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Durchwachsener 2. Spieltag für die Top-Teams

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Nach dem Start der Saison 2024/25 geht es in den Ligen derzeit Schlag auf Schlag: Eine Woche nach den Kreisligen sind die drei Top-Teams des SK Kelheim schon wieder im Einsatz gewesen und absolvierten ihren 2. Spieltag. Zwar sind zwei Mannschaften immer noch ohne Niederlage, dennoch lief nicht alles rund.

SK Kelheim I (Regionalliga Nord-Ost)

Die Erste trat auswärts in der Aufstellung Maximilian Eibl, Bernhard Schmid, Florian Gold, Helmut Kreuzer, Cornelius Mühlich, Max Fuhrmann, Laura Sophie Bauer und Johannes Müller gegen in Bestbesetzung auflaufende Forchheimer an. Dabei musste Mannschaftsführer Floh in letzter Sekunde noch umdisponieren, da sich Giesi krankgemeldet hatte.

In Forchheim angekommen, ging es schon nicht gut los: Kein Kaffee und vorab besorgter musste vom Beinkleid gezwungenermaßen über die Haut auf diffundiert werden. Das konnte ja heiter werden! 😉 Floh: Helmut und Bernhard haben ziemlich schnell verloren, sodass wir früh hinten waren. Bei Hase sah’s eigentlich auch nicht so gut aus. Irgendwie hat er dann aber die Partie zum 1:2 gedreht.” Im Grunde hat Hase die gegnerischen Schwerfiguren so lange traktiert, bis denen die Felder ausgingen und der Gegner eine Leichtfigur geben musste. Da warf jener das Handtuch.

Zur eigenen Partie meinte Floh: “Ich hatte eigentlich dauernd mal mehr, mal weniger Vorteil, hab das aber zu ungenau gespielt und konnte dann nicht mehr als ein Remis holen.” Ein riesiges Ausrufezeichen setzte Max am Spitzenbrett, der gegen den tschechischen Großmeister GM Vlastimil Jansa spielte und ihn am Ende mit einem starken Königsangriff zerlegte.

Max F. stand eigentlich immer auf Ausgleich oder besser und hat am Ende taktisch eine Quali gewonnen, woraufhin der Gegner sofort aufgab. Corni hatte durchgehend einen guten Königsangriff, der Gegner hat das aber irgendwie verteidigt bekommen – auch bei der Analyse war ohne Maschine nicht direkt klar, wer da jetzt wirklich besser steht. In Zeitnot (und nicht 100-prozentig fit) musste Corni die Partie am Ende leider abschreiben.

So sehen Partien in der Analyse normalerweise aus, wenn sich zwei Spezis 15 Züge Eröffnungstheorie um die Ohren hauen und dann vorzeitig ins Remis flüchten, ehe es interessant wird. Laura und ihr Gegner beharkten sich aber 48 Züge lang, da sind 0 Patzer, 0 Fehler und 0 Ungenauigkeiten auf beiden Seite (!) eine kleine Sensation! 😮 Da keiner Fortschritte erzielen konnte, wurde die Partie am Ende Remis.

Flohs Fazit fiel versöhnlich aus: “Zusammenfassend hatten wir etwas Pech, dass Forchheim in Bestbesetzung mit 1-8 aufgelaufen ist. Das war ja letzten Spieltag nicht so. Dementsprechend waren wir DWZ-mäßig sogar leicht hinten. Insofern können wir zufrieden mit dem 4:4 sein, auch wenn mehr drin gewesen wäre, aber natürlich auch weniger.”

Nach wie vor ist das Team ohne Niederlage und folglich weiterhin im Vorderfeld der Regionalliga Nord-Ost zu finden. Mission “sofortiger Wiederaufstieg” in die Landesliga kann fortgesetzt werden… 😉

SK Kelheim II (Oberpfalzliga)

Die Zweite musste auswärts beim TSV Kareth-Lappersdorf II antreten. Auch hier lag die Favoritenrolle beim Gegner. Dr. Johannes Najjar, Sebastian Piehler, Martin Blodig, Eva Engl, Holger Seidenschwarz, Peter Hahn, Michael Gold und Boris Bondarenko hielten trotzdem ordentlich dagegen.

Teamkapitän Eva: “Nach gut 3 Stunden ging erst meine Partie und dann Josh seine verloren. Ich hatte nen Bauern mehr, aber die offene Königsstellung war fatal.” Joshi stand zeitweise +3, ein ungenauer Zug kostete ihn jedoch die Partie. Wie meinte er im Anschluss: “Was für die erste Seite Taktik Blatt.”

Dann folgten Remis von Michi und Peter. Martin konnte einen Turm für zwei Leichtfiguren gewinnen und in aktiverer Stellung weiteres Material einkassieren. Boris spielte ein super Endspiel gegen einen Kontrahenten mit 300 DWZ mehr, holte sich dessen Bauern und setzte matt.

Piehler verlor unglücklich, sodass die Mannschaft in Rückstand geriet. Zum Glück holte Holger noch den wichtigen Punkt zum Endstand von 4-4-Unentschieden.

