Die Saison 2021/22 der Erwachsenen-Ligen ist zu heute zu Ende gegangen. Es war eine Saison, die nach etlichen Aufstiegen in höhere Ligen mit viel Vorfreunde begonnen hatte, die aber auch wegen der zahlreichen Corona-Ausfälle nicht reibungslos verlaufen ist.
Die erste Mannschaft war in die Landesliga Nord aufgestiegen und fulminant in die Saison gestartet. Nach Runde 2 lag SK Kelheim 1 sogar auf dem ersten Platz der Tabelle. Dann jedoch wurden die Erwachsenen-Ligen über den Winter wegen der hohen Corona-Zahlen ausgesetzt und erst im März wieder fortgesetzt. Hier konnte an die Form des Herbsts zunächst leider nicht wieder angeknüpft werden. Dennoch war das Team jederzeit in der Lage, sich im Mittelfeld zu behaupten. Ein Highlight dürfte das Unentschieden gegen Tabellenführer SC Bamberg gewesen sein.
Beim Saisonfinale am letzten Sonntag gegen den SC Erlangen 2 konnte ein weiteres Unentschieden erreicht werden. Das war jedoch etwas unglücklich, denn zwar konnte so der Platz vor dem direkten Widersacher Erlangen gehalten werden, andererseits schlüpften damit der SK Schwandorf 1 und der SC SW Nürnberg 1 noch durch, sodass am Ende Rang 7 zu Buche stand. Angesichts des schwierigen Saisonverlaufs mit zahlreichen Ausfällen wollte Mannschaftsführer Tobi aber das Positive sehen, schließlich war das Team das ganze Jahr über nicht abstiegsgefährdet, kündigte gleichzeitig jedoch an, in der nächsten Saison wieder weiter vorne mitspielen zu wollen.
Wenn die erste Mannschaft schon mit zahlreichen Ausfällen zu kämpfen hat, trifft das die übrigen Mannschaften 2 bis 5 zwangsläufig doppelt und dreifach, denn im Zweifel geht die höherklassige Mannschaft immer vor. Dann werden Spieler abgezogen und so kam es, dass SK Kelheim 2 kein einziges Mal auch nur in der Nähe der Bestbesetzung antreten konnte. Oft wurde gar mit Jugendspielern bis hinab zur U12 aufgefüllt, was in der Regionalliga Nord-Ost sicher nicht ideal war, wo selbst an Brett 8 oft Gegner mit 1900 DWZ sitzen. Umso größer die Erleichterung am letzten Sonntag, als gegen den SC Postbauer-Heng 1 endlich der erste Saisonsieg erzielt werden konnte. Am Abstieg in die Oberpfalzliga änderte das leider nichts mehr.
Die dritte Mannschaft war schon in der vorherigen Runde nicht mehr in der Lage gewesen, in voller Stärke anzutreten und auch davor schon stets mit zahlreichen Aushilfen aus der Jugend bis zur U10 am Start. Für die letzte Runde zog Mannschaftsführer Johannes die Notbremse und sagte die Begegnung mit dem SC Bavaria Regensburg III ab. An der roten Laterne der Bezirksliga Süd hätte sich wohl so oder so nichts mehr geändert, aber auf diese Weise konnte wenigstens die zweite Mannschaft adäquat aufgestellt werden.
Die vierte Mannschaft spielte heute in der Kreisliga I Süd noch gegen den SC Eulenspiegel Regensburg. Obwohl auch hier natürlich der Spielermangel das ganze Jahr über voll durchgeschlagen hatte, sah es zwischenzeitlich ganz gut aus, ein Platz im Mittelfeld schien machbar. Ein unglücklicher Aufstellungsfehler gegen den DJK Regensburg Nord II kostete vor einigen Wochen den hart erkämpften Sieg am grünen Tisch, und am letzten Spieltag hätte ein Unentschieden gegen den SC Eulenspiegel Regensburg gereicht, um diesen hinter sich zu halten. Am Ende fehlte jedoch ein halber Brettpunkt, sodass die Regensburger noch durchflutschten.
In der Kreisliga II Süd landete SK Kelheim V auf dem siebten Platz. Das sieht auf den ersten Blick ganz passabel aus, kam jedoch vorwiegend durch den Rückzug dreier Teams zustande, die nach der Corona-Pause über den Winter aus verschiedenen Gründen nicht wieder antreten konnten oder wollten. Tatsächlich war man leider meist chancenlos, reiste z.B. gegen Tegernheim III aus der Not mit nur drei Spielern und den Listenplätzen 19, 22 und 39 an, was natürlich nicht gutgehen kann.
Insofern wurde es Zeit, dass diese verhexte Saison nun vorbei ist und man sich fürs nächste Jahr neu formieren kann. Zum einen wird es sicherlich gut tun, dass zwei Mannschaften wieder eine Klasse niedriger spielen werden, zum anderen kann man neu aufstellen, sodass häufiger mit den oberen Listenplätzen gespielt werden kann. Ob es unbedingt fünf Mannschaften sein müssen oder ob es vier nicht auch täten, diese Frage hatte Johannes bereits in einer der letzten Rundmails gestellt. Die Spielerbefragungen und Mannschaftsführer-Sitzungen in den nächsten Wochen werden es zeigen.
Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: Schachklub Kelheim ist zufrieden (MZ, 30.06.2022)