In der ersten Augustwoche stand wie angekündigt das Jugendbildungsprojekt (Jubi) namens „Gemeinsam erleben“ in Eichstätt auf dem Plan, das viel mehr war, als ein Trainingslager für Schach. Davon berichtet Robin aus erster Hand, der auch als Trainer und Betreuer dabei war.
Von Robin Lindner
Nach der langen und anspruchsvollen Saison, mit ihrem Höhepunkt am 09.03.2024, als alle Mannschaften aus den höchsten bayerischen Ligen in bei uns zu Gast waren, starteten vergangene Woche die verdienten Sommerferien. Der Schachklub hatte vor der Urlaubspause hingegen noch ein weiteres Schmankerl auf dem Programm, es standen wie bereits vor ziemlich genau einem Jahr Jugendbildungstage für die Kaderkinder auf dem Plan.
Als Leiter und Organisator hatte Conny diesmal die Jugendherberge in Eichstätt auserkoren, wo von Montag bis Donnerstag nochmals vier intensive Tage voller Schachtraining und sonstigen Aufgaben und Freizeitaktivitäten absolviert wurden. Aufgrund der Urlaubszeit in etwas geschwächter Teilnehmerzahl starteten die Betreuer und Trainer Conny, Corni, Piehler und Robin mit einer Truppe bestehend aus 18 Kindern in die Universitätsstadt.
Nach der Ankunft gab es direkt einige „Kennenlern-Spiele“, damit die SKK-Kids auch die anderen Teilnehmer von benachbarten Vereinen entsprechend zuordnen konnten. Im Anschluss folgten die erste Schacheinheit und das Beziehen der Zimmer. Frisch gestärkt vom Abendessen sollte der Tag nicht ohne sportlichen Part zu Ende gehen, die Truppe teilte sich auf dem Gelände der Herberge auf, um in den Abendstunden Fußball, Frisbee-Golf sowie Räuber und Gendarm zu spielen.
Der nächste Tag begann nach dem Frühstück direkt mit einer weiteren Schacheinheit, in der die verschiedensten Aufgaben gelöst, Partien nachgespielt sowie Eröffnungstheorie bearbeitet wurde. Angelehnt an die Wettervorhersage, die für Dienstag, den schönsten der vier Tage auserkoren hatte, wurde der Nachmittag dann bei hervorragendem Wetter und besten Temperaturen im Freien verbracht. Zunächst standen einige Team-Übungen, wie z.B. der „Elektrische Draht“ auf dem Plan.
Anschließend wurde die verbleibende Zeit im Eichstätter Inselbad verbracht. Neben dem Baden wurde auf den großen Freiflächen des Bades u.a. Fußball, Frisbee und Volleyball gespielt. Sichtlich erschöpft war sich die Gruppe dann nach dem Abendessen einig, den Abend ruhiger und entspannter zu verbringen als den davor. Es fanden sich erneut einige Gruppen, die über die ein oder andere Partie Schach, einige Runden Werwolf oder einfach nur den Austausch von Erlebnissen und Geschichten den Abend ausklingen ließen.
Entsprechend dem Zeitplan, der von den Trainern im Vorhinein ausgearbeitet wurde, bot auch der Mittwochvormittag wieder reichlich Zeit, um das schachliche Wissen der Kinder zu verbessern und zu erweitern. Ganz nach dem Prinzip des vergangenen Tages stand erneut der Nachmittag im Zeichen der sportlichen Aktivität. So brachen die Teilnehmer und Trainer zum nahegelegenen Fußballplatz auf, um hier die verbleibende Energie, die noch nicht für das Training genutzt wurde, loszuwerden. Nach knappen zwei Stunden kehrten alle ausgepowert und erschöpft zurück in die Unterkunft, wo nach dem Abendessen erneut ein ruhiger Abend mit Schach, Werwolf und anderen Spielen anstand.
Kaum hatte man sich direkt zurechtgefunden in der Jugendherberge und der Umgebung, war mit dem Donnerstag bereits der letzte Tag angebrochen. Am Vormittag rauchten ein letztes Mal fleißig die Köpfe aller Teilnehmer, ehe sich alle auf den Weg zum letzten Programmpunkt machten, die Besichtigung der örtlichen Burg. Während dem Spaziergang konnte von allen die Ereignisse der letzten Tage Revue passiert werden lassen sowie weitere Erfahrungen und Erlebnisse miteinander ausgetauscht werden.
Alles in allem betrachtet war es wieder eine sehr schöne Zeit, mit Schachtraining, aber auch mehr als ausreichend Zeit, um sich sportlich zu betätigen und auszulassen. Dem Eindruck, Verhalten und der Umgangsweise untereinander hat sowohl die Zahl der Teilnehmer als auch der einzelnen Trainingsgruppen ideal gepasst und alle haben sich super miteinander verstanden. Dem Gefühl nach hat es den Kindern einen Riesenspaß gemacht, die vier Tage zusammen mit allen verbringen zu können, was natürlich auch als Trainer immer ein gutes Gefühl ist – so mein Fazit als Jugendleiter.
Danke Robin für die Eindrücke.
Zusätzlich müssen natürlich die einzelnen Punkte dieses Programms herausgehoben werden, die es in einem normalen Schach-Trainingslager beim SKK so bisher nicht gab. Dazu gehört Verhalten bei Unfällen und Notfällen, was die Trainer altersgerecht aufbereitet haben. Dazu „Rangeln, Raufen und Kämpfen“, quasi ein verantwortungsbewusstes und faires Kräftemessen; was ist hier unter Kids noch ok und wo sind die Grenzen. Ein weiter großer Posten war das Thema „Migration in Deutschland, Auswirkungen auf Gesellschaft und Sport“, wo auch die Vorteile von Schüleraustauschen und Auslandsjahren für die Persönlichkeit beleuchtet wurden.
Herzlichen Dank an das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, den Bayerischen Jugendring und die Bayerische Sportjugend für die finanzielle Unterstützung.
Ein Vöglein hat mir gezwitschert, dass am nächsten Projekt dieser Art bereits gebastelt wird. Es soll Anfang März 2025 in den Faschingsferien stattfinden. Details gibt’s natürlich wieder rechtzeitig; nur schon mal zum Vormerken!