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Doppelsieg für SK Kelheim 1 und II in Ligarunde 4

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Man kann sicher nicht behaupten, dass die Kelheimer Erwachsenen-Mannschaften in letzter Zeit das Glück gepachtet hatten. Es gab krankheitsbedingte Ausfälle, teilweise erst unmittelbar am Spieltag, zudem die wieder in Kraft getretene Regel, dass in der Landesliga drei Stammspieler aufgestellt sein müssen, die nicht ersetzt werden dürfen wenn sie ausfallen. Beim vorherigen Spieltag haben alle fünf Kelheimer Mannschaften teilweise trotz Unterzahl um ein Haar nur denkbar knapp verloren. Kurzum: es lief einfach nicht.

Dafür haben sich SK Kelheim 1 und II nun beim vierten Spieltag eindrucksvoll zurückgemeldet. Beide Teams hatten Heimspiel im Dormero und beide hatten den Zweitplatzierten ihrer Liga zu Gast, die Erste in der Landesliga Nord den SC Noris-Tarrasch Nürnberg 2, die Zweite in der Oberpfalzliga den SC Bad Kötzting.

SK Kelheim 1

Beim Heimspiel standen am Sonntag um 10 Uhr Stephan Gießmann, Constantin Blodig, Maximilian Eibl, Heinrich Maurer, Cornelius Mühlich, Mannschaftsführer Florian Gold, Dr. Johannes Najjar und Jakob Waldmüller den Startlöchern. Unsere Erste konnte also endlich mal wieder zu Acht antreten, was gegen den Tabellenzweiten aus Franken auch wichtig war. „Jungs, des gewinnen wir heut schon“, hatte Giesi seinen Mitstreitern am Morgen noch mit auf den Weg gegeben. Ob’s die letzte Motivationsspritze ausgemacht hat? Geschadet hat es sicher nicht.

So kam es schon mal ganz gelegen, dass diesmal unsere Gäste einen zu wenig dabei hatten – dafür aber gleich drei FMs. Deswegen hatte Floh spielfrei an Brett 6 und Kelheim das Privileg, zur Abwechslung mal von Beginn an mit einer 1-0-Führung in die Runde zu starten. Nach gefühlt weniger als einer Stunde war Jakob an Brett 8 bereits fertig. Nähere Details dazu gibt’s nicht, da zu dem Zeitpunkt alle anderen noch mit sich selbst beschäftigt waren. Also früh 2-0.

Anschließend beruhigte sich die Situation erstmal, an den verbliebenen sechs Brettern wurde konzentriert gekämpft. Erst als die Zeitnot-Phase begann, ging es wieder Schlag auf Schlag. Corni stand nach eigenem Empfinden bereits mit dem Rücken zur Wand und hatte Glück, dass er die heiße Phase heil überstanden hat. Bevor die Partie noch weiter zurück kippte, zog es sein Kontrahent vor, mit Dauerschach den sicheren Remis-Hafen anzusteuern. Ebenfalls Remis wurde es bei Giesi. Die Eröffnung war hoch spannend, im weiteren Verlauf verflachten die gegenseitigen Angriffe aber zunehmend und Remis war vermutlich ein Ergebnis, mit dem beide Seiten leben konnten.

Heinrich stand zu Beginn der Zeitnot-Phase etwas besser, allerdings ging das Spiel mit der vierten Dimension diesmal nicht gut aus, die Partie wurde auf Zeit verloren. Dafür hat Conny einen hammermäßig genialen Angriff aufgezogen, jedoch in komplizierter Stellung und in höchster Zeitnot eine Figur für 2 Bauern geben müssen, ist aber drangeblieben und während der Gegner Lunte gerochen und versucht hat, das Ding doch noch zu gewinnen, ging jenem dann letztendlich die Zeit aus; so hat sich das auch wieder ausgeglichen.

Das reichte aber alles noch nicht. Max und Joshi spielten noch und von irgendwo musste noch zumindest ein halber Punkt her. Joshi hat kurz vor der Zeitkontrolle eine Quali geopfert und seine Bauern ins Rollen gebracht. Der Mut hat sich zum Glück ausgezahlt, echt (nerven-)stark. Und damit war auch der Mannschaftssieg in trockenen Tüchern. Max hat nach einem Quali-Opfer gut gekämpft und es lange spannend gemacht. Erst in einem Damenendspiel mit offenen Königen (wo viel passieren kann) hat der Gegner die Abwicklung ins gewonnene Bauernendspiel gefunden. Das war für das Mannschaftsergebnis aber bereits egal.

