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Bayernliga-Auftakt mit Licht und Schatten

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Das vierte Jahr in Folge darf die erste Jugendmannschaft des SK Kelheim in der höchsten bayerischen Spielklasse antreten. Zwar war es bisher immer hart umkämpft und da in der U20 Bayernliga von acht Mannschaften immerhin drei absteigen, ging es auch einige Male knapp zu. Aber das Team konnte sich gegen die stärksten Jugendmannschaften im Freistaat behaupten und belegte z.B. in der letzten Saison punktgleich mit dem Drittplatzierten den 4. Rang. Mitten drin statt nur dabei sozusagen.

In der neuen Saison 2024/25 wird der SK Kelheim von der Firma RAMEDER unterstützt, laut Homepage „Europas Marktführer für Anhängerkupplungen und Transportlösungen“. Dazu kam es über eine Videobewerbung. RAMEDER hatte Vereine dazu aufgerufen, einen coolen Clip zu ihren Aktivitäten zu erstellen. Leo hat einen für den SKK angefertigt und tatsächlich wurden wir dafür ausgewählt. RAMEDER unterstützt etliche Mannschaften, wie die hauseigenen Instagram– und Facebook-Seiten verraten. Aber der SK Kelheim ist der einzige Schachklub – da sind wir schon stolz – danke dafür!

Für die erste Runde musste SK Kelheim I gleich mal zwei Ausfälle verkraften. Laura war nicht verfügbar und Moritz wurde nicht mehr rechtzeitig gesund, sodass zwei der sechs Stammplätze aus der zweiten Mannschaft besetzt werden mussten. So ging die Truppe in der Aufstellung Benedikt Huber, Peter Hahn, Valentina Neumeier, Arthur Sitnik, Michael Gold und Marcus Reimann in die Begegnung mit SC Bavaria Regensburg I. Bernhard Schmid war als Trainer vor Ort.

Zunächst stand es lange ausgeglichen an allen Brettern. Bernhard fiel allerdings auf, dass sich Peter und auch sein Gegner extrem viel Zeit ließen; nach einer Stunde Spielzeit hatten beide immer noch nicht Zug 10 erreicht: „Das könnte später noch ne Zeitnotschlacht werden.“ Insbesondere, wo auf Landesebene ohne Inkrement gespielt wird. Auch Michi und sein Gegner spielten ungewöhnlich langsam an diesem Tag. Und tatsächlich musste Bernhard als MF nach etwa drei Stunden für die Spieler mitschreiben.

Bei Michi ging es in den Graben, als ein Opfer nicht wie erhofft funktionierte und eine bis dahin sehr gute Stellung verloren ging. Arthur gab eine Figur für drei Bauern, aber zunächst war nicht klar, in welche Richtung das gehen würde. Am Ende konnte er das Remis halten. Die Mannschaft lag aber immer noch mit 0,5-1,5 zurück.

Arthur

Auch Marcus hatte sich in guter Stellung eigentlich schon (O-Ton) „veropfert“, das Endspiel war laut Bernhard nicht viel besser. Doch dann übersah der Gegner einen Zug und gab einfach auf, obwohl Marcus nur noch wenige Sekunden auf der Uhr hatte und kurz davor war, auf Zeit zu verlieren. Das war glücklich, und der gegnerische MF war dementsprechend nicht in bester Stimmung.

Bei Peter, der es hatte langsam angehen lassen, war es die gesamte Partie über völlig ausgeglichen. Entsprechend roch Bernhard hier schon früh ein Remis und genau so sollte es auch kommen. Benedikt musste sich jedoch ordentlich strecken, denn zwischendurch hatte es hier gar nicht rosig ausgesehen. Oder wie Bernhard es formulierte: „bei Benedikt ist’s schwierig“. Umso erfreulicher, dass er noch ein Remis herausquetschen konnte.

Leni

Beim Zwischenstand von 2,5-2,5 spielte Leni als letzte noch und obwohl es auch hier zwischendurch nicht sonderlich gut ausgesehen hatte, kämpfte sie sich wieder zurück ins Geschehen und verwandelte in einem Endspiel Läufer vs. Springer und jeweils drei Bauern die Partie noch in einen Sieg. SK Kelheim gelang damit ein 3,5-2,5-Sieg zum Auftakt der Bayernliga-Saison 2024/25.

In Runde 2 gegen den FC Ergolding ging der SKK mit Benedikt Huber, Laura Sophie Bauer, Moritz Ramming, Valentina Neumeier, Arthur Sitnik und Michael Gold an die Bretter.

