Erst kürzlich hat der Schachklub Kelheim 1920 in einem spannenden Finale den Bayerischen Vierer-Pokal 2022 gewonnen. Nun stand noch die Endrunde des Vierer-Pokals auf Oberpfalz-Ebene auf dem Programm. Normalerweise findet das Pokal-Finale auf Bezirksebene vor der Landesebene statt, pandemie- und terminbedingte mehrfache Verschiebungen haben jedoch dafür gesorgt, dass der Oberpfälzer Vierer-Pokal erst so spät im Jahr ausgekämpft wurde.
Nachdem der Bayerische Pokal bereits geholt wurde, meinte Vorstand Johannes Obermeier in seiner Rundmail, dass die Veranstaltung „doch mehr zum Spaß ist, nachdem wir ja sowieso schon bayerischer Meister sind!“ Dennoch war der Ehrgeiz natürlich da, sich auch diesen Pokal zu schnappen. Allerdings spielte nicht die siegreiche Bayern-Pokal-Mannschaft einfach auch noch um das Oberpfälzer Pendant, nein hier durfte sich ein anderes Gespann aus dem 145 Mitglieder starken Fundus des SK Kelheim austoben. Cornelius Mühlich, Stephan Gießmann, Florian Gold und Sebastian Piehler lautete diesmal die Aufstellung.
Nach gut 2 Stunden war Floh als erster fertig. Die Partie war lange ausgeglichen, aber im Turmendspiel – das hat er drauf, das ist ihm wichtig wie alle Jugendspieler wissen, die von ihm trainiert werden 😉 – konnte er seine Chance nutzten und die Partie gewinnen. Kurz danach war auch Giesi fertig. Sein junger Gegner hat sehr aggressiv gespielt, aber Giesi ließ sich davon nicht den Schneid abkaufen, hat sich – die Einschätzungen in diesem Artikel stammen natürlich nicht von mir, sondern von Corni – sehr gut verteidigt und ihn dann ausgekontert.
Zu dem Zeitpunkt lag der SKK also schon 2-0 vorne. Corni und Sebastian, die noch spielten, durften aber nicht beide verlieren, weil natürlich auch hier das vorderste Gewinnbrett entscheidet. Sebastian geriet zu Beginn etwas unter Druck, schätzte die Stellung aber richtig ein, opferte eine Qualität für zwei Bauern und vergrößerte von da an stetig seinen Vorteil bis er souverän den Sieg einstreichen konnte. Damit stand der Mannschaftssieg bereits fest.
Corni hatte an Brett 1 einen Gegner mit 2223 DWZ erwischt, konnte aber dennoch 25 Züge lang sehr gut mithalten. Dann schätzte er nach eigener Aussage eine Abwicklung ins Endspiel falsch ein, das ansonsten ziemlich sicher Remis geworden wäre, und „ging dann sehr schnell baden…“. Am erfolgreichen Pokalsieg änderte das jedoch nichts mehr. Insgesamt ein überzeugender Mannschaftskampf und ein verdienter Sieg. Schön auch die entspannte, freundschaftliche Atmosphäre, in der die Begegnung mit dem TSV Kareth-Lappersdorf im Hotel Dormero in Kelheim über die Bühne ging.
Damit sind für die Erwachsenen nun endgültig die letzten Entscheidungen der alten Saison gefallen (nur für die Jugend steht im Dezember noch die DVM 2022 an). Das wurde aber auch Zeit, denn in weniger als zwei Wochen beginnt bereits die neue Saison 2022/23. Neues Spiel, neues Glück!
Hierzu gab es auch einen Zeitungsartikel: SK Kelheim zieht zum nächsten Titel (MZ, 02.10.2022)