halt. Schade, dass die Form so spät erst zurückkam, denn im Wertungsblitzen des Vereins und im Bezirk hat er ja gezeigt, dass mit ihm bei diesem Format durchaus zu rechnen ist. So musste er sich mit 5,0 Punkten aus 13 Runden und Rang 10 begnügen.
In der Altersklasse U12 durfte sich Arthur als Oberpfalzmeister im Blitzschach durchaus Chancen ausrechnen, ordentlich mitzumischen und war auch gut vorne in der Startliste gesetzt. Aber natürlich bekam er es mit den besten Blitzern des Freistaats zu tun, und so holte er zwar gegen die hintere Hälfte der Tabelle relativ zuverlässig seine Punkte, gegen die Topleute kam er jedoch nur vereinzelt zum Zug. Ein Highlight war das Remis gegen den späteren Vizemeister. So sammelte Arthur 11,5 Punkte aus 19 Runden und landete am Ende auf einem guten neunten Platz.
Es hätte noch ein halber Punkt mehr und ein Platz besser sein können, wenn nicht ausgerechnet Jungspund Alex ihm den abspenstig gemacht hätte. Überhaupt kam Alex hervorragend in das Turnier. Er hatte das Glück der Auslosung auf seiner Seite und bekam zunächst etwas “schwächere” Gegner, wobei das natürlich relativ zu sehen ist, denn er war ja der U10-Neuling in der U12 und die anderen die Cracks! 😉
Jedenfalls war er gut vorne mit dabei, ehe es im Rundenturnier irgendwann gegen Arthur ging. Überraschend stand Alex hier kurz vor einem Sieg auf Zeit! Mit nur noch einer (!) Sekunde auf der Uhr (vs. eine Minute bei Alex) reklamierte Arthur, der alte Fuchs, jedoch dreifache Stellungswiederholung; und der Schiri gab ihm recht, weswegen – des einen Freud, des anderen Leid – Alex sich mit Remis zufriedengeben musste. Danach war die Luft leider etwas raus, aus sieben weiteren Runden holte er nur noch 1,5 Punkte. Aber fürs erste Mal bei einer Einzelmeisterschaft auf Landesebene in einem derart starken Feld, als U10-Spieler, ist das Ergebnis (9,0 Punkte, Platz 12) aller Ehren wert.
So machten sich unsere Protagonisten zufrieden und stolz (aber unverständlicherweise ohne die obligatorischen Urkunden) auf den Heimweg zum Sommerfest, wo die ausführlichen Berichte über ihre Heldentaten schon sehnsüchtig erwartet wurden.
Danke Thomas für die Fotos!