Am Ende stand ein blitzsauberer 5-3-Sieg zu Buche. Das hat das Team mal wieder gebraucht! In der Tabelle der Landesliga Nord haben wir nun die kuriose Situation, dass nicht weniger als sieben (!) Mannschaften punktgleich mit 4:4 das Mittelfeld bilden. Mit 16 Brettpunkten in der Mitte dieser Gruppe liegt unsere Erste auf Rang 6. Das kann sich doch sehen lassen angesichts der Vorgeschichte.

SK Kelheim II

Die zweite Mannschaft startete bereits um 9 Uhr und ging mit Benedikt Huber, Johannes Müller, Martin Blodig, Peter Hahn, Sebastian Piehler, Dr. Helmut Tautz, Holger Breit und Arthur Sitnik in die Begegnung mit dem SC Bad Kötzting. Die Papierform sah die Gäste leicht im Vorteil. Insbesondere unsere Jugendspieler hatten harte Nüsse zu knacken. Benedikt auf Brett 1 fehlten knapp 200 DWZ auf seinen Kontrahenten, Peter auf Brett 4 gar gleich gut 300 DWZ und auch Helmut, wenngleich kein Reservespieler aus der Jugend 😉 , hatte auf Brett 6 nicht gerade den Hauptgewinn gezogen.

Bei Peter sah es schon früh sehr gut aus, musste aber weiterhin genau spielen. Die Partie zog sich länger, als anfangs gedacht. Als Vorletzter hat er mit einem Bauern mehr ins Endspiel abgewickelt und überzeugend gewonnen, was gegen einen 2000er schon ein Knaller ist! Auch Arthur hat eine blitzsaubere Partie gespielt und brachte sein Gegenüber zunehmend in arge Bedrängnis, schickte seine Dame ins Vorzimmer des gegnerischen Königs und hatte den Springer als Leibwächter dabei.

Martin konnte seinen Gegner in eine gedrückte Stellung bringen, ehe dieser einen vermeintlichen Befreiungszug ausgepackte, der jedoch seinen eigenen König auf Wanderschaft schickte. Von c1 nach b4 war er gezwungen Bauern und Turm mit dem König zu schlagen und war am Ende dieser Wanderschaft matt. Auch Hase konnte seine Partie mit einem vollen Brettpunkt erfolgreich zu Ende bringen.

Bei Helmut lief es zuerst auch wie geschmiert, hat eine Quali gewonnen und diese auch behauptet, dann aber auf Zeit verloren. Anscheinend gab es ein Missverständnis mit der Uhr respektive der Zeitgutschrift. Er hat lange an einen Zug überlegt, weil er dachte er hätte noch 33 Minuten, was aber nicht der Fall war, und so verlor er auf Zeit. Umso ärgerlicher, da der Gegner meinte er hätte nach dem nächsten Zug aufgegeben…

Auch Benedikt am Spitzenbrett musste diesmal gegen die DWZ-Übermacht leider den Kürzeren ziehen. Sein Gegner konnte gewinnbringend „reinopfern“ (Zitat Lena) und sich dadurch den entscheidenden Vorteil sichern. Piehler hat eine sehr schöne Partie gespielt und sich systematisch besser gestellt, hatte aber sehr mit der Zeit zu kämpfen, was die Sache immer wieder spannend gemacht hat. Am Ende blieben nach einer Aktion Turm und zwei Bauern gegen den Springer und 3 Bauern übrig und das leider am gleichen Flügel. Da es inzwischen für das Mannschaftsergebnis sowieso egal war, hat er es nicht noch weiter versucht – er spielte ohnehin am längsten. Remis!

5-3 stand es am Ende und da sich auch in der Oberpfalzliga mit Ausnahme des DJK Regensburg Nord die Mannschaften bisher weitestgehend gegenseitig die Punkte weggenommen haben, ist das Feld noch ziemlich eng beisammen. SKK 2 steht genau wie die Erste mit 4:4 Mannschaftspunkten in der Tabelle und liegt auf Rang 4 der Liga. Das macht Lust auf mehr!

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: SK Kelheim zieht zu zwei Heimsiegen (MZ, 15.12.2022)