Zum Inhalt springen

OJEM 2024 – Citra holt Gold, Arthur Silber!

Wie jedes Jahr ist das erste Highlight des Jahres die Jugend-Oberpfalzmeisterschaft in den Altersklassen U14-U18 und U14w-U18w. Auch dieses Jahr stellten die Kelheimer wieder die größte Abordnung mit 4 Teilnehmerinnen und 13 Teilnehmern. Dementsprechend gibt es von den vier Tagen viele Geschichten zu erzählen, die so ein 7-Runden-Turnier schreibt.

Als ich Citra an Neujahr fragte, was ihr Ziele für die OJEM sind, bekam ich folgende Antwort:

Es ist meine letzte OJEM. Also will ich dort Spaß haben. Wenn ich etwas gewinne, wäre das auch toll

Das konnte ich nachvollziehen, gerade war eine anstrengende und erfolgreiche DVM zu Ende gegangen und Citra war schon öfter Oberpfalzmeisterin geworden.

Nach einem Blick auf die Teilnehmerliste der U18 und U18w, die gemeinsam im gleichen Turnier spielten, war ihr Ehrgeiz aber wieder geweckt und ihr Ziel Turniersieg war schnell formuliert. Sie war das ganze Turnier über kämpferisch bei der Sache, spielte gute Partien und schaffte zum ersten Mal ein Turnier ohne Niederlage. Damit wurde sie souverän erste bei den Mädels. Und bei genauem Blick auf die Tabelle gewann sie gemeinsam mit Rafael Scherl sogar das Gesamtturnier! Herzlichen Gratulation zu dieser grandiosen Leistung! Da werden Erinnerungen an eine große Kelheimer Schachspielerin geweckt, die ebenfalls mal Siegerin der U18 wurde… 😉

Für Leo bot sich in seinem ersten U18-Jahr die Chance, auf einen der beiden Qualifikationsplätze zur Bayerischen zu schielen. Eine unglückliche Idee in Runde 1 bremste die Ambitionen leider früh. Leo kämpfte sich aber zurück und zeigte gute Leistungen gegen die Spitzengruppe. Mit einem Remis gegen den Turniersieger, Platz vier und erstmals einer DWZ über 1500 fand das Turnier für Leo einen versöhnlichen Abschluss.

Die drei Punkte von Korbinian lesen sich schlechter als sie sind. Die zweitbeste Buchholz aller Teilnehmer beweist, dass er ständig in der Spitzengruppe war. Leider reichte es noch nicht ganz, die Leute in der ersten Hälfte zu ärgern. Platz 5 in der U18 ist trotzdem ein großer Schritt nach vorne und ist eine Grundlage für weitere gute Leistungen.

Mit dem sicheren Platz auf der Bayerischen im Rücken, den sie sich letztes Ostern gemeinsam mit dem Bayerischen Vizemeistertitel holte, wagte sich Leni nicht nur eine Altersklasse höher, sie nahm es sogar mit den Jungs auf. Der Zieleinlauf auf Rang vier in der U16 liest sich nicht so schlecht, zufrieden war Leni damit aber natürlich nicht. Ihre Partien waren hart umkämpft und stets eine der letzten im Turniersaal. Mit einigen Lehren aus diesem Turnier wird es aber nächstes Jahr wieder besser laufen.

Boris spielte interessante Partien, nahm es mit den Großen auf und lernte wissbegierig von seinen Partien und deren anderer. Sein unternehmungslustiger Stil lässt die Schach-Romantik wiederaufleben und bringt nicht nur den Zuschauern Freude, sondern auch den Trainern lehrreiche Beispielpartien fürs nächste Training. Ein weiteres DWZ-Plus von 50 Punkten ist nur eine Zwischenstation zu einem noch besseren Schachspieler.

Maxims Ambitionen waren auch bei dieser OJEM gewohnt hoch. Sein Turnierstart war beinahe perfekt, die spätere Zweitplatzierte hatte er am Rande der Niederlage. Leider lief es in der nächsten Turnierhälfte weniger gut, sodass am Ende nur Rang 12 zu Buche steht.

Leon spielte gewohnt unaufgeregt auch in der U16 sein Turnier. Er punktete sicher gegen ähnlich starke Gegner und erreichte zwei Punkte.

