Zum Inhalt springen

Kreisliga Runde 7: Vierte triumphiert erneut

  • von

Am vergangenen Sonntag hatten die beiden Kreisliga-Mannschaften SK Kelheim IV und V einen Heimspieltag im Dormero. Der siebte Durchgang der laufenden Saison 2024/25 stand auf dem Programm. Für die Fünfte war es bereits die letzte Runde in dieser Spielzeit, da in der Kreisliga II Süd nur sieben Mannschaften antreten. In beiden Teams wurde bis zum Vorabend noch an der Aufstellung gebastelt, da es wieder einige Ausfälle gab, die aber diesmal nicht über das normale Maß hinausgingen. Robin begrüßte die Gäste beider Mannschaften und dann konnte es losgehen.

SK Kelheim IV (Kreisliga I Süd)

Die Vierte trat in der Besetzung Konstantin Neumeier, Robin Lindner, Dr. Helmut Tautz, Alexander Pickl, Johannes Dombert und Theodor Nickel gegen ASV Burglengenfeld II an. Zwar handelte es sich dabei um eine Truppe aus dem hinteren Drittel der Tabelle, aber in Sachen nomineller Spielstärke war nicht viel um. Kein Grund also sich in Sicherheit zu wiegen.

Wie schon öfter in letzter Zeit war Alex als erster fertig. Er kam bereits mit ordentlich Schwung aus der Eröffnung heraus und griff dankend zu, als der Gegner seinen Königsflügel völlig schutzlos dem Schicksal überließ. Das kostete jenem nach ein paar Abtäuschen den vollen Turm. Zwar kämpften sich die beiden noch bis Zug 34 durch, als aber immer weniger Zeug auf dem Brett stand und sich der materielle Nachteil sukzessive stärker auswirkte, gab der Gegner auf.

Als nächster meldete Teamkapitän Robin Vollzug. Er und sein Gegner lagen lange gleichauf, allerdings hatte jener in eine offene Linie hinein rochiert. Das war zwar nicht unmittelbar ein Problem, aber anscheinend fühlte er sich nicht wohl damit und ging ungewöhnlich früh mit dem König auf Wanderschaft, allem Anschein nach mit der Absicht, seine Figuren zu unterstützen. Das nutzte Robin geschickt aus: von nun an wurde der gegnerische König zum Spielball. Als Robin im Begriff war, einen, wenn nicht zwei Bauern durchzubringen, gab sein Kontrahent auf und es stand bereits 2:0.

Dann jedoch gab es einen kleinen Rückschlag. Am Spitzenbrett hatte Konny, im Bemühen, möglichst viel Material auf dem Brett zu belassen, sich seinen Läufer im Prinzip wegsperren lassen, was in der unmittelbaren Folge zum Verlust eines Bauern – den konnte er nicht verteidigen, um nicht matt zu gehen – und der Quali führte. Natürlich kämpfte er weiter, aber mit dem Materialnachteil ging das nicht ewig gut. Erst mit Turm und drei Bauern weniger, als das Matt mittelfristig nicht mehr abzuwenden war, gab er schließlich doch auf. 2:1.

Nur wenige Minuten später gelang es Theodor, den Vorsprung wieder zu vergrößern. Er hatte dem Gegner früh der Möglichkeit zu rochieren beraubt und nutzte dies gnadenlos aus, um die Stellung zu infiltrieren und unter Druck zu setzen. So kam sein Gegner beispielsweise sieben Züge lang nicht dazu, die aufgelegte Springergabel zu exekutieren, weil Theodor ihn schlichtweg anderweitig beschäftigte. Im Grunde war es von Anfang bis Ende ein Spießrutenlauf. Zwischenstand 3:1.

Johannes war nur wenige Minuten später erfolgreich. Allerdings hatte er auch einen heiklen Moment zu überstehen. Sein Kontrahent hatte noch in der Eröffnung mit dem Läufer auf f7 reingeopfert, was Johannes König ins Freie zwang. Allerdings ließ er sich dabei arg weit aus der Deckung locken, was durchaus auch hätte schiefgehen können. Bald darauf hatte Johannes aber wieder alles im Griff und tütete einen weiteren Erfolg ein. Damit stand es schon 4:1 und der Mannschaftserfolg war sicher.

An Brett 3 kämpfte Helmut derweil in hoffnungsloser Lage immer weiter. Er hatte eine Fesslung überschätzt und sich dabei eine Leichtfigur weniger für einen Bauern eingefangen. Angesichts der Tatsache, dass die Mannschaft bereits gewonnen hatte, meinte sein Gegner zwar irgendwann nach Mittag, er könne eigentlich ja auch aufgeben – die Knödel dampften wahrscheinlich schon auf dem Teller 😉 – aber Helmut dachte gar nicht daran und ließ sich bis zum letzten Zug alles zeigen; bis zum Matt in Zug 60. Trotzdem stand damit ein blitzsauberer 4:2-Erfolg zu Buche, der vierte Sieg in Folge für das Team.

