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SK-Nachwuchs brilliert beim Schulschach

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Die Stadthalle in Dingolfing war in diesem Jahr anlässlich der Niederbayerischen Schulschachmeisterschaft 2024 zum Bersten gefüllt. 77 Teams à vier Spieler plus Reserve plus Begleitpersonen kamen von überall aus dem Osten Bayerns zusammen. Das Turnier wurde von Cheforganisator Christian Maurer geleitet, Schiedsrichter war IA Simon Pernpeintner. Mit Martin Blodig und Cornelius Mühlich waren auch zwei der Gruppenleiter vor Ort vom SK Kelheim. Da konnte theoretisch nicht viel schiefgehen.

Allerdings hatten es einige Schulen versäumt, sich vorab korrekt anzumelden. Manche waren auch ohne erwachsene Begleitperson aufgetaucht, sodass sie erst einmal gefordert waren, Ordnung in das Chaos zu bringen. Mit ein paar Minuten Verspätung schickten sie die insgesamt über 300 Nachwuchsspieler auf die Reise.

Aus dem Landkreis Kelheim war das Donau-Gymnasium Kelheim allein schon mit neun Teams nach Dingolfing gereist: fünf in Wettkampfklasse (WK) IV, zwei in WK III und einem in WK I; dazu eine Mädchenmannschaft. Zusätzlich waren vier Grundschulmannschaften aus Ihrlerstein, Hohenpfahl und Kelheimwinzer vor Ort. Letztere hatten gleich zwei Teams am Start. Und auch die Realschule Riedenburg war – als eine von nur ganz wenigen Realschulen – nach Dingolfing gefahren. Sie hatten je ein Team in WK IV, III und II, alle mit SK-Beteiligung. Die RS Abensberg aus dem Landkreis war ebenfalls vertreten, allerdings ohne SK-Spieler.

Wettkampfklasse Grundschulen

In drei der vier genannten Grundschulteams waren SK-Spieler am Werk. Die GS Ihrerstein trat mit Alexander Nickel, Jeremias Karl, Lucia Riera Galmés und Maximilian Dangl in einer SK-only-Aufstellung an.

In GS Kelheimwinzer 1 waren Paul Brandl und Maksym Strielnikov am Werk…

…und auch die GS Hohenpfahl war mit Konstantin Frikel, Anton Najjar, David Eckrot und Vladyslav Kozhukhar vielversprechend in einer SK-only Aufstellung besetzt.

Da nur sieben Grundschulmannschaften gemeldet waren, spielten sie ein Rundenturnier, entkoppelt von der Schlagzahl des restlichen Turniers. Von Anfang an kristallisierte sich heraus, dass es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Ihrlerstein und Hohenpfahl werden würde.

Am Ende hatte die GS Ihrlerstein den längeren Atem und beendete das Turnier verlustpunktfrei mit 12 Punkten als Niederbayerischer Meister WK GS. Überhaupt gaben sie nur einen einzigen Brettpunkt ab – gegen die SK-Kollegen von GS Kelheim-Hohenpfahl, die sich den Vizetitel schnappten. Die GS Riedenburg (ohne SK-Beteiligung) holte Bronze. Damit gingen alle Treppchenplätze sowie die Ränge 1 bis 5 in dieser WK an Schulen aus dem Landkreis Kelheim.

Wettkampfklasse IV

In dieser Kategorie, die man auch einfach U13 hätte nennen können, war das Donau-Gymnasium Kelheim ganz stark vertreten. Nicht nur konnte die Schule fünf Teams nach Dingolfing schicken…

… mit DGK 1 war auch Dreiviertel der Mannschaft am Start, die kürzlich auf der U12-DVM in Magdeburg um nationale Ehren kämpfte: Arthur Sitnik, Konstantin Neumeier, Leonhard Dauerer und dazu Hannes Droll vom TV Riedenburg.

