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Oberpfälzer Schnellschach-EM – Bayerische Blitz-MM

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(c) SVO

Am Sonntag war Bernhard Schmid als einziger Kelheimer nach Altenstadt gefahren, um sich bei der Oberpfälzer Schnellschach-Einzelmeisterschaft 2024 zu versuchen. Das Bezirksturnier war mit 27 Teilnehmern – und vielen bekannten Größen aus dem SVO – ordentlich besucht. Gespielt wurde ein siebenrundiges Turnier nach Schweizer System im Modus 15+5.

Den ersten Durchgang konnte Bernhard zwar gleich gewinnen, angesichts dessen, dass beim Schweizer System in Runde 1 die obere Hälfte der Setzliste gegen die untere spielt, war es laut Bernhard aber eine überraschend zähe Angelegenheit. Egal, Punkt ist Punkt. In Runde zwei hingegen kam er super in die Partie, überspielte seinen Gegner mit schwarz komplett. Womöglich war die Sache im Geiste schon abgehakt, als plötzlich ein kompletter Turm abhandenkam. Zum Glück war der Vorsprung so groß, dass es immer noch für ein Remis reichte.

In Runde 3 ging es gegen den späteren Turniersieger. Hier lief Bernhard ständig einem Minusbauern hinterher und versuchte, die Stellung kompliziert zu halten. Im Nachhinein meinte er jedoch: „Das hat alles eigentlich nur noch schlimmer gemacht.“ So stand er nach drei Runden kurz vor Halbzeit nur mit 1,5 Punkten da. Nach ganz vorne noch was zu reißen, konnte er damit abhaken – scheinbar! Ab dann jedoch war Bernhard nicht mehr zu bremsen und legte einen Schlussspurt mit vier Punkten in Serie hin. Nach einem schnellen Sieg in Runde 4 wurde er hoch gelost und spielte seine nach eigener Einschätzung beste Partie des Tages – und holte sich den Punkt.

In der vorletzten Runde wurde es nochmal spannend: „Zunächst hatte ich eine Gewinnstellung mit Mehrbauern und einer ruinierten Königsstellung meines Gegners.“ Dieser verteidigte sich jedoch lange trickreich und deckte alle Matts ab. „In beiderseitiger Zeitnot ließ ich meinen Läufer einfach stehen, sodass mein Gegner nun mit Mehrfigur auf Sieg spielen konnte“, schilderte Bernhard und drohte aufgrund der gegnerischen Königsstellung weiterhin Dauerschach. Im Bemühen, die richtige Lösung für diese Problematik zu finden, verlor jener tatsächlich noch auf Zeit.

In der letzten Runde musste Bernhard gegen den späteren Drittplatzierten mit schwarz spielen. In einer langen Partie gab jener jedoch nach einer missglückten Kombination wenige Züge später auf: „In komplizierter Stellung unterschätzte mein Gegner wohl meine Angriffsmöglichkeiten etwas.“ Dank dieses Schlussspurts konnte Bernhard noch auf 5,5 Punkte erhöhen; punktgleich mit dem Meister! Allein die etwas schlechtere Buchholzwertung besiegelte den Vizetitel. Glückwunsch!

(c) SVO

Bayerische Blitzschach-Mannschaftsmeisterschaft 2024

Im Oktober 2023 schnappte sich der SK Kelheim – damals in der Aufstellung Cornelius Mühlich, Benedikt Huber, Stephan Gießmann und Sebastian Piehler – den Oberpfalztitel der Blitzschach-Mannschaftsmeisterschaft 2023/24 alias Silberschild. Damit war der SK Kelheim für den Wettbewerb auf Landesebene qualifiziert, der ebenfalls am vergangenen Sonntag ausgetragen wurde.

Diesmal war das Team in der Aufstellung Benedikt Huber, Cornelius Mühlich, Sebastian Piehler und Lena Blodig in Röhrnbach in Niederbayern am Start. Aufgrund der weiten Anreise von fast 150 km war die Truppe zeitig dran, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein; so konnten sie vor Turnierbeginn noch ein wenig die Gegend unsicher machen.

Dann jedoch ging es los und ein Blick auf die Startrangliste offenbarte ein großes Delta bei der Spielstärke der qualifizierten Vereine, von denen sich leider nur 10 eingeschrieben hatten. Der erste der Setzliste, SF Augsburg, reiste mit einem Schnitt von 2331 Elo an. Die Kelheimer Truppe fand sich mit einem 1883er Elo-Schnitt im Hinterfeld wieder; nur zwei Mannschaften hatte eine nominell noch niedrigere Spielstärke. Das Team hatte also nichts zu verlieren bei diesem doppelten Rundenturnier, zweimal Jeder-gegen-Jeden.

Im 1. Durchgang schaffte die tapfere Truppe mit 9-9 tatsächlich ein ausgeglichenes Punkteverhältnis.

Insbesondere Benedikt, der am Spitzenbrett die Überflieger ans Brett bekam, zog sich hier sehr ordentlich aus der Affäre. Das Team war guten Mutes, nach Leberkäs zum Mittagessen hieß es erst einmal Kopf frei bekommen.

Unglücklicherweise lief die Rückrunde nicht ganz so positiv, womöglich auch, weil sich die Favoriten nun eingestellt hatten auf die Underdogs, die in der Hinrunde so frech aufgespielt hatten. Speziell Benedikt am Spitzenbrett musste da einiges aushalten. Piehler kämpfte oft sehr lang und bis zum bitteren Ende, war so aber auch der Schlüssel für den ein oder anderen Extrapunkt, der schon nicht mehr für möglich gehalten wurde.

Schön war auch, Jugendleiterin Lena mal wieder am Schachbrett zu sehen. Mit zwei kleinen Kindern ist das ja nicht mehr so einfach; cool, dass es diesmal geklappt hat. 😎 Der Hammer war natürlich wieder Jugendleiter Corni an Brett 2, der mit 12 Siegen und zwei Remis ganz vorne in der Einzelwertung mitmischte. 😮

Trotz der etwas niedrigeren Ausbeute im zweiten Durchgang konnte der SK Kelheim den siebten Platz halten:

Das bedeutet, dass der SK Kelheim fürs nächste Jahr auf Landesebene vorqualifiziert ist für die Bayerische Mannschaftsmeisterschaft im Blitzschach 2025 – saubere Leistung Benedikt, Corni, Piehler und Lena! 😎

Als Schiedsrichter war übrigens – wie könnte es anders sein bei einem bayerischen Verbandsturnier – Simon Pernpeintner im Einsatz, der das alles in gewohnt souveräner Manier gemeistert hat.

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: Schnellschach: Bernhard Schmid vom SK Kelheim blitzt zum Bezirksvizetitel (Mittelbayerische Zeitung, Sport in der Region, 07.03.2024)