In der Tabelle der Kreisliga I Süd kann SK Kelheim IV seinen dritten Platz festigen; nicht schlecht für einen Aufsteiger aus der Kreisliga II. Allerdings heißt es weiterhin dranbleiben, denn das Mittelfeld schläft nicht. Zwei Verfolger lauern im direkten Windschatten und in den letzten beiden Runden stehen für Kelheim der Tabellenführer und der Tabellenzweite auf dem Programm!

SK Kelheim V (Kreisliga II Süd)

In der Kreisliga II bekam es die fünfte Mannschaft des SK Kelheim an diesem, ihrem letzten Spieltag, mit dem Tabellenführer TSV Kareth-Lappersdorf IV zu tun. Das noch sehr junge Team sieht von den nominellen Zahlen auf dem Papier her gar nicht aus wie der Überflieger der Liga, doch mit gleich zwei amtierenden Oberpfalzmeisterinnen besetzt, verraten die Wertungszahlen nur die halbe Wahrheit. Maxim Weinberger, Maximilian Buchhammer, Sebastian Rothe und Roland Neumeier versuchten an diesem Tag, dem etwas entgegenzusetzen.

Am Spitzenbrett spielten Maxim und sein Gegner, der einzige Erwachsene im Lappersdorfer Team – Zitat: „die brauchen mich nur noch als Fahrer“ 😉 – eine durchaus schwungvolle Partie. Da war zunächst nichts von sicherem Fahrwasser und schnell ins Remis retten zu erkennen. Doch nach 17 Züge hatte Maxim zwar die aktivere Stellung, der Gegner aber leichten Materialvorteil. Deswegen bot Maxim Remis, denn noch war ja alles drin für beide Teams und sie einigten sich auf eine Punkteteilung.

Sebastian war schon nicht optimal aus der Eröffnung herausgekommen, versuchte aber tapfer, den Anschluss nicht zu verlieren und hielt ordentlich dagegen. Allerdings setzte ihn seine Gegnerin auf der Grundreihe ordentlich unter Druck. Im Eifer des Gefechts ließ er dabei versehentlich den angegriffenen Turm stehen und das war’s dann. Das wurmte ihn sichtlich, denn es brachte die Mannschaft mit 0,5:1,5 in Rückstand.

Max mit Sebastian im Hintergrund

Max kam zunächst gut aus der Eröffnung, doch im Mittelspiel flogen die Fetzen. Sowohl er als auch seine Gegnerin versuchten sich gegenseitig durch wilde Drohungen und Abzüge möglichst unkonventionell aus dem Tritt zu bringen. Nicht alles davon klappte so wie erhofft – auf beiden Seiten. Entsprechend kurzweilig verlief die Partie. Am Ende brachte die Gegnerin zwar einen Bauern durch, Max spannte jedoch eine derart finale Mattdrohung auf, dass der Gegnerin nichts anderes übrig blieb, als Dauerschach zu geben, um nicht selber in die ewigen Jagdgründe einzugehen. Remis, und damit Zwischenstand 1,0:2,0. Aus Mannschaftssicht durfte nun nichts mehr schiefgehen, um wenigstens das Unentschieden halten zu können.

Allerdings war ich an Brett 4, zwischenzeitlich mit einer ganzen Leichtfigur weniger, weit vom Sieg entfernt. Wie kam’s dazu? Zwar gelang es mir, mit einem durchaus gewagten Damenopfer meinen in der Eröffnung verlorenen Bauern zurückzugewinnen, mein Springer stand jedoch weiterhin so schlecht, dass ich ihn trotz ständiger Drohungen und Abtäusche andernorts irgendwann aufgeben musste. Aber: es gelang mir, das Bauernendspiel mit Läufer weniger remis zu halten. Zeitweise hatte ich ein gutes Gefühl, die Partie vielleicht sogar noch zu gewinnen, da ich im Bauernwettrennen zur Grundlinie einen Halbzug voraus war – leider dergestalt, dass der junge Gegner mit einem Schachgebot umwandeln konnte und ich nicht. So gab er Dauerschach und ich konnte meine frische Dame kein einziges Mal ziehen, bevor wir beide zähneknirschend etwa ein dutzend Züge später das Remis einsehen mussten. Damit war bedauerlicherweise auch die 1,5:2,5 Niederlage für das Team besiegelt.

So fällt SK Kelheim V noch auf den 6. Rang zurück. Direkte Konsequenzen hat das nicht, da keine Mannschaft absteigt. Trotzdem hätte Mannschaftsführer Maxim die Saison sicherlich gerne mit einem Durakkord beendet. Andererseits wurde Team V, wie schon in den letzten Jahren, nie stumpf nach Nennleistung/Wertungszahl besetzt, sondern nach Spielspaß. Wer Bock hatte, kam in aller Regel dran, auch wenn es auf der Liste vielleicht nominell stärkere Alternativen gegeben hätte. Aber dafür war und ist die Fünfte ja da! 🙂

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: Schach-Kreisligist SK Kelheim IV geht auf Platz drei ins Saisonfinale – Kelheim V beendet die Spielzeit auf Platz sechs (Heimatsport, 10.03.2025)

Schlagwörter: