Acht der neun Runden in der laufenden Saison 2024/25 sind bereits absolviert, und die beiden Spitzenmannschaften des SK Kelheim zeigen sich im Endspurt in Topform. Im Gegensatz zu den vergangenen Wochen gab es diesmal aber auch nahezu keine personellen Ausfälle. Nur Floh, Mannschaftsführer der Ersten, musste aus gesundheitlichen Gründen am Vorabend absagen, sodass doch nochmal aufgerückt werden musste. Aber ansonsten waren die Voraussetzungen ideal.
SK Kelheim I (Regionalliga Nord-Ost)

Die erste Mannschaft trat im Heimspiel gegen SK Weiden I mit der Aufstellung Constantin Blodig, Maximilian Eibl, Stephan Gießmann, Bernhard Schmid, Helmut Kreuzer, Cornelius Mühlich, Max Fuhrmann und Heinrich Maurer an. Die Gäste aus Weiden hatten insbesondere am Spitzenbrett mit einem FM einen starken Spieler aufgeboten, der SKK war aber über alle acht Bretter im Durchschnitt favorisiert.
Für den SKK nahm die Begegnung früh eine positive Wendung: Corni konnte bereits am Ende der Eröffnung massiven materiellen Vorteil erlangen – Dame für zwei Leichtfiguren. Dennoch wehrte sich sein Gegner insgesamt fast dreieinhalb Stunden lang, bevor der Punktgewinn schließlich feststand. In der Zwischenzeit wurde Helmut fertig. Er hatte ein Remisangebot schon abgelehnt, aber nachdem in der sehr ruhigen Stellung auf beiden Seiten nicht viel los war, gaben sie sich mit der Punkteteilung zufrieden.


Bernhard spielte kurz nach Helmut Remis. Er befand sich in einer sehr komplizierten Stellung, in der die richtige Fortsetzung nicht leicht zu finden war, und so mündete die Partie in ein remisliches Endspiel, das nicht mehr allzu lange ausgefochten wurde. Als Nächstes konnte Giesi gewinnen. Er hatte lang rochiert und am Königsflügel angegriffen, woraufhin der Gegner im Zentrum einen Gegenangriff startete, den Giesi jedoch souverän ausgekontert hat. Dann wurde es taktisch, wo er die besseren Züge fand und die Mannschaft mit 2:1 in Führung brachte; 3:1, nachdem auch Corni seine im Prinzip längst gewonnene Partie siegreich nach Hause gebracht hatte.


Bald darauf erhöhte Heinrich auf 4:1, nachdem schon eine ganze Weile abzusehen war, dass er deutlichen Vorteil hatte. Ein Unentschieden war damit schon mal sicher. Nachdem es am zweiten Brett sehr kompliziert war – heterogene Rochaden im Sizilianer – hat Max Fuhrmann an Brett 7 Remis angeboten, was sein Gegner auch gleich angenommen hat. Die Teamkollegen waren sich einig, dass Max viel besser steht, aber in dieser Situation traf er die mannschaftsdienliche Entscheidung, denn mit dem Zwischenstand von 4,5:1,5 war der doppelte Punktgewinn gesichert.


Und tatsächlich wurde es nochmal eng. Conny war schon seit einiger Zeit unter Druck. Dass der Königsangriff seines Gegners dann aber doch so durchschlagend sein würde, war laut Beobachter Corni „schon irgendwie überraschend“. Und auch bei Max Eibl war die Stellung nach der Zeitnotphase leider aufgabereif, sodass am Ende ein knapper 4,5:3,5-Erfolg zu Buche stand.



Mit diesem Triumph festigt SK Kelheim I seine Tabellenführung in der Regionalliga Nord-Ost, doch SC Forchheim I bleibt weiterhin punktgleich im Windschatten. Dank der um 2,5 Brettpunkte besseren Zweitwertung hat der SK Kelheim aber den Meistertitel und das selbst gesteckte Ziel – den direkten Wiederaufstieg in die Landesliga – selbst in der Hand und ist nicht auf fremde Hilfe angewiesen. Die übrigen Vereine haben mit der Titelvergabe nichts mehr zu tun.

Für das allseits beliebte LigaOrakel ist die Sache schon überraschend klar, dabei genügt ein Unentschieden bei gleichzeitigem Sieg von Forchheim und der Traum vom Titel ist geplatzt. Natürlich spielt in diese Berechnung mit hinein, dass Kelheim in der letzten Runde gegen den Tabellenletzten SC Ansbach I ran muss, der bisher nicht einen Punkt ergattern konnte, während sich Forchheim mit SC Noris-Tarrasch Nürnberg III herumschlagen muss. Aber wie heißt es so schön in der Beschreibung: „Schach spielen kann das LigaOrakel auch nicht. Die von ihm versprochenen Punkte müssen Sie schon selber holen.“

Floh hat sich die Mühe gemacht, die interessantesten Stellungen herauszufiltern und daraus Taktikaufgaben in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu erstellen. Wer findet die besten Züge?
SK Kelheim II (Oberpfalzliga)

Die zweite Mannschaft trat nach dem Abzug von Max in die Erste mit Laura Sophie Bauer, Johannes Müller, Dr. Johannes Najjar, Sebastian Piehler, Martin Blodig, Eva Engl, Holger Seidenschwarz und Peter Hahn ebenfalls stark besetzt zum Duell gegen SC Windischeschenbach II an. Auf dem Papier eine klare Angelegenheit, doch der Tabellenletzte der Oberpfalzliga stemmte sich vehement dagegen.
Bereits sehr früh schrieb Peter voll an und Holger sicherte mit Remis ab; so früh, dass sie mir fürs Foto entwischt sind. 😉 Laura war die nächste, die mit einem Remis den Vorsprung zu konservieren versuchte, ehe die Windischeschenbacher am vierten Brett wieder ausglichen und Piehler sich maßlos ärgerte. Ein scheinbar harmloser Schlagzug öffnete die Stellung und die Partie war gelaufen. Plötzlich stand es wieder 2:2.


Es folgten weitere Remisen, die die Begegnung spannend hielten. Hase hatten einen scharfen Königsinder am Brett, bei dem er am Ende zwar einen Turm mehr hatte, dafür aber ein nerviges Dauerschach. Bei Eva war kein Vorteil auf irgendeiner Seite erkennbar, sodass die ruhige Partie im Remis endete und es weiterhin Unentschieden stand.


Erst Joshi holte mit seinem Sieg nach über vier Stunden Spielzeit den entscheidenden Punkt, nachdem er das Turmendspiel gewinnen konnte. Daher musste Martin sein „Turm gegen Läufer+2 Bauern“ nicht mehr auf Gewinn spielen – was laut Corni wohl auch sehr schwer geworden wäre – und besiegelte mit einem weiteren Remis den knappen 4,5:3,5-Erfolg.



Auf den Titel in der Oberpfalzliga hat SKK II zwar keine Chance mehr, doch der jüngste Sieg hievt das Team mit 10:6 Mannschaftspunkten wieder auf den dritten Tabellenplatz. An der Spitze thront SC Bad Kötzting mit 15:1 uneinholbar. Bei optimalem Verlauf liegt aber noch die Vizemeisterschaft in Reichweite, da TSV Kareth-Lappersdorf II mit 11:5 Mannschaftspunkten nur einen Punkt Vorsprung hat. Die entscheidende Finalrunde beider Ligen findet am 6. April statt.

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: SK Kelheim I verteidigt die Spitzenposition in der Regionalliga Nord-Ost – Das Aufstiegsrennen ist nicht entschieden (Mittelbayerische Zeitung, Sport in der Region, 25.03.2025)