Wie üblich in den höheren Ligen passierte zuerst einmal lange nichts. Außer an Brett 5, wo Arthur einen sehr jungen Gegner hatte, der extrem schnell spielte. Davon ließ er sich ein wenig anstecken und schon bald meldete Piehler, der nun als Betreuer vor Ort war: „bin kein Fan davon wie er grad steht.“ Leider war dann auch bald der Ofen aus.

Dafür konnte Moritz schon kurz darauf wieder ausgleichen. „Da schlummert noch etwas, wenn er aber mal aktiv wird, gefällt mir seiner Stellung“, meinte Piehler schon früh. Und so sollte es auch kommen. Laura war lange Zeit unter Druck, Schwarz hatte einen bedenklichen Angriff auf ihren König und der h3 Bauer würde früher oder später fallen. Dann jedoch verstieg sich ihr Gegner zu einem arg optimistischen Figurenopfer und Laura konnte das Zepter wieder an sich reißen – und das Team zunächst in Führung bringen!

Laura

Doch an den anderen Brettern bahnte sich bereits Unheil an. Bei Benedikt könne der Freibauer ein Problem werden, meinte Piehler schon früh: „sieht auch schlecht aus bzw ich denke verloren.“ Und genau so kam’s bedauerlicherweise auch. Bei Leni sah es lange ganz gut aus, materialmäßig ausgeglichen aber die schönere Stellung, ehe sie sich beim Abtausch verrechnete. Dann war es unglücklicherweise ziemlich bald aus und aus der schönen 2-1-Führung war ein 2-3 Rückstand geworden.

Nun hing es an Michi, der zunächst sehr aktiv stand, im späteren Verlauf aber auf jeden Fall ein Remis gehabt hätte. Problem: ein Remis genügte jetzt nicht mehr. Um für die Mannschaft wenigstens ein Unentschieden zu retten, musste Michi gewinnen. Also nahm er Remis nicht an und versuchte selber noch irgendwas anzuzetteln. Piehler: „Michi hat’s für die Mannschaft versucht und überzogen. Es zu probieren, war aber für die Mannschaft genau richtig.“ Damit musste sich Team I mit einer 2-4-Niederlage abfinden.

In der dritten Runde stand der SV Isental in der gleichen Besetzung auf dem Programm. Dort ging es völlig untypisch für diese Liga sofort Schlag auf Schlag. Benedikt hatte seinen Gegner bereits innerhalb kürzester Zeit matt gesetzt.

Benedikt

Diese Führung war aber gleich wieder dahin, da Laura einen Abzug übersah und daher zweizügig die Dame für Turm und Figur verlor. Deswegen gab sie auf.

Piehler war zwischendurch am Bahnhof. Als er wieder zurückkam, stand Michi bereits auf Gewinn, denn es gelang ihm eine Figur zu gewinnen. Zu dieser Zeit erhielt Leni ein Remisangebot. Da es unentschieden stand und Michi im Begriff war zu gewinnen, nahm sie an. Und Michi brachte seine extrem vorteilhafte Partie auch siegreich zu Ende, sodass es mit 2,5-1,5 für Kelheim vielversprechend aussah.

Michi

Im Gegensatz zur Runde davor spielte Arthur nun extrem langsam, sodass er schon weit vor dem rettenden 40. Zug in Zeitnot geriet. Zwangsläufig war in dieser Phase nicht immer der beste Zug dabei. „Arthur hat lange gekämpft, sieht aber verloren aus“, meinte Piehler zu seiner Partie. Und tatsächlich wurde das nichts mehr. Damit glich Isental auf 2,5-2,5 aus.

Jetzt war Moritz in der Position, es für den SKK richten zu müssen. Er und sein Gegner spielten eine wilde Partie. „Bei Moritz gibt es nur Gewinn oder Verlust, Remis ist da nicht mehr drin“. Aber es sollte einfach nicht sein an diesem Tag. Moritz Kampfgeist wurde nicht belohnt, die Partie ging verloren und damit auch der Mannschaftssieg in Runde 3. Ein denkbar knappes 2,5-3,5 stand am Ende unter dem Strich.

Damit hielt der schöne Schwung aus Runde 1 nicht lange an. Auch wenn es zweimal sehr knapp war, die Niederlagen hauen natürlich rein und so ging es in der Tabelle der U20 Bayernliga nach der ersten Doppelrunde zurück auf Rang 7. Das wäre ein Abstiegsplatz. Aber zum Glück sind ja vier weitere Runden, davon eine Doppelrunde zu Hause, übrig, um das wieder geradezurücken.

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: U20-Bayernligateam des SK Kelheim kassiert nach dem Auftaktsieg zwei Niederlagen (Mittelbayerische Zeitung, Sport in der Region, 10.12.2024)