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Erste macht Landesliga-Aufstieg klar

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Den neunten und letzten Spieltag der Schachsaison 2024/25 begingen alle Mannschaften gleichzeitig; abgesehen von Team III und V, die mit weniger Teilnehmern in der Liga schon seit geraumer Zeit fertig sind. Die Erste wollte sich die Chance nicht entgehen lassen, den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga zu fixieren und auch die Zweite durfte bei optimalem Verlauf noch vom Vizemeistertitel in der Oberpfalzliga träumen. Nur für die Vierte ging es praktisch um nichts mehr. Allerdings zogen ausgerechnet jetzt dunkle Wolken in Sachen Personalverfügbarkeit auf…

SK Kelheim I (Regionalliga Nord-Ost)

Die Erste kam dabei noch glimpflich davon, trotz extrem angespannter Personalsituation konnten Constantin Blodig, Stephan Gießmann, Bernhard Schmid, Florian Gold, Helmut Kreuzer, Cornelius Mühlich, Johannes Müller und Sebastian Piehler konkurrenzfähig auflaufen. Auf dem Papier war die Angelegenheit gegen den Tabellenletzten der Regionalliga, den SC Ansbach I, eine klare Sache, aber kein Selbstläufer. SK Kelheim I und SC Forchheim I gingen punktgleich in den letzten Durchgang, mit dem SKK aufgrund der Zweitwertung (Brettpunkte) hauchdünn in Führung. Um Meistertitel und Aufstieg klarzumachen – unabhängig vom Ausgang der Forchheim-Partie – war ein 6:2-Sieg notwendig.

Nach etwa zweieinhalb Stunden erzielte Corni den Führungstreffer, laut Mannschaftsführer Floh vor Ort ein „Start-Ziel-Sieg“. Doch als Giesi seine Partie praktisch zeitgleich verloren geben musste und auch Conny über ein Remis nicht hinaus kam – Floh: „Er stand nach der Eröffnung anscheinend nicht besonders gut und hat dann Remis angeboten, was der Gegner glücklicherweise angenommen hat“ – wurde es beim Zwischenstand von 1,5:1,5 noch einmal spannend.

Nach etwa dreieinhalb Stunden ging es Schlag auf Schlag: Bernhard stand von Anfang an besser und hat seinen Gegner souverän überspielt. Auch bei Hase und Helmut zeigte die Tendenz vom Start weg in die richtige Richtung. So machten die drei mit ihren vollen Punkten schon mal den Mannschaftssieg klar. Zwischenstand 4,5:1,5.

Bei Flohs Partie stand der Ausgang auf Messers Schneide: „Ich kam eigentlich auch gut aus der Eröffnung, hab dann aber sehr unnötig eine Quali eingestellt. Zum Glück hab ich meinen Gegner mit dem letzten Trick beschwindelt und konnte in ein Remisendspiel abwickeln.“

Am Ende spielte Piehler noch, bei dem es hoch und runter ging. In einem „sehr komplizierten Endspiel“ konnte er nach 5 Stunden schließlich gewinnen. Damit sicherte die Mannschaft den nötigen 6:2-Erfolg und den Meistertitel. 😎

Dieser bedeutet nach nur einer Regionalliga-Saison den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga, einen Platz, den der Verein in den letzten 40 Jahren fast durchgehend innehatte. Forchheim, die gegen SC Noris-Tarrasch Nürnberg III ebenfalls gewinnen konnten, landete punktgleich mit 15:3 auf Platz 2. „Es war nicht immer souverän und deshalb etwas knapper als nötig“, meinte Floh. „Aber am Ende haben wir uns den Titel verdient und sind in die Landesliga aufgestiegen.“ Und die Freude war natürlich riesig. Glückwunsch ans gesamte Team!

SK Kelheim II (Oberpfalzliga)

Damit die Erste trotz Personalmangel an diesem Wochenende bestmöglich aufstellen konnte, mussten die parallel spielenden SK Kelheim II und IV Federn lassen. Beide wurden bis auf den letzten Listenplatz nachbesetzt. Die Zweite reiste mit Eva Engl, Holger Seidenschwarz, Valentina Neumeier, Johannes Obermeier, Arthur Sitnik, Michael Gold und Boris Bondarenko gar in Unterzahl zum ASV Burglengenfeld und musste mit einem rund 200 DWZ niedrigeren Schnitt als sonst auskommen. Der theoretisch noch mögliche Vizemeistertitel rückte unter diesen Umständen in weite Ferne.

Mannschaftsführerin Eva berichtet selbst: Boris schaffte es zügig den Ausgleich zu erzielen. Holger stand lange ausgeglichen, dann wurde der König jedoch in die Mitte getrieben und er konnte den Mattdrohungen nichts mehr entgegensetzen.“

Michi gewann zuerst eine Quali, dann zauberte der Gegner und Michi gab auf. Ich konnte das Londoner System gegen einen 2100 ausprobieren und war lange Zeit in der aktiveren Position. Nach dem Abtausch ins Endspiel waren alle Vorteile dahin und die Partie endete Remis. Es folgte ein Sieg von Johannes und nach langen Kämpfen im Endspiel noch zwei Niederlagen von Arthur und Leni.“

Mehr als ein 2,5:5,5 war so nicht drin.

In der Tabelle der Oberpfalzliga rutschte das Team auf den vierten Platz der Zehnerstaffel ab, blieb mit 10:8 Punkten aber drei Zähler vor dem nächsten Verfolger. Meister der Oberpfalzliga wurde ungeschlagen und souverän SC Bad Kötzting (17:1).

SK Kelheim IV (Kreisliga I Süd)

SK Kelheim IV schaffte es mit Konstantin Neumeier, Robin Lindner, Alexander Pickl, Anton Kliegl, Leonhard Neumeier und Roland Neumeier unter Ausnutzung der kompletten Starterliste wenigstens vollzählig anzutreten, stand gegen den Tabellenzweiten der Kreisliga I Süd, SF Tegernheim II, nominell aber auf verlorenem Posten. Kaum ein Brett, an dem der Spielstärke-Malus nicht wenigstens 200 DWZ betrug.

Als Erstes musste Konny seine Partie verloren geben. Er wurde praktisch aus der Eröffnung heraus überspielt und hatte zu keinem Zeitpunkt Aussicht, das irgendwie zu drehen. Es folgte Anton, der mit dem extrem schnellen Spiel seines jungen Gegners haderte – noch weit vor der Zeitkontrolle zeigten die Uhren 10 Minuten vs. eine Stunde 25 Minuten – und ebenfalls schon aus der Eröffnung heraus ins Hintertreffen geriet, woraus er sich auch nicht mehr erholte.

Auch bei Leo ging es früh in die falsche Richtung. Allerdings hatte er einen Hoffnungsschimmer im Laufe der Partie, als der Gegner mit einem Bauern zu wenig aus einem Abtausch herauskam. Aufgrund seines völlig freigelegten Königs befand er sich jedoch in einer schwierigen Situation und griff fehl. Ich selbst brachte mich schon in der Eröffnung in eine ungünstige Lage, konnte zwar Material gleich halten und mich im Laufe der Partie auf 0,0 zurückkämpfen. Mit der tickenden Uhr im Nacken und noch weit vom 40. Zug entfernt ließ ich die Gegnerin blödsinniger Weise jedoch in den Rücken meines Königs, was den Reigen schlagartig beendete.

So war die Niederlage der Mannschaft bereits besiegelt, während Alex und Robin noch spielten. Beide Stellungen waren ebenfalls nicht eben vorteilhaft, Alex lag einen Bauern in Rückstand, bei Robin war es ziemlich asynchron, mit Quali weniger, aber einem Bauern mehr. In beiden Fällen boten die Gegner Remis – das Mannschaftsergebnis stand ja schon fest – sodass es zeitiger zum Mittagessen gehen könnte. Mit einer 1:5-Niederlage am Zettel hatte dieses aber einen bitteren Geschmack.

Aber auch hier bedeuten 10:8 Punkte Tabellenplatz 4 – für einen Aufsteiger aus der Kreisliga II kein schlechtes Resultat. Den Titel holte TSV Kareth-Lappersdorf III.

Fazit

Damit ist die Saison 2024/25 schon wieder Geschichte. Mit einem erfolgreichen Aufstieg der Kelheimer Topmannschaft kann ein Saisonfazit natürlich nur positiv ausfallen. Das Team blieb über die gesamte Spielzeit hinweg ohne Niederlage! Bärenstark war auch der Ausflug nach Büchenbach, wo es mit nur drei Stammspielern eigentlich nicht gut aussah. Trotzdem ging die Begegnung mit 6,5:1,5 klar zu unseren Gunsten aus. Corni: „Davor war ich mir nicht sicher, danach ziemlich, dass wir aufsteigen. Von den drei Remisen war das gegen Forchheim glücklich, das in Fürth unglücklich und das gegen Bavaria bei deren Monsteraufstellung voll in Ordnung.“

Das Ergebnis der Zweiten mit dem 4. Platz in der höchsten Liga des Bezirks ist überaus zufriedenstellend. Die Dritte wurde als Aufsteiger in die Bezirksliga wohl etwas unter Wert geschlagen, auch deshalb, weil man oft Personal in die gleichzeitig spielenden höheren Mannschaften abtreten musste. Das ist grundsätzlich ein Punkt, der wahrscheinlich verbesserungswürdig ist, wobei Corni meint: „Da waren wir schon mal mit deutlich mehr Lücken besetzt.“ Nun heißt es Daumen drücken, dass sie als Sechstplatzierter von acht die Liga halten können.

Die Vierte war im Grunde überragend, angesichts dessen, dass es sich um einen Aufsteiger aus der Kreisliga II handelt, der erstmals mit sechs Spielern antreten musste. So gesehen ist der 4. Platz in der Kreisliga I Süd sicherlich mehr, als man erwarten durfte. Die Fünfte muss man entkoppelt betrachten. Hier geht es einfach nur darum, dass alle spielen können, die spielen wollen. Resultate und Tabellenplatz sind hier völlig nachrangig. 🙂

Wirft man noch einen Blick auf die individuellen Highlights, so müssen Corni und Bernhard hervorgehoben werden, die in acht der neun Runden der Regionalliga zum Einsatz kamen und dabei jeweils 6,0 Punkte holten. Auch Floh findet sich als Mannschaftsführer mit 5,5 aus acht in den Top 10 der Ligabesten.

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: SK Kelheim I verteidigt Platz eins im spannenden Finale der Regionalliga (Mittelbayerische Zeitung, Sport in der Region, 09.04.2025)