Zwei der vier DVM-U12-Helden von Magdeburg nahmen auch die Herausforderung OJEM U14 in Angriff. Konny musste leider krankheitsbedingt absagen. Arthur und Leonhard zeigten souveräne Leistungen und spielten ohne Probleme in der höheren Altersklasse um den Turniersieg mit. In der letzten Runde war sogar der Doppelsieg drin. Arthur gewann die letzte Runde und sicherte sich so Platz 2. Gratulation zum Vizetitel. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr, wenn die Serie weitergeht: Platz 3, Platz 2,…
Leonhard hatte den Turnierfavoriten in der letzten Runde aus der Eröffnung heraus überspielt. Dieser verkomplizierte die Stellung und nutzte seine ganze Erfahrung, um doch noch den Sieg einzutüten. Der Lohn von Leonhards ehrgeizigen und überragenden Leistungen in den Weihnachtsferien sind damit zwei vierte Plätze, 10 Punkte aus 14 Partien bei nur zwei Niederlagen und ein kräftiges DWZ-Plus. Auch das macht Lust auf viele weitere gute Leistungen!
Eine gute Gelegenheit dafür ist die kleine OJEM am 17. Und 18. Februar in Schwandorf, wenn die Titel und Qualifikationsplätze in den Altersklassen U8-U12 und U8w-U12w ausgespielt werden.

Theodor erwischte einen Traumstart mit ungeschlagenen 3/4 in seine erste OJEM. Leider reihten sich daran zwei Niederlagen, doch mit einem Sieg in der letzten Runde gelang ein versöhnlicher Turnierabschluss. Damit Platz 7 und ein erstes großes Ausrufezeichen an die Konkurrenz in der Oberpfalz und das mit nur einem Jahr Schacherfahrung.

Noch weniger Erfahrung hat Max und das merkte man natürlich auch bei Turnierstart. Er gewöhnte sich aber schnell an die Umgebung bei seinem ersten Schachturnier und überzeugte mit seinem 3/3-Schlussspurt, der ihn noch in die TOP10 katapultierte. Mach weiter so, Max!

Alex hatte etwas Lospech und viele gute Gegner. Er hielt gut mit und die ein oder andere Überraschung war in Reichweite. Enttäuschend für ihn war, in der letzten Runde nicht mehr ans Brett zu dürfen, sondern sich mit einem spielfrei-Punkt zufrieden geben zu müssen. Aber auch für Alex wird es erst im Februar ernst und er hat noch viele Gelegenheiten, dem U14-Turnier seinen Stempel aufzudrücken.

Lukas ließ an manchen Stellen sein Potential aufblitzen und holte drei Punkte. Allerdings verhinderten der geringe Bedenkzeitverbrauch und Unkonzentriertheiten weitere Punkte. Zwei Themen, mit denen fast jeder einmal in Kontakt gekommen ist. Um ein guter Schachspieler zu werden sollte man diese beiden Punkte abhaken und hier gilt paradoxerweise: je schneller, desto besser.

Sofiia hatte gleich in der ersten Runde ihres ersten Turniers spielfrei und bekam in den folgenden Runden erstmal übermächtige Gegner. Sie zeigte gute Kampfgeist und blieb bis zum Turnierende konzentriert bei der Sache. Der Lohn war ein Sieg in Runde 7, zwei Punkte und viele Erfahrungen, auf denen sich aufbauen lässt.

Steven schob sich, nach einer großen Rochade zu Turnierbeginn, mit einer guten zweiten Turnierhälfte noch vor Sara, die er im direkten Duell schlug. Sara holte, genau wie Sofiia, zwei Punkte und Luca erreichte 1,5 Punkte.

Abseits der sieben Runden erlebten alle beteiligte wieder schöne vier Tage auf und um Burg Trausnitz. Das gewohnte Rahmenprogramm aus Blitz- und Tandemturnier (das diesmal nach langer Zeit wieder mal kein Kelheimer Team gewann :/) wurde von einem Brettspieleabend komplettiert. Viele begeisterte (U14-) Jugendliche hoffen auf den Beginn einer neuen Tradition…

Auch das eingespielte Trainerteam aus Conny, Sebastian und Corni fühlte sich auf der Burg und mit den vielen netten Kindern wohl. Für Conny war es die zehnte OJEM als Betreuer, die Erfolge seiner Schützlinge sind kaum mehr zu zählen und dieses Jahr kamen weitere dazu. Sebastian schulterte die Doppelbelastung aus Turnierleiter und Trainer gewohnt locker und war bei beiden Tätigkeiten sehr erfolgreich.

Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an die OJEM 2023, als der SK Kelheim 4 von 5 möglichen Titeln und 7 von 17 Podestplätzen sicherte. Angesichts des diesjährigen Ergebnisses mit einem ersten und einen zweiten Platz erwartet man jetzt vielleicht kein positives Fazit. Doch genau das gibt es.

Die meisten Kelheimer zeigten große Fortschritte, den Lohn für den großen Einsatz während des letzten Jahres und die meisten waren mit ihren Turnieren zufrieden. Die Abwesenheit der Vorjahressieger Peter, Benedikt und Moritz nutzten viele Kelheimer, um jede Menge zu lernen, Partien zu analysieren und sich ins Rampenlicht zu spielen. Jetzt heißt es dranbleiben, fleißig sein und auch im Jahr 2024 wieder viel zu lernen.

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: Citra Bangsa-Giesen vom SK Kelheim erobert in der Altersklasse U18 weiblich den Oberpfalztitel (MZ, 10.01.2023)

Schlagwörter: