Ein Casino als Austragungsort für ein Schachturnier erscheint auf den ersten Blick als eine ungewöhnliche Wahl, hat das Spiel der Könige seiner Natur nach doch nichts mit Glück zu tun.
Doch genau zu dieser Location fanden sich am vergangenen Sonntag 26 Schachspieler zur stark besetzten Oberpfalz-Meisterschaft im Blitzschach, also 5 Minuten Bedenkzeit pro Spieler und Partie, in die Lounge des Bad Kötztinger Casinos ein.
„Von den Rahmenbedingungen stellte sich die lichtdurchflutete Lounge mit seinem charmanten Ambiente als sehr gute Wahl für die Austragung heraus“, so der Kelheimer Vorstand Helmut Kreuzer, der zusammen mit vier weiteren Kelheimern am Bezirksentscheid teilnahm.
In einem harten Wettkampf im Runden-Modus, also „Jeder gegen jeden“ setzten sich schon bald die Favoriten an die Spitze. Oberliga-Spieler Roland Gruber von der SG Post/Süd Regensburg führte nach der Halbzeit das Feld souverän mit 100% Punktausbeute teilweise mit zwei Zählern Vorsprung an. Doch in der zweiten Turnierhälfte warteten die Kelheimer Spieler auf den Regensburger. Max Eibl gelang es als Erster, dem bis dahin Führenden eine Niederlage zu zu fügen. Und gleich in der Runde darauf luxte auch Helmut Kreuzer dem weiter Führenden einen halben Punkt ab. Sowohl Eibl als auch Vereins-Vize Stephan Gießmann bildeten zusammen mit Gruber das Spitzentrio, das den Wettkampf unter sich entscheiden würde.
„Im direkten Duell wurde es kurz vor Schluss nochmals spannend, weil ich zwar schon in Führung lag, aber im direkten Duell gegen Roland Gruber knapp unterlag“, so Vereins-Vize und Titelverteidiger Stephan Gießmann.
Doch am Ende des Turniers sicherte sich Stephan Gießmann mit einem halben Punkt Vorsprung den erneuten Bezirkstitel. Max Eibl belegte mit Rang drei ebenfalls einen Platz auf dem Siegertreppchen. Abgerundet wurde das ausgezeichnete Kelheimer Abschneiden durch Rang 7 von Helmut Kreuzer und Rang 10 von Stefan Schiller. Somit schafften vier Kelheimer Spieler den Sprung unter die Top Ten. Neuzugang Jakob Waldmüller erzielte in einem seiner ersten großen Blitzturniere überhaupt gleich einen beachtlichen Rang 16 unter den 26 Startern.
„Am Ende hatte ich sicher auch Wettkampfglück“, so der strahlende Sieger Stephan Gießmann, „in der einen oder anderen Partie war ich schon mächtig unter Druck“.
Aber wo wenn nicht in einem Casino sollte sich das Glück des Tüchtigen einstellen?