Das 6.Wittelsbacher Weihnachts-Schach-Open, das kurz vor Jahresende in Kelheim zu Ende ging, stand ganz im Zeichen junger, aufstrebender Spieler. Zwar setzte sich am Ende der Turnierfavorit Léon Mons mit einer lupenreinen Bilanz von sieben Siegen aus sieben Partien klar durch, doch mit gerade einmal 22 Jahren zählt der angehende Großmeister Leon Mons sicher zu den hoffnungsvollsten Talenten in Deutschland.
Der Autor dieses Artikels führte nach der Vorschlussrunde ein kurzes Interview mit Léon Mons:
Kreuzer: „Léon, mit nun 6:0 Punkten bist du souveräner Tabellenführer des Wettkampfes. Wie sind deine Eindrücke vom Turnier bis zu diesem Zeitpunkt?“
Mons: „Vom Turnierverlauf her könnte ich natürlich nicht zufriedener sein, auch wenn ich vor dem Turnier keinesfalls erwartete, dass ich alle Begegnungen siegreich bestreiten würde. Die Turnierbedingungen hier sind wirklich ausgezeichnet, von reichlich Platz für jede Begegnung bis hin zu eigenen Namenskärtchen für jeden Spieler.“
Kreuzer: „Du spielst in diesem Jahr in der ersten Bundesliga am Brett 1 für den MSA Zugzwang München. Groß geworden bist du aber beim SC Forchheim, richtig?“
Mons: „Ja, wir hatten damals wirklich ideale Trainingsbedingungen in Forchheim. Eine Gruppe begabter Nachwuchsspieler wurde von GM Michael Prusikin im Team trainiert, später hatte ich bei Michael auch Einzeltraining. Ich arbeite mit ihm noch immer zusammen“
Kreuzer: „Welchen Ratschlag würdest du einem Nachwuchsspieler erteilen, um sich bestmöglich zu entwickeln?“
Mons: „Natürlich sind Eifer und Fleiß die wichtigsten Zutaten für eine Verbesserung seiner Fähigkeiten.
Meine Trainer haben mir aber auch ziemlich früh beigebracht, dass ich kein Remisangebot annehmen soll. Als junger, sich entwickelnder Spieler sollte man stets versuchen, jede Partie auf Gewinn zu spielen.“
Kreuzer: „Vielen Dank für das Interview und noch viel Erfolg für die abschließende Runde.“
Mit eineinhalb Punkten Rückstand auf den souveränen Turniersieger Léon Mons folgten gleich fünf Spieler, noch vor den weiteren FIDE Titelträgern.
Dank der besseren Buchholzwertung errang Philipp Wenninger vom SC Erlangen den zweiten Platz im Turnier, vor dem Kelheimer Vereins-Vize Stephan Gießmann. Nach Prof. Martin Kreuzer erklomm somit auch in diesem Jahr wieder ein Kelheimer einen Platz auf dem Siegertreppchen.
Noch in den weiteren Preisrängen landeten punkt- und wertungsgleich Lukas Böttger vom TSV Haunstetten und Ferdinand Xiong vom SC Vaterstetten.
Erfreulich aus Kelheimer Sicht ist, dass der Ausrichterverein auch heuer wieder den Spezialpreis für den bestplatzierten Verein errang Stephan Gießmann (3.), Prof. Martin Kreuzer (17.), Constantin Blodig (21.) und Holger Seidenschwarz (27.) gewannen die Teamwertung für Kelheim.
Den Damenpreis gewann Kristin Braun (SC Forchheim), der Preis für den besten Senior ging an Zdenek Bartonicek (TSV Kirchenlaibach).
Bester Jugendlicher U18 im Klassement war Tobias Brunner (TSV Nittenau).
Ein kleines Schach-Bonbon trug sich in der sechsten Runde zu. Zwei Tage vor dem Silvestertag gelang Holger Seidenschwarz gegen Konrad Bumes die folgende Schlussstellung mit Knalleffekt: