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Realschule Riedenburg Fünfter auf DSM

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In diesen Wochen finden an verschiedenen Orten die Deutschen Schulschachmeisterschaften (DSM) 2023 statt. Über die Niederbayerische und die Bayerische Schulschachmeisterschaft haben wir ja schon berichtet, nun dürfen die Schulen auf Bundesebene zeigen, was sie drauf haben.

Am vergangenen Wochenende stand die DSM der Wettkampfklasse Hauptschulen und Realschulen (WK HR) auf dem Programm. Wenn wir uns zurückerinnern, hatte die Johann-Simon-Mayr-Realschule Riedenburg als Zweitplatzierter den Bayerischen Vizemeister-Titel errungen. Da sich in der WK HR aber eigentlich nur eine Mannschaft je Landesverband zur Deutschen qualifiziert, war die Truppe dennoch ausgeschieden. Wohl aufgrund einer eher mauen Beteiligung in der WK HR sind aber offenbar etliche Freiplatzanträge durchgegangen – Hamburg hatte, wie Bayern, am Ende gleich drei Teams im Wettkampf und dennoch waren nur 16 Teams dabei. Schön für die Riedenburger und sicherlich ein tolles Erlebnis, mit seiner Schule auf einer Deutschen Meisterschaft antreten zu dürfen.

Im Falle der WK HR fand diese in Kassel statt. Neben Maxim Weinberger und Korbinian Pritschet vom SK Kelheim waren noch Leon Schröder vom TV Riedenburg, sowie Samuel und Niklas Aigner vom TSV Dietfurt/Altmühl im Team. Der Abteilungsleiter Schach des TV Riedenburg, Reinhard Blodig, war als Betreuer dabei, Frau Götz als Lehrkraft.

Die Mannschaft startete furios in das Turnier und fertigte in Runde 1 den amtierenden Bayerischen Meister Nürnberg gleich mal mit 4-0 ab, ebenso wie Wassenberg in Runde 2.

Runde 1

Runde 2

In Runde 3 – alles noch am ersten Wettkampftag – stand der Drittplatzierte der Setzliste auf dem Programm, Boxdorf, der einen 200 Punkte höheren DWZ-Schnitt aufwies als die Riedenburger. Selbst hier schafften sie ein 2-2-Unentschieden.

Runde 3

In der letzten Partie des Tages war der Setzlistenerste und spätere ungeschlagene Turniersieger Winterhude dran. Hier standen gleich 300 Punkte mehr Spielstärke auf dem Papier und so brachten die Hamburger den Riedenburgern ihre erste Niederlage bei.

Runde 4

Am zweiten Tag des Turniers legten sie in der Früh wieder mit 4-0 los und verwiesen Bad Krozingen in die Schranken.

Runde 5

Nun folgte die kritische, turnierentscheidende Phase: In Runde 6 und 7 gab es leider zwei Niederlagen gegen Altshausen und Hasbergen, was die Riedenburger aus dem Rennen um den Gesamtsieg warf. Insbesondere Runde 6 war bitter, da Maxim am Spitzbrett beim Stand von 1,5-1,5 nach eigener Aussage einen Turm eingestellt hat, was die Partie und somit bedauerlicherweise auch die Runde verloren hat.

Runde 6

Runde 7

Zum Abschluss des Tages legten sie in Runde 8 gegen Hamburg noch ein 3-1 nach, sodass zumindest theoretisch noch Chancen auf Treppchenplatz 3 bestanden; allerdings nicht mehr aus eigener Kraft. Dafür hätten die Tabellennachbarn Nürnberg und Altshausen schon verlieren müssen.

Runde 8

Vor der neunten und letzten Runde stellte sich das Ganze wie folgt dar:

Mit einem abschließenden Sieg bezwangen sie Weißenfels in der letzten Runde mit 3-1.

Runde 9

Nun hieß es hoffen und warten, was die anderen noch zustande bringen. Aber weder Nürnberg noch Altshausen taten den Riedenburgern den Gefallen, einen oder gar zwei Punkte liegenzulassen und so wurde es am Ende des Neun-Runden-Wettkampfs ein toller fünfter Platz.

Rang 5 Deutsche Schulschachmeisterschaft 2023 WK HR

Leider gibt’s auch einen Tag nach dem Turnier noch immer keinen offiziellen Endstand online – ungewöhnlich für eine Deutsche Meisterschaft. Bei unserer U14-DVM im Winter hatten wir die Tabellen jeweils 5 Minuten nach Rundenende online, aber gut. So müssen wir selber rechnen: Deutscher Meister WK HR ist die Stadtteilschule Winterhude mit 17 Punkten vor der Schule Am Roten Berg Hasbergen mit 15 Punkten und der Johann-Pachelbel Realschule Nürnberg mit 13 Punkten. Hinter dem Treppchen folgt wie geschildert die Leopoldschule Altshausen mit 12 Punkten auf Rang 4 vor der Johann-Simon-Mayr-Realschule Riedenburg mit 11 Punkten auf Rang 5. Herzlichen Glückwunsch.

Bei den Schulschachmeisterschaften sind selbstredend nur Schüler der jeweiligen Schulen startberechtigt, andere Spieler aus dem örtlichen Verein sind, auch als Gaststarter, nicht erlaubt. Daher kann es zu kuriosen Aufstellungen kommen, wie etwa bei Fürth, wo an Brett 1 ein Spieler mit 1800 DWZ saß, den unser Benedikt sehr gut von den Bezirks- und Landesmeisterschaften kennt. Wenn aber kein weiterer starker Vereinsspieler diese Schule besucht, besteht der Rest der Truppe dann eben aus Hobbyspielern ohne DWZ. Der DWZ-Schnitt weist das Team folglich als nur mäßig stark aus – scheinbar. Aber zumindest einen sehr guten Spieler haben die meisten Mannschaften am Start, die es bis hierher geschafft haben. Das kann natürlich schmerzhaft sein für den Brett-1-Spieler, in diesem Fall Maxim. Selbst in Begegnungen, die am Ende klar gewonnen wurden, musste er sich am Spitzenbrett mit „der harten Nuss“ auseinandersetzen. Dies relativiert seine 3 aus 9, ohne selbstverständlich die respektablen 100 Prozent (3 aus 3) abwerten zu wollen, die Samuel als Reservespieler an Brett 4 aufs Parkett gezaubert hat. 🙂

Am kommenden Wochenende geht’s gleich weiter, dann steht die WK IV in Rotenburg (Wümme) bei Bremen auf dem Programm. Hier ist das Donau-Gymnasium Kelheim mit vier SKK-Spielern am Start, die sich als Bayerischer Vizemeister für die Deutsche qualifizieren konnten.

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel von der Schule: Riedenburger Schüler sind im Schach deutsche Spitze (Donaukurier, 23.06.2023)

Wer sich wundert, weshalb hier trotz Schulschach und Nicht-SKK-Spielern anders als auf der Niederbayerischen und Bayerischen Meisterschaft Namen und Fotos zu sehen sind: bei der DSM steht klipp und klar in der Ausschreibung, dass Namen und Fotos der Teilnehmer veröffentlicht werden. Wer teilnimmt, stimmt der Veröffentlichung zu, daher ist diesmal zum Glück eine normale Berichterstattung ohne Datenschutz-Eiertanz möglich.