Aber auch DGK 2 war aussichtsreich besetzt:

Jakob Pesahl vom SK Abensberg (v.r.n.l.), Lukas Goppold vom TV Riedenburg, Lukas Riera Galmés und Steven Stöhr – beide vom SK Kelheim – bildeten eine schlagkräftige Truppe. DGK 3 bis 5 waren mit Spielern aus dem Wahlfach Schach besetzt, ohne Vereinsspieler.

Aber nicht nur das Kelheimer Gymnasium war vor Ort, auch die Realschule Riedenburg schickte ein WK-IV-Team, das mit Sara Weiß und Fabian Ticala zwei SK-Spieler in seinen Reihen hatte, zudem David Duda und Sebastian Schmitzer vom TV Riedenburg.

Sowohl DGK 1, als auch DGK 2 ließen sich die Butter nicht vom Brot nehmen. Anders als im vergangenen Jahr musste hier oder da mal ein Brettpunkt abgegeben werden, aber unter dem Strich war es eine klare Sache.

DGK 1 wurde verlustpunktfrei mit 14 von 14 Mannschaftspunkten Niederbayerischer Meister in der WK IV.

Direkt dahinter landete DGK 2 und holte sich den Vizemeistertitel in der WK IV; einzig geschlagen von den Teamkollegen der ersten Mannschaft. Damit schaffte das Donau-Gymnasium einen Doppelsieg in der WK IV. Die RS Riedenburg beendete das Turnier als starker Fünfter von 21 Mannschaften.

Wettkampfklasse III

In dieser Altersklasse – nennen wir sie der Einfachheit halber mal U15 – tummelten sich ebenfalls etliche SK-Spieler.

In DGK 1 traten Benedikt Huber, Valentina Neumeier, Marcus Reimann und Theodor Nickel an. Das DGK schickte auch noch eine zweite Mannschaft in dieser Altersklasse; die war allerdings ohne SK-Beteiligung.

Aber auch die Realschule Riedenburg hatte hier ein weiteres Team am Start, das mit Niklas Aigner vom TSV Dietfurt, Tobias Otto und Jakob Maier vom TV Riedenburg und SK-Spieler Maximilian Buchhammer ordentlich mitmischte.

Mit 14 von 14 Mannschaftspunkten ließ DGK 1 nichts anbrennen und holte sich den Niederbayerischen Meistertitel in der WK III.

Und auch die RS Riedenburg erkämpfte sich ganz stark mit Platz 3 von 16 teilnehmenden Mannschaften einen Treppchenrang.

Wettkampfklasse II

Das DGK hatte in WK II (oder U17) ausnahmsweise kein Team am Start. Dafür war die Realschule Riedenburg hier äußerst stark besetzt.

Maxim Weinberger und Korbinian Pritschet vom SK Kelheim, sowie Leon Schröder vom TV Riedenburg und Samuel Aigner vom TSV Dietfurt bildeten ein schlagkräftiges Quartett.

Geschenkt bekamen sie nichts, denn die kombinierte WK I/II bestand aus 28 Mannschaften und sie mussten sich nicht nur gegen andere Realschulen und Mittelschulen (wie auf Landesebene), sondern auch gegen die Gymnasien und zudem die WK-I-Mannschaften durchsetzen, die in der gleichen Gruppe spielten, aber getrennt gewertet wurden. Das gelang ihnen in überzeugender Manier. Sogar gegen das WK-I-Gymnasium aus Ergolding schafften sie ein Unentschieden!

Herzlichen Glückwunsch zum Niederbayerischen Meistertitel. Sie können sich jetzt überlegen, ob sie ihren Qualifikationsplatz für die WK II wahrnehmen, wo sie auf Landesebene ausschließlich auf Gymnasien treffen werden, oder ob sie – wie im vergangenen Jahr – über die Klasse „Haupt- und Realschulen“ (WK HR) gehen, das ein offenes Turnier ist, und sie ebenfalls zur Deutschen Schulschachmeisterschaft führen kann.

Wettkampfklasse I

In der Altersklasse der Ältesten war das DGK ebenfalls vertreten. Leonhard Neumeier und Boris Bondarenko waren hier vom SK Kelheim mit dabei. Erstaunlich ist immer wieder, wie sehr die Teilnehmerzahl mit steigendem Alter abnimmt. Nur zwei Teams versuchten sich in der WK I, deswegen spielten sie ein gemeinsames Turnier mit der WK II, wurden aber zur Wertung herausdestilliert.

Hier hatten die Kelheimer zu kämpfen, denn das einzige andere WK-I-Team war das Gymnasium aus Ergolding, die zwei Bayernliga-Cracks vom FC Ergolding dabei hatten. Dennoch landeten sie nur zwei Punkte hinter der absoluten Spitze. Das kann sich doch sehen lassen.

Wettkampfklasse Mädchen

Im vergangenen Jahr stellte das DGK noch mühelos zwei Mädelsteams, in diesem Jahr leider nur eins. Auch insgesamt waren nur vier WK-M-Auswahlen am Start. Zählt man noch die Handvoll Mädchen dazu, die wie Leni, Sara oder Lucia in den anderen WKs dabei waren, ist das keine schöne Entwicklung. Das unterbietet sogar noch den ohnehin schon niedrigen Damenschnitt bei der FIDE. Warum nur? Traut Euch, Mädels!

Alysha Campe am Spitzenbrett des DGK war vom TV Riedenburg die einzige mit Vereinshintergrund. Sie spielten aufgrund der geringen Teilnehmerzahl ein doppeltes Rundenturnier und waren, wie die WK GS, daher vom restlichen Turnierverlauf entkoppelt.

Auch sie schafften ein positives Punkteverhältnis und lagen nur einen Mannschaftssieg hinter der Spitze. Daher gelang ihnen das Kunststück, den Vizetitel bei den Mädchen zu holen!

Unter dem Strich ein überwältigender Erfolg für die Schulen aus dem Landkreis Kelheim. Mit Titeln in der WK GS, IV, III und II, sowie Vizetiteln in WK GS, IV, I und Mädchen lässt sich das kaum toppen.

Als Beobachter im Hintergrund konnte man auch schmunzeln, wie überrascht die Teilnehmer von der Leistung der Kelheimer Schulen waren. Kelheim als Stadt/Landkreis liegt bekanntlich in Niederbayern, demnach auch seine Schulen. Der SK Kelheim 1920 als Verein jedoch spielt historisch begründet im Verband Oberpfalz. So kommt es, dass die Niederbayern den SKK nicht unbedingt auf dem Schirm haben, wenn sie ihn nicht gerade von Landes- oder Bundesebene her kennen. Daher ging immer wieder ein ungläubiges Raunen durch den Saal, wenn der Stand etwa in der WK IV via Beamer eingeblendet wurde, wo DGK 1 und 2 vorne auf und davon stürmten. 😎

Die offiziellen Ergebnisse sind auf nb-schach.de zu finden.

Weiter geht’s am 16. März für die qualifizierten Teams bei der Bayerischen Schulschachmeisterschaft in Garching.

Anmerkung: wer sich über die schwarzen Balken in den Fotos wundert und darüber, dass nur Vereinsspieler namentlich genannt werden; das ist eine Folge des Datenschutzes. Bei Verbandsturnieren oder Open ist alles klar. Wer da mitspielt, unterwirft sich der Sanktionsgewalt des Ausrichters bzw. Verbandes und willigt automatisch ein, dass Namen und Bilder veröffentlicht werden dürfen; ist ja sowieso alles öffentlich im Schach. Bei einer Schulschachmeisterschaft hingegen müssten die Freigaben respektive Nicht-Freigaben der jeweiligen Schulen beachtet werden, die wir natürlich nicht alle einsehen können. Deswegen nur die “Eigengewächse”, Vereinsspieler oder jene, die explizit darum gebeten haben genannt/gezeigt zu werden…