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Deutsche Ländermeisterschaft 2024

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Am verlängerten Wochenende fand in Tübingen die Deutsche Ländermeisterschaft 2024 statt. Jeder (teilnehmende) Landesschachverband stellt dabei eine Mannschaft, die sich in sieben Runden im Schweizer System duelliert.

Um das Ganze interessanter zu gestalten, können die Verbände nicht einfach die acht besten Spieler der DWZ-Liste entsenden. Das Reglement der DLM sieht vor, dass eine Mannschaft aus je einem Spieler der U20, U20w, U18, U16, U16w, U14, U12 und U12w bestehen muss. Auch vom SK Kelheim war, wie in den letzten Jahren immer mal wieder, ein Nominierter in der Bayernauswahl, oder besser gesagt eine Nominierte: Laura Sophie Bauer war für das U16w-Brett eingeteilt.

Laura Sophie Bauer (SK Kelheim 1920) – Deutsche Ländermeisterschaft 2024 in Tübingen (Foto:Schwarzfischer)

Am Feiertag ging es mit Runde 1 gegen die Auswahl aus Baden los. Die bayerische Mannschaft hatte als Besonderheit zehn Spieler dabei, die sich an den acht Brettern abwechselten. Das ist einerseits sehr praktisch, weil es die Gegner in die Irre führt, da sie nie wissen, auf wen sie sich vorbereiten müssen. Andererseits täuscht der Setzlistenplatz 2 mehr nominelle Spielstärke vor, als in den meisten Runden tatsächlich an den Brettern saß, denn der Mannschaftsschnitt wurde aus den acht stärksten Spielern gebildet. Diese waren aber nie alle zusammen im Einsatz. Das muss beim Fazit und den Erwartungen berücksichtigt werden.

Dennoch startete das Team Bayern gut in das Turnier, mit einem knappen 4,5-3,5 Sieg gegen Baden und einem fulminanten 6,5-1,5 gegen Württemberg. Gegen den Seriensieger der letzten Jahre NRW verpassten sie mit 3,5-4,5 nur knapp den Sieg. Sachsen-Anhalt war wieder eine klare Angelegenheit (5,5-2,5), während die Begegnung mit Rheinland-Pfalz erneut mit der knappsten aller möglichen Niederlagen abgehakt werden musste. Hamburg konnte mit 5-3 bezwungen werden, die Schlussrunde gegen den späteren Turniersieger Hessen ging schmerzlich mit 2-6 verloren.

So musste sich Bayern am Ende mit acht Punkten und Platz 6 bescheiden. Gegen die stark aufspielenden Hessen, die im gesamten Turnierverlauf ungeschlagen blieben und am Ende Deutscher Meister wurden, wäre wohl nichts zu holen gewesen. Ärgerlich waren allerdings die beiden hauchdünnen Niederlagen gegen NRW und RLP. Laura: „Ich denke, es wäre auf jeden Fall eine Top-3-Platzierung drin gewesen“. Vor allem gegen NRW standen einige bayerische Bretter sehr gut, konnten es aber nicht nach Hause bringen.

Mit dem eigenen Turnier wirkte Laura recht zufrieden. 2,5 aus fünf Einsätzen wurden es am Ende. „Es lief, denke ich, ok. Die erste Runde war ein bisschen blöd und in der letzten Partie hätte es auch Chancen für mich gegeben.“

Abseits vom schachlichen: „Die Jugendherberge war ganz gut, abgesehen davon, dass es fast nirgends Internet gab. Ich denke als Team haben wir uns alle ganz gut verstanden.“ Das Quartier lag direkt am Neckar und so konnten die Bayern zwischen den Runden oder während jemand anderer das Brett bespielte durch die Stadt bummeln. Laura: „Tübingen war ziemlich schön.“

Mal sehen, welches Fazit die Bayerische Schachjugend selbst von diesem Einsatz ziehen wird. Im vergangenen Jahr (als kein Kelheimer dabei war 😉 ) landete das Team auf Platz 9. Damals gab es eine doch recht kritische Nachberichterstattung. 😮