Das lang Befürchtete wurde Wirklichkeit. Ein heftiger Herbstwind aus Lockdown-Nachrichten und Kontaktbeschränkungen wehte einmal über unsere Pläne hinweg. Das Pustekuchen, unser von langer Hand geplantes Trainingslager, war Geschichte, zumindest im Sinne eines klassischen Trainingslagers.
Doch weil man so eine Trainingssession nicht einfach so aufgibt, wurden die Einheiten ins Internet verlegt. Nun saßen online alle „an einem Brett“, diskutierten über Aufgaben und gaben sich gegenseitig oder ihrem Trainer während eines Simultans einen auf die Mütze.
Wieder Mal begann das erste Training am Freitag in der Früh um neun, Enwicklungsvorsprung stand auf dem Programm. Nach einem ca. 3 stündigen Diskussionsmarathon mit einem kleinen Schmankerl (eine Partie von Conny selbst) und einem Essen in der (diesmal) heimischen Küche gings dann auch recht bald an die Praxis. Nun hatte es jeder selber in der Hand seinen Entwicklungsvorsprung in einen Sieg umzumünzen, während man als Schwarzer auf sein Materialplus pochte. Um 16.00 Uhr gab es nochmal ein bisschen Zeit zum Erholen, um dann beim Turnier von 18.30 bis 20 Uhr nochmal richtig aufspielen zu können. Die konstanteste Leistung zeigte hier Moritz und konnte sich knapp vor seinen Verfolgern Floh und Benedikt durchsetzen.
Mit einer Stunde mehr Schlaf im Gepäck, diesmal war es schon 10.00 Uhr zu Beginn, griffen wir das nächste Thema an. Doppelturmendspiele. Ein schwieriges Thema, sehr individuelle Pläne für verschiedene Stellungen und nichts aber auch gar nichts geht hier über Figurenaktivität. Trotzdem war es sich am Vorabend von einigen Teilnehmern gewünscht worden. Analog zum Freitag diskutierte man wieder wild ein paar Beispiele durch und nachmittags war es Zeit, in einer Endspielstellung sein Können zu zeigen. Hier setzte sich Sebastian vor Floh und Moritz, die zum zweiten Mal ein starkes Turnier gezeigt haben, durch. Zum Abschluss des Tages wurde noch ein Turnier mit einer sagen wir mal etwas dubiosen Stellung gespielt, bei dem Arne sich mit dem einzigen Sieg in drei Runden ganz oben aufs Treppchen setzte. Der restliche Abend klang dann noch gemütlich aus.
Am Sonntag, den letzten Tag, hatten alle vormittags frei, vielleicht um die Kräfte für den bevorstehenden OSJ Web Cup zu schonen, oder aber um den ganzen Aktivitäten, die normalerweise stattfinden, etwas Zeit zu geben. Turnhalle, Schwimmbad, Sportplatz. Das sind Orte, die man als Kelheimer Jugendlicher in Riedenburg inzwischen sehr gut kennt und schätzt. Immer wieder kam Freude auf, wenn mal zwischen den Trainings ein paar Stunden dort verbracht wurde. Diesmal musste das Zuhause als Turnhalle herhalten, um den Kopf frei zu bekommen.
Floh landete in der U18 nur knapp auf Platz 4 mit 4,5 Punkten, dicht gefolgt von Peter mit nur einem halben Punkt weniger. Den zweiten Platz in der U14 erspielte sich Maxim W. und setzte damit für uns einen Trend, der sich in den anderen Altersklassen durchgesetzt hat. Frisch im Kopf war offensichtlich auch Benedikt, der in der U12 mit 5.5 Punkten den zweiten Platz holte. In der U10 gab es auch ansehnliche Leistungen, Arthur schaffte es ebenfalls aufs Treppchen und holte sich die Silbermedaille. Über Platz sechs und sieben konnten sich noch unser Duo Konny und Steven freuen.
Ein gelungener Abschluss für dieses Wochenende, das auch in ungewohnter Situation viel Spaß bereitet hat, was nicht zuletzt unserem Trainer- und Jugendleiterteam zu verdanken ist!
von Sebastian