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Fünfter Spieltag für SK Kelheim I und II

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Am vergangenen Sonntag waren unsere ersten beiden Mannschaften auswärts am Start. Schon im Vorfeld hatte sich abgezeichnet, dass die Mannschaftsführer Probleme bekommen würden bei der Aufstellung. Dass es dann aber so arg werden würde, konnte niemand ahnen. Aber der Reihe nach.

SK Kelheim I (Landesliga Nord)

Bei der ersten Mannschaft sah es eigentlich noch ganz gut aus. Es war nicht die Bestbesetzung laut Liste für die Begegnung bei SK Herzogenaurach 1 eingeplant, aber dennoch eine starke Truppe. Am Spieltag selbst kam jedoch die Hiobsbotschaft: Zwei krankheitsbedingte Ausfälle in letzter Minute, sodass SKK 1 letztlich nur zu sechst nach Mittelfranken fahren konnte. Zum Glück geht es anderen Vereinen derzeit scheints nicht viel besser, denn auch der Gastgeber tauchte beim Heimspiel nur zu siebt auf, allerdings an anderen Brettern. Da auf bayerischer Ebene nicht aufgerückt wird, spielten letztlich nur Stephan Gießmann, Bernhard Schmid, Helmut Kreuzer, Cornelius Mühlich und Johannes Müller. Mannschaftsführer Florian Gold gewann am leeren Brett 3 der Gegner kampflos, die Gegner dafür an unseren verwaisten Posten 4 und 8, sodass der SKK schon 1-2 hinten lag, noch ehe es überhaupt losgegangen war.

Etwa anderthalb Stunden war es an allen fünf Brettern relativ ausgeglichen. Dann jedoch ging es bei Giesi in die falsche Richtung. Zunächst musste er einen Minusbauern verkraften. Im Mittelspiel gelang es seinem Gegner, den Läufer zu fangen. Zwar versuchte Giesi im Anschluss, ein bisschen Chaos anzuzetteln, in der Hoffnung, sich nochmal aus dieser Klemme befreien zu können, doch sein Kontrahent verteidigte sich makellos. Daher war die Partie nicht zu retten.

Bernhard stand an Brett 2 laut Floh durchgehend unter Druck. Nachdem der Gegner auch noch einen Bauern für Angriff gegeben hatte, konnte er diesen noch weiter erhöhen. Als Bernhard letztlich mit einer Leichtfigur weniger ins Endspiel gehen musste, gab er entnervt auf. Helmut an Brett 5 hingegen war schon früh in einer komfortablen Position, die er im Laufe der Partie weiter verbessern konnte. Irgendwann war nicht nur die Stellung besser, sondern auch der Materialhaushalt und Helmut konnte auf 2-4 aus Kelheimer Sicht verkürzen.

Nun versuchten Hase und Corni noch, wenigstens ein 4-4-Unentschieden zu retten, was angesichts der Unterzahl ein großer Erfolg gewesen wäre. Corni hatte früh einen Bauern für Spiel geopfert, den er später tatsächlich zurückbekam. Doch die Stellung war laut Beobachter Floh kompliziert, zwischendurch wahrscheinlich sogar mal schlechter und auch bei ihm schwand die Zuversicht, dass Corni da noch einen vollen Punkt herausquetschen könnte. Bei Hase sah es im Mittelspiel wohl ganz gut aus, allerdings verflachte der Stellungsvorteil im Laufe der Spieldauer wieder. Beide kämpften bis zum Schluss, aber letztlich mussten sie sich mit Remis zufriedengeben. Für den Mannschaftskampf bedeutete das nach Zusammenzählen leider eine 3-5 Niederlage.

Auf die Tabelle hat der Punktverlust nur auf den ersten Blick überraschend wenig Auswirkung. Zwar ging es lediglich von Rang 5 auf 7 zurück, allerdings trennt allein die bessere Brettpunktzahl Team I mittlerweile von einem Abstiegsplatz. Daher wäre es sicherlich wichtig und befreiend, wenn der Kelheim-Achter mal wieder einen reibungslosen Spieltag ohne Überraschungen erwischen würde.

Fotos gab es unglücklicherweise keine aus Herzogenaurach.

SK Kelheim II (Oberpfalzliga)

Die zweite Mannschaft konnte auswärts in Bad Kötzting zwar vollzählig antreten, allerdings musste dabei die komplette Länge der Meldeliste genutzt werden. Dr. Johannes Najjar, Peter Hahn, Johannes Obermeier, Holger Seidenschwarz, Martin Blodig, Valentina Neumeier, Arthur Sitnik und Boris Bondarenko waren die tapferen Wettstreiter, die trotz 150 DWZ niedrigeres Schnitts versuchten, das Beste daraus zu machen.

Als erster war Martin erfolgreich. Er hatte – eher unüblich im Schotten – lang rochiert und im Anschluss alles auf den gegnerischen Königsflügel geworfen, was ihm in die Finger kam. Daher stand der Monarch dort irgendwann pudelnackt im Freien. Obwohl es materialmäßig noch ausgeglichen war, hatte der Gegner anscheinend keine große Lust auf eine Verteidigungsschlacht ohne Deckung durch eigene Bauern und gab auf.

Nach etwa drei Stunden musste sich Joshi geschlagen geben. Zunächst kam er gut in die Partie, dem Gegner gelang es aber, ein starkes Zentrum aufzubauen und gleich zwei Springer dort zu verankern, sodass Joshi Material geben musste, um dieses Bollwerk zu brechen. Mit diesem Nachteil im Gepäck verschlechterte sich seine Lage immer mehr, ehe er mit einem Turm und einer Leichtfigur weniger (für ein paar Bauern) die Segel strich. 1-1.

Boris war dankenswerterweise am letzten Brett eingesprungen, musste sich dort allerdings mit einem Kontrahenten mit fast 500 DWZ mehr auseinandersetzen. Der versuchte, ihn obendrein – als ob das noch nicht genug wäre – mit einer abseitigen Eröffnung aus dem Buch zu werfen. Doch Boris behielt die Nerven und ließ sich davon nicht beirren. Erst im Endspiel, nach über drei Stunden, konnte sein Gegenüber die ihm eigene deutlich höhere nominelle Spielstärke in die Waagschale werfen und sich Stück für Stück nach vorne schieben.

Arthur und Boris

Peter griff nach seinem Auslandssemester zum ersten Mal seit Monaten wieder an, und dann gleich auf Brett 2 der zweiten Mannschaft. Er spielte eine saubere Partie auf Augenhöhe mit seinem Gegner, der glatte 200 DWZ mehr hatte als er. Am Ende war es zwar keine erzwungene Stellungswiederholung durch seinen Kontrahenten, aber Peter ging darauf ein und hatte damit ein starkes Remis in der Tasche. 1,5-1,5.

Leni zeigte sich laut Beobachter Johannes vor Ort „in einer scharfen Variante selbstbewusst und zwang den Gegner mit konsequentem Spiel, erst eine Qualität und dann die Partie herzugeben“. Als kurz darauf auch noch Holger einen Sieg schaffte, der fast immer besser stand, und der Zwischenstand plötzlich 3,5-2,5 lautete, keimte kurz die Hoffnung auf, das könnte trotz der ungünstigen Ausgangsbedingungen doch noch etwas werden an diesem Tag.

Arthur schaffte es, gegen einen über 200 DWZ stärkeren Gegner fünf Stunden lang durchzuhalten und ging in ein Springerendspiel, das er allerdings mit Minusbauer antreten musste. Der wirkte sich dahingehend aus, dass der Gegner einen Bauern durchbrachte und Arthur nicht. Damit stand es 3,5-3,5 und alles hing an Johannes, der nach eigener Aussage zum ersten Mal überhaupt (!) in die Lage geriet, als letzter noch spielen zu müssen, wenn Sieg oder Niederlage der Mannschaft davon abhängen. Von Beginn an war Johannes gut dabei, stand immer besser. In Zeitnot kurz vor Blättchenfall häuften sich in der Hitze des Gefechts jedoch die Ungenauigkeiten gegen den 2000er und letztlich kippte die Partie weg. Damit wurde es eine denkbar knappe 3,5-4,5-Niederlage. Angesichts der Voraussetzungen braucht sich das Team damit aber nicht zu verstecken.

In der Tabelle der Oberpfalzliga ändert sich nichts. Nach wie vor steht Rang 8 zu Buche, auch weil die direkten Nachbarn ebenfalls Niederlagen einsteckten, und zwar teils höhere. Allerdings geht der Anschluss ans Vorderfeld langsam verloren, sodass auch hier gilt: Ein reibungsloser Ablauf wäre mal wieder wünschenswert! Auch auf den Kreisliga-Spieltag in zwei Wochen werden die Personalrochaden natürlich Auswirkungen haben. Dort kämpfen zwei Teams des SK Kelheim um Meistertitel und Aufstieg und können das eigentlich gerade gar nicht gebrauchen.

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: Personalnot zieht mit: SK Kelheim kassiert Niederlagen in Landes- und Oberpfalzliga (MZ, Sport in der Region, 08.02.2024)