Nach zwei Unentschieden zum Saisonauftakt liegt die Mannschaft folglich auch in der Tabelle der Oberpfalzliga ziemlich in der Mitte.

SK Kelheim III (Bezirksliga Süd)

Nach dem Aufstieg in die Bezirksliga weht für die Dritte in diesem Jahr ein anderer Wind. In Runde 1 war noch Schonfrist, da war der Mitaufsteiger aus der Kreisliga, TSV Dietfurt, der Gegner gewesen. Nun jedoch stand die erste Mannschaft des SF Tegernheim auf dem Programm und schon die Papierform ließ erahnen, dass das heute ein hartes Stück Arbeit werden könnte; knapp 200 DWZ weniger nominelle Spielstärke, zumal erneut einige Spieler nicht zur Verfügung standen oder nach oben abgetreten werden mussten. So wurde abermals großzügig nachbesetzt, dieses Mal bis Listenplatz 23.

Johannes Obermeier, Wolfgang Latzel, Marcus Reimann, Konstantin Neumeier, Helmut Tautz, Alexander Pickl, Leonhard Neumeier und Theodor Nickel lautete letztlich der SKK-III-Achter.

Doch es ging überraschend gut los. Alex spielte an Brett 6 mit dem Feuer und gab viel Material, um die gegnerische Königsstellung aufzuknacken. Der stand dann auch tatsächlich pudelnackt da, trotzdem war nicht wirklich klar, wie es gewinnbringend weitergehen sollte, denn außer der Dame, die vor dem Monarchen herumturnte, waren noch keine Figuren entwickelt. Alex: “Ich habe nach 20 Minuten reinschauen Remis geboten, weil ich nicht wusste, wie man das verwerten kann.” Zum Glück machte die Stellung genug Eindruck auf den Gegner, dass jener annahm. Alex: “Er hat sich gefragt, ob er heute denn schon Geburtstag hat.” 😉 Objektiv war die Stellung nur minimal besser für Weiß (und auch nur, wenn die Maschine das spielt).

Ein paar Minuten später ging SKK III sogar in Führung, als Mannschaftsführer Johannes am Spitzenbrett seinen 200 DWZ stärkeren Widersacher regelrecht demontierte. Es war ihm gelungen, unter Einsatz von Material den König aus seiner Deckung zu scheuchen und trieb ihn so lange mit Dame und den Türmen vor sich her, bis es keine Felder mehr gab.

Dann jedoch ging es peu à peu in den Graben. Konny gab zähneknirschend auf, nachdem es dem Gegner gelungen war, eine Leichtfigur für einen Bauern zu gewinnen. Leo sah sich einem Kontrahenten mit knapp 200 DWZ mehr gegenüber. Da es für die Mannschaft zu dem Zeitpunkt noch 1,5-1,5 stand, nahm er das Remis an, das aus Tegernheim angeboten wurde.

Bei Marcus ging schlagartig der Ofen aus, nachdem der Gegner Dame und Turm auf die vorletzte Reihe bekommen hatte und dort so lange wütete, bis Marcus sich nicht mehr verteidigen konnte. Bei Helmut dauerte es noch eine Weile, aber auch er war schon eine ganze Zeit lang in Rückstand, gab sich jedoch nicht vorzeitig geschlagen. Erst als die Gegnerin im Begriff war, einen Bauern durchzubringen, stellte er weitere Abwehrhandlungen ein. Nun stand es bereits 2-4 und es durfte nichts mehr schiefgehen, wenn es wenigstens noch Unentschieden werden sollte.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Theodor bei der Abwicklung ins Endspiel mit Springer hier und Läufer dort bereits einen Minusbauern eingefangen, sodass der ohnehin 300 DWZ stärkere Gegner die Oberhand gewann und einen Bauern durchbrachte. Zwar versuchte Theodor selbst noch einen auf die Reise zu schicken und opferte dafür sogar seine Leichtfigur, aber am Ende half alles nichts. Die Niederlage war besiegelt.

Das hinderte Wolfgang an Brett 2 jedoch nicht daran, seine Partie weiterhin hoch konzentriert voranzutreiben. In einem kniffligen gleichfarbigen Läuferendspiel mit gleich vielen Bauern unterschiedlicher Struktur war Geduld und Übersicht gefragt; die Wolfgang am Ende auch bewies und sich mit einem Punkt belohnte. Damit verkürzte er zwar noch auf 3-5, am Punktverlust der Mannschaft änderte das jedoch nichts mehr.

Mit einem Sieg und einer Niederlage steht Aufsteiger SKK III aktuell im Mittelfeld der Bezirksliga Süd. Die richtigen Brocken kommen aber erst noch.

Am nächsten Sonntag folgen die Mannschaften SK Kelheim IV (Kreisliga I) und SK Kelheim V (Kreisliga II) mit ihrem 2. Spieltag. Beide spielen zu Hause im Dormero.

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: Drei Schachteams des SK Kelheim kämpfen vergeblich um einen Sieg (Mittelbayerische Zeitung, Sport in der Region, 24.10.2024)