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Dämpfer beim Saisonstart der Kreisligen

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Beim ersten Spieltag der Mannschaften I bis III am vergangenen Wochenende mussten die MFs aufgrund zahlreicher Absagen und Terminüberschneidungen ganz schön kreativ werden, um die Teams vollständig und konkurrenzfähig aufstellen zu können. Das ist gelungen und mit zwei Siegen und einem Unentschieden könnte man sagen: Mission erfüllt.

Allerdings war dies natürlich nur möglich, weil schubkarrenweise starke Kreisliga-Spieler nach oben beordert wurden. Die fehlten dort nun bei ihrem ersten Spieltag. Beide SK-Teams traten auswärts in Regensburg an und beide – das ist die gute Nachricht – konnten dank des großen Spielerpools vollzählig auflaufen. Aber minus 150 DWZ Schnitt bei SKK IV, minus 300 DWZ gar bei SKK V in Relation zum Gegner waren keine idealen Voraussetzungen.

SK Kelheim IV (Kreisliga I Süd)

Die Vierte war im vergangenen Jahr in der Kreisliga II Süd ungeschlagen geblieben und für die Saison 2024/25 in die Kreisliga I aufgestiegen, wo sechs Spieler statt vier notwendig sind. So trat das Team mit Simon Pernpeintner, Marcus Reimann, Leonhard Dauerer, Bernhard Poll, Sebastian Dangl und Stefan Peschel bei der Regensburger Turnierschaft II an. Das ist ein Absteiger aus der Bezirksliga, also gleich ein ordentlicher Brocken zum Auftakt!

Zunächst sah es ganz vielversprechend aus! Marcus brachte SKK IV mit 1-0 in Führung. Erst knackte er die Königsstellung auf und als der Gegner selbst etwas anzetteln wollte, fand Marcus ein Zwischenschach und sammelte eine gegnerische Leichtfigur ein. Jener gab zwar nicht gleich auf, erkannte aber bald die Hoffnungslosigkeit des Unterfangens. Unglücklicherweise war die Führung bald wieder dahin. Schon in der Eröffnung war Sebastian mit einem Bauern in Rückstand geraten und konnte sich auch im weiteren Verlauf nicht mehr erholen. Wobei man auch anerkennend erwähnen muss, dass sein Gegner eine blitzsaubere, fehlerfreie Partie gespielt hat. Da war es erst halb 11 Uhr durch.

Gut 20 Minuten später war bei Simon am Spitzenbrett der Ofen aus. Im Bemühen, Material unkonventionell von hinten her abzuräumen, übersah er ein Zwischenschach, was ihn mindestens eine Leichtfigur gekostet hätte. Im Bemühen, das irgendwie durch einen Gegenangriff zu verhindern, kippte die Partie komplett und ein paar Züge später war Simon matt. Schade, weil es bis dahin ganz gut ausgesehen hatte.

Bei Leonhard lief zunächst alles wie am Schnürchen, allerdings verlor er im Mittelspiel im Eifer des Gefechts eine Quali, was ihn in Rückstand brachte. Mit Gewalt versuchte er noch ein interessantes Springeropfer, das aber nicht wie gewünscht funktionierte und somit lag SKK IV schon 1-3 in Rückstand. Stefan hatte zunächst keinen leichten Stand, da er lange einen Bauern in Rückstand lag. Irgendwann griff der Gegner zu ungestüm an und rannte in eine Gabel, die ihn unter dem Strich zwei Bauern kostete. Sicher nicht ideal, aber anscheinend hat er sich derart darüber geärgert, dass er instant aufgab. Damit konnte Stefan auf 2-3 verkürzen, und das gegen einen Kontrahenten mit 400 DWZ mehr! Der Hammer!

Nun musste Bernhard die Kastanien aus dem Feuer holen und versuchen, wenigstens noch ein Unentschieden zu retten. Allerdings lief das schon früh nicht in die richtige Richtung. Bereits in der Eröffnung ging ein Bauer verloren und im Mittelspiel noch ein weiterer. Bernhard dachte allerdings gar nicht daran, aufzugeben und kämpfte für die Mannschaft bis Zug 76, bis zum bitteren Matt. So musste sich SKK IV mit 2-4 geschlagen geben.

Da es keine Unentschieden gab in Runde 1 und ein Team, das höher verloren hat, liegen Eulenspiegel, Kelheim, Burglengenfeld und Riedenburg punktgleich auf Platz 6.

SK Kelheim V (Kreisliga II Süd)

Die Fünfte wurde von den Listenplätzen 24 bis 51 (!) über Wasser gehalten. Maximilian Buchhammer, Sebastian Rothe, Roland Neumeier und Sigrid Huber fuhren gemeinsam zu DJK Regensburg Nord II.

Jugendspieler Max, der erst seit einem Jahr dabei ist, hatte heute den härtesten Job: Er sah sich an Brett 1 einem Widersacher mit knapp 600 DWZ mehr gegenüber. Dafür hat er das echt gut gemacht. Aber nach und nach wurde er regelrecht zusammengeschoben, bis die Stellung so gedrungen war, dass für den Läufer kein Feld mehr übrig blieb. Nach Stellungsnachteil auch noch Materialnachteil und alles blockiert, was eventuell noch hätte durchkommen können. Da gab Max kurz vor halb 12 auf.

Kurze Zeit später musste ich meine Sachen zusammenpacken. Wie üblich kam ich ganz gut aus der Eröffnung heraus, nahm mich diesmal im Mittelspiel zurück, um nichts übers Knie zu brechen und wähnte mich in einer sicheren Stellung, um die Matt-in-Eins-Drohung aufzustellen, die ich schon eine Weile im Auge hatte, die bis dahin aber nicht funktionierte. Nun, sie funktionierte auch jetzt nicht! Das merkte ich aber erst, als der Gegner das Material mit Abzugsschach einkassierte. Das war’s.

Zum Glück hatte Sebastian an Brett 2 einen guten Tag. Er war praktisch von Beginn an am Drücker, auch wenn es beinahe noch schiefgegangen wäre und die Partie ins Remis zu verflachen drohte. In einem Turmendspiel griff der Gegner jedoch fehl und vergab die Chance, selbst einen Bauern durchzubringen. Da Sebastian noch ein paar übrig hatte, die sich auf die Reise begeben konnten, gab der Gegner auf und Sebastian verkürzte auf 1-2.

Jetzt hing es an Sigrid, die sich auch mit einem Kontrahenten mit 300 DWZ mehr herumschlagen musste. Trotzdem war da heute was drin. Als noch alle Partien liefen, bot der Gegner gar Remis, doch Sigrid lehnte ab, da sie sich auf der Gewinnerstraße wähnte. Die beiden spielten ein ziemlich asymmetrisches Match: Dame mit zwei Türmen und Leichtfigur auf der einen, Dame mit einem Turm und drei Leichtfiguren auf der anderen Seite. Unglücklicherweise konnte der Gegner kurz darauf einen Bauern gewinnen, weshalb er sein Remisangebot nicht erneuerte. Die Partie ging am Ende verloren. Wobei natürlich auch ein Remis die Niederlage der Mannschaft nicht verhindert hätte.

So gab es einen Fehlstart in die neue Saison und die rote Laterne ist nur deswegen bei RT III, weil die wegen ungerader Starterzahl spielfrei hatten.

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