Zum Inhalt springen

Schulschach: DGK WK IV ist Bayerischer Vizemeister

  • von

Am vergangenen Samstag war es endlich wieder so weit, die von den Kids sehnlichst herbei gewünschte Bayerische Schulschachmeisterschaft 2025 stand auf dem Programm, diesmal in Neumarkt.

Vor einigen Wochen hatten sich mehrere Kelheimer Schulen auf Bezirksebene dafür qualifiziert. Allein das Donau-Gymnasium Kelheim reiste mit vier Mannschaften an: Wettkampfklasse (WK) II, III, IV und Mädchen. Hinzu kamen die Jakob-Ihrler-Schule Ihrlerstein in der WK Grundschulen (GS) und die staatliche Simon-Mayr-Realschule Riedenburg in der WK Haupt- und Realschulen (HR).

Damit nicht jeder einzeln nach Neumarkt pilgern musste, wurde ein Bus gechartert und die Mannschaften fuhren gemeinsam mit Cornelius Mühlich, Leiter der Schach-AG am DGK und Robin Lindner, beide Jugendleiter beim SK Kelheim, Johannes Brandl (Lehrer DGK), Michaela Adamek mit den Mädchen, Sebastian Dangl und Helmut Kreuzer mit den Grundschülern und Reinhard Blodig mit den Realschülern in die Oberpfalz. Eine stattliche Truppe aus Kelheim also, die gemeinsam am Gluck-Gymnasium in Neumarkt aufschlug.

Wettkampfklasse IV

Am besten lief es für das DGK in der WK IV (U13). Mit Arthur Sitnik, Leonhard Dauerer, Theodor Nickel und Alexander Nickel ging das Team in einer reinen SKK-Besetzung an den Start und durfte sich gute Chancen ausrechnen, ganz vorne mitzumischen. Aber auch die anderen Teams, die den Sprung auf die Landesebene geschafft hatten, waren natürlich mit den einschlägigen bekannten Namen aus der Jugendschachszene gespickt.

Das 7-Runden-Turnier begann vielversprechend mit einem 3:1 gegen Augsburg. Mit einem 1,5:2,5 gegen das Albert-Einstein-Gymnasium München musste aber gleich darauf ein Rückschlag verkraftet werden. Es folgten ein glattes 4:0 gegen Lichtenfels und ein 3:1 gegen Nürnberg, bevor es gegen den späteren Bayerischen Meister Regensburg abermals eine denkbar knappe 1,5:2,5-Niederlage gab.

Die sechste Runde war überraschend spielfrei, da in diesem Jahr nur neun Mannschaften in der WK IV am Start waren. Bei sieben Runden Schweizer System kann es dann schon mal vorkommen, dass nicht nur die hinteren Ränge spielfrei haben. In der letzten Runde drehten sie noch einmal richtig auf und legten mit einem 4:0 gegen Aschaffenburg den Grundstein für alles Weitere, denn sie sicherten sich damit punktgleich mit dem Dritten und Vierten dank der besseren Brettpunktzahl den Bayerischen Vizemeistertitel 2025 in der WK IV.

Da in dieser Wettkampfklasse zwei Mannschaften weiterkommen, bedeutet dies auch die erfolgreiche Qualifikation zur Deutschen Schulschachmeisterschaft (DSM) 2025, die in dieser WK in Bad Homburg ausgetragen wird. Da werden doch Erinnerungen ans letzte Jahr wach. 😎 Herzlichen Glückwunsch!

Aber es gab noch weiteren Grund zur Freude, denn beim ungeschlagenen Bayerischen Meister (14:0 MP), dem Werner-von-Siemens-Gymnasium Regensburg, hatte der SK Kelheim auch seine Finger im Spiel: Johannes Dombert saß dort zusammen mit Quirin Fischer, Antonia Luible und Simon Klaus von den Schachfreunden Tegernheim am Brett. Dabei blieb Johannes mit fünf Siegen und einem Remis ohne Niederlage. Wow! Glückwunsch nach Regensburg.

Wettkampfklasse III

In dieser Kategorie setzte Corni gleich fünf Spieler ein, die sich vor Ort abwechselten. Auch hier handelte es sich mit Leopold Weißgerber (TSV Bad Abbach), Lukas Riera Galmés, Jakob Pesahl (beide SK Kelheim), Hannes Droll (TV Riedenburg) und Justus Braun (SK Kelheim) ausschließlich um Vereinsspieler. Von den Wertungszahlen her waren sie allerdings nicht im Vorderfeld gesetzt, sodass man gespannt sein durfte, wohin diese Reise gehen würde.

In der Tat war es kein leichtes Turnier. Unter dem Strich mussten sie sich mit einem Sieg, ausgerechnet gegen Gastgeber Neumarkt, und einem Unentschieden gegen Geretsried begnügen. Mehrmals waren weitere Punkte in Reichweite, so zum Beispiel gegen Aschaffenburg. Am Ende sollte es aber nicht sein, sodass Platz 8 heraussprang.

Aber es handelte sich hier um ein extrem junges Team für eine U15! Drei von ihnen hätten noch WK IV spielen können (und dürfen das sogar nächstes Jahr noch), haben sich also mit Bravour geschlagen. Corni: „Ich bin sehr, sehr zufrieden mit ihnen!“

Wettkampfklasse II

Hier war das DGK mit Spielern, die regelmäßig auch auf Bundesebene (DVM, DSM, DEM, DSAM) antreten, nominell weit am stärksten von allen Kelheimer Mannschaften besetzt: Benedikt Huber, Valentina Neumeier, Marcus Reimann und Konstantin Neumeier griffen hier in die Bretter, wobei einige für die WK II (U18) schon noch arg jung waren. Auch die Gegner waren ordentliche Kaliber, etliche U20 Bayernliga- und Landesligaspieler gaben sich hier die Klinke in die Hand.

Selbst wenn Titel und Qualifikation natürlich das ausgegebene Ziel war, wurde bald klar, dass dies in diesem Jahr schwer werden würde. Runde 1 gegen Schweinfurt wurde noch mit 3:1 gewonnen. In den Runden 2 und 3 gegen Dachau und Nürnberg erreichten sie mit Ach und Krach ein 2:2-Unentschieden, ehe es in Runde 4 und 5 gegen Moosach und Augsburg die ersten Niederlagen setzte. Gegen Schwandorf in Runde 6 gab es wieder nur ein Unentschieden, ehe in der letzten Runde noch ein deutlicher 3,5:0,5-Sieg gegen Burgkunstadt nachgeschoben werden konnte.

Mit einem ausgeglichenen Punktekonto von 7:7 reichte es am Ende für Rang 6. Zufrieden war das Quartett damit selbstredend nicht, zumal es in dieser WK keinen Überflieger gab, der uneinholbar vorne wegstürmte. Alle nahmen sich gegenseitig Punkte weg, selbst der Bayerische Meister musste eine Niederlage und zwei Unentschieden hinnehmen. Daher fehlten nur drei Zähler zur Tabellenspitze und das Hadern mit den drei Unentschieden konnte auf der Heimfahrt beginnen…

Aber es sollte in diesem Jahr einfach nicht sein, auch weil es laut Betreuer vor Ort doch auch die ein oder anderen unnötigen Einsteller gab, die ungeachtet der Gegnerstärke ein besseres Ergebnis verhagelten. Daher findet die WK-II-DSM in Karlsruhe in diesem Jahr ohne das DGK statt.

Ein paar Plätze weiter vorne auf Rang 3 landete Gastgeber Neumarkt, wo die SKK-Mitglieder Laura Sophie Bauer und Simon Koberstein an den Brettern saßen und einen Pokal erkämpften. Leider reichte das ebenfalls nicht zur DSM-Qualifikation, wenn auch mit nur einem Punkt Abstand deutlich knapper.

Wettkampfklasse GS

Auf der Niederbayerischen Schulschachmeisterschaft in Dingolfing hatte die Grundschule Ihrlerstein vor einigen Wochen souverän Platz 1 erkämpft. Mit Jeremias Karl, Lucia Riera Galmés, Maximilian Dangl und Maximilian Kreuzer nahm die Truppe die Herausforderung auf Landesebene in identischer Besetzung an – wo natürlich ein erheblich rauerer Wind wehte.

Am Ende mussten sie sich mit zwei Siegen gegen Bindlach und Martinsried zufriedengeben. Ansonsten war unglücklicherweise nicht viel zu holen, weshalb die Kids auf der Heimfahrt ziemlich geknickt waren. Aber die Erfahrung, auf einer Bayerischen Meisterschaft dabei gewesen zu sein, kann den jungen Nachwuchsspielern keiner mehr nehmen.

Damit endet auch eine „Ära“, wenn man das in diesem Alter schon sagen kann, denn der Großteil dieser Truppe war bei drei ihrer vier Grundschuljahre für ihre Schule im Einsatz. Doch die ist nun Geschichte für die Viertklässler und aktuell sind keine Nachfolger in Sicht, die in diese Fußstapfen treten könnten.

Wettkampfklasse Mädchen

Ein dickes Fell brauchten, wie fast zu befürchten war, die DGK-Mädchen. Gänzlich ohne Vereinsspielerinnen besetzt, hatten sie auf Landesebene einen schweren Stand. Sechs der sieben Runden gingen herzzerreißend mit 0:4 verloren. In Runde 3 jedoch konnten sie zeigen, dass man auch in der Schach-AG lernt wie’s geht und fegten Donauwörth mit 4:0 vom Platz, sodass sie doch noch zwei Punkte und damit Rang 7 eroberten. Aber schön, dass sie sich trauten, überhaupt auf Landesebene anzutreten.

Die Stimmung ließen sich die Mädchen dadurch sowieso nicht vermiesen. Sehr erfrischend zu sehen, wie viel Spaß sie zusammen in Neumarkt hatten und bereits auf der Heimfahrt wurde philosophiert, dass sie nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein werden.

Wettkampfklasse Haupt- und Realschulen

Wie schon in den letzten Jahren schickte auch die Realschule Riedenburg wieder ein Team zur Bayerischen Schulschachmeisterschaft, die in der WK HR offen ausgetragen wird. Mit dem Ausscheiden von Maxim und Korbi nach dem letzten Schuljahr musste das Team allerdings eine empfindliche Schwächung verkraften.

Mit Maximilian Buchhammer war auch hier ein SKK-Nachwuchsspieler am Werk, der 5,5 Punkte aus sieben Runden holte und damit ordentlich für sein Team ablieferte. Dennoch konnten sie nicht ganz an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen. Zwar gab es starke Siege gegen Aufkirchen, Neustadt a.d. Waldnaab und München, andererseits mussten sie auch zwei Niederlagen gegen Amberg und Fürth, sowie zwei Unentschieden gegen Soden und Nürnberg verkraften, sodass am Ende mit acht Punkten Position 5 heraussprang. Das letzte Unentschieden gelang allerdings gegen den späteren Bayerischen Meister, sodass sie das Potenzial durchaus aufblitzen ließen.

Was gibt es neben den nüchternen Zahlen noch zu berichten? Es gab ausnahmslos positive Rückmeldungen zur Organisation und zum Ablauf vor Ort. „Viele Köche verderben den Brei“ traf hier ausdrücklich nicht zu! Dabei waren etliche Helfer aus verschiedenen Gruppen vor Ort, viele Eltern vom Gluck-Gymnasium, wo das Turnier stattfand, einige vom SK Neumarkt und von der Schachjugend Oberpfalz und auch Piehler (am PC), Bernhard und Robin waren als Gruppenleiter und Helfer für allerlei Verschiedenes im Einsatz, sodass das Turnier als rundum gelungene Veranstaltung bezeichnet werden kann.

Anmerkung: wer sich über die schwarzen Balken in den Fotos wundert und darüber, dass nur Vereinsspieler namentlich genannt werden; das ist eine Folge des Datenschutzes. Bei Verbandsturnieren oder Open ist alles klar. Wer da mitspielt, unterwirft sich der Sanktionsgewalt des Ausrichters bzw. Verbandes und willigt automatisch ein, dass Namen und Bilder veröffentlicht werden dürfen; ist ja sowieso alles öffentlich im Schach. Bei einer Schulschachmeisterschaft hingegen müssten die Freigaben respektive Nicht-Freigaben der jeweiligen Schulen beachtet werden, die wir natürlich nicht alle einsehen können. Deswegen nur die „Eigengewächse“, Vereinsspieler oder jene, die explizit darum gebeten haben genannt/gezeigt zu werden…