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Fünfte holt ersten Sieg, Vierte mit Unentschieden

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Am dritten Spieltag der ersten drei Mannschaften vor einer Woche gab es so wenige Absagen und Krankmeldungen wie noch nie in dieser Saison. So mussten kaum Spieler aus den Kreisligateams nach oben abgestellt werden und die Mannschaftsführer hatten fast freie Hand bei der Aufstellung für die 3. Kreisliga-Runde.

SK Kelheim IV (Kreisliga I Süd)

Seit dem Aufstieg in die Kreisliga I hat SK Kelheim IV zu kämpfen: nicht nur die Gegnerschnitte sind höher, auch benötigt man eine ausgewogene Mannschaft mit sechs statt nur vier Spielern, um zu bestehen.

Gleich zum Auftakt hatte es eine unglücklich 2-4-Klatsche gegeben, beim zweiten Spieltag konnte immerhin ein 3-3-Unentschieden erzielt werden. Simon Pernpeintner, Robin Lindner, Maximilian Rösch, Leonhard Dauerer, Anton Kliegl und Leonhard Neumeier starteten nun den nächsten Anlauf auf den ersten Saisonsieg. Als Gegner hatten sie allerdings einen harten Brocken zu knacken: Der SC Bavaria Regensburg V ging als Favorit in die heutige Begegnung.

Anton an Brett 5 war der erste, der seine Partie beendete. Beide Seiten spielten eine fehlerfreie Eröffnung, tauschten allerlei und waren nach Zug 23 sowohl materiell als auch positionell ausgeglichen. Da an den anderen Brettern noch nichts passiert war, einigten sich beide Parteien auf Remis. 0,5-0,5.

Doch dann musste Mannschaftskapitän Robin seine Partie abschreiben. Schon in der Eröffnung lief es richtig schief, als um den 10. Zug herum eine Leichtfigur nicht mehr zu retten war. Zwar versuchte er sich noch irgendwie aus der Affäre zu ziehen, doch der Gegner blieb weitestgehend fehlerfrei. Als dieser auch noch drohte, die Dame aufzugabeln, gab Robin auf. Damit geriet die Mannschaft 0,5-1,5 in Rückstand.

Leo war der Nächste. Er hatte eine von Anfang bis Ende völlig ausgeglichene Partie auf dem Brett. Beide tauschten nacheinander alles Mögliche gleichwertig ab und standen sich am Ende mit einer verkeilten Bauernstruktur gegenüber. Leo bot Remis an, da er befürchtete, bald in Zugzwang zu geraten, und sein Gegner nahm für Leo überraschend an. Die Sorge war jedoch unbegründet, die Stellung war tot remis. Zwischenstand 1-2.

Simon hatte am Spitzenbrett den gegnerischen König völlig entblößt. Mit drei Schwerfiguren auf beiden Seiten und vielen offenen Linien war die Partie jedoch ein wildes Hin und Her. Jeder konnte jederzeit irgendwo gefesselt, aufgespießt oder durch einen Doppelangriff aus dem Rennen geworfen werden. Kurz vor Schluss hatte Simon ein Matt-in-5 auf dem Brett, das er jedoch nicht verwerten konnte. Als sein Gegner wieder Luft bekam, drehte dieser den Spieß um und als die Dame verloren zu gehen drohte, gab Simon auf. 1-3 Rückstand.

Leonhard und Maxl spielten zu diesem Zeitpunkt noch. Da die Gegner aber schon drei Brettpunkte hatten, durfte nichts mehr schiefgehen, um wenigstens noch ein Unentschieden zu retten.

Leonhard stand lange ausgeglichen, allerdings mit massiven Unterschieden in der verbrauchten Zeit. Robin: „Er hat sich in seiner Partie auch super gegen die gegnerischen Angriffe gewehrt und anschließend selber mit einem verrückten Angriff den gegnerischen weißen König bis nach g6 gejagt, bis der Gegner aufgeben musste bzw. dann auf Zeit verloren hat.“ Damit verkürzte er auf 2-3.

Auch Maxl dachte gar nicht daran, sich geschlagen zu geben. Sein Gegner allerdings auch nicht. Beide überlegten sich auf unter 10 Minuten herunter. Maxl machte einige Züge mit unter 10 Sekunden, einmal sogar mit nur 2 Sekunden Restbedenkzeit. Bis 14:30 Uhr dauerte die Partie! Zur Erinnerung: Rundenbeginn war um 9:00 Uhr gewesen! Aber Maxl hatte einen Mehrbauern und damit allen Grund, das bis zum Schluss durchzuziehen. Am Ende konnte er tatsächlich den Sieg erkämpfen und für die Mannschaft den rettenden Punkt zum 3-3-Unentschieden holen.

In der Tabelle reicht das Unentschieden natürlich nicht, um einen signifikanten Schritt nach vorne zu machen, aber zumindest ist die Mannschaft auf dem richtigen Weg ins Mittelfeld der Kreisliga I Süd.

SK Kelheim V (Kreisliga II Süd)

Unsere fünfte Mannschaft ist wahrlich nicht optimal in die neue Saison gestartet. Nach zwei Niederlagen in Folge blieb nur die rote Laterne in der Kreisliga II Süd. Aber natürlich kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken! Gegen RT III trat das Team in der Aufstellung Johannes Dombert, Maxim Weinberger, Bernhard Poll und Sebastian Rothe auswärts an – und war von der Papierform her hoffnungslos unterlegen. Fast 300 DWZ an nomineller Spielstärke fehlten auf die Regensburger!

Doch zunächst dauerte es, bis etwas passierte. Erst nach rund zweieinhalb Stunden war Mannschaftskapitän Maxim als Erster durch. Zunächst gewann er eine Figur für einen Bauern, spielte also schon eine Weile mit Vorteil. Schließlich gewann er die Partie auf Zeit und brachte sein Team mit 1-0 in Führung.

Sebastian kam noch relativ glimpflich aus der offenbar improvisierten Eröffnung heraus, doch dann wurde sein offener König zum Spielball des Gegners. Jener räumte mit einem Läufer mehr den Weg für seine Bauern frei und die Partie war gelaufen.

Die härteste Nuss in dieser Begegnung hatte Bernhard an Brett 3 zu knacken, denn hier betrug der DWZ-Unterschied fast 400 Punkte! Beide spielten eine wilde Partie mit vielen Auf und Abs. Als Bernhard die Quali gewann und zudem den aktiven Turm auf der offenen Linie hatte, gab sein Gegner auf.

Eine ganz besondere Begegnung hatte Johannes – als U10-Spieler an Brett 1! Er ist im Sommer von RT nach Kelheim gewechselt und war nun heiß darauf, sich mit den Ex-Teamkollegen zu matchen. Dabei bekam er ausgerechnet seinen ehemaligen Trainer ab. Er gewann früh die Oberhand und blieb mit Quali mehr bis zum Schluss am Drücker. Erst als mit auch noch zwei Bauern weniger keine Hoffnung mehr bestand, gab sein Gegner auf.

Und so gelang SK Kelheim V trotz nomineller Unterlegenheit ein schöner 3-1-Sieg, der erste in dieser Saison.

Damit ist die Mannschaft die rote Laterne los und springt auf Platz 4 ins Mittelfeld der Kreisliga II Süd. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass in dieser Liga eine ungerade Anzahl von Mannschaften am Start ist und somit immer eine aussetzen muss. Berücksichtigt man dies, wäre es Platz 5 oder 6.

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: SK Kelheim IV remisiert nach spannender Auseinandersetzung – Team fünf holt ersten Saisonsieg (Heimatsport, 21.11.2024)

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