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SKK gleich doppelt auf der Bayerischen U10-Mannschaftsmeisterschaft

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Die DVM 2023 in Magdeburg rückt unaufhaltsam näher, doch in einigen Altersklassen waren die Qualifikationsläufe dafür noch nicht gespielt. In der Altersklasse U10 finden sie üblicherweise erst im September statt und so trafen sich unglaubliche 23 Mannschaften in Regensburg, um den Bayerischen Mannschaftsmeister U10 zu ermitteln und die vier besten Teams zur Deutschen Meisterschaft zu schicken. Im Jahr zuvor waren es gerade mal elf gewesen. Eine beeindruckende Steigerung in Sachen Beteiligung der Vereine mit ihrem ganz jungen Nachwuchs!

Auch der SK Kelheim war diesmal gleich mit zwei Mannschaften am Start und gerade in der U10 hat der Verein ja eine Vorgeschichte: Zur Saison 2021 schaffte es der SKK bis auf die DVM in Düsseldorf und dort in die Top-10 der vierzig besten Teams bundesweit. Für die DVM 2022 reichte es nur um ein Haar nicht und nun, im Jahr 2023, durfte die nächstjüngere Garde aus dem großen Jugendpool des SKK sein Glück versuchen. Vorstand Johannes Obermeier höchstpersönlich war als Betreuer mitgefahren.

Bei der Aufstellung der beiden Teams haben die Jugendleiter nicht stur nach Wertungszahl aufgestellt, sondern vor allem „weiche“ Parameter wie Trainingsfleiß und den Eindruck vom Training allgemein mit einfließen lassen.

In SKK 1 spielten daher Lukas Riera Galmés, unser aktuell DWZ-stärkster U10-Spieler, Konstantin Frikel – eigentlich noch U8, heute aber an Brett 2 der ersten U10-Mannschaft – Jeremias Karl und Lucia Riera Galmés.

In der zweiten Mannschaft durfte Alexander Nickel das Spitzenbrett bespielen, gefolgt von William Victor Chakam, Maximilian Dangl und Paul Brandl, alle drei ebenfalls U8-Spieler. Da durften sich wohl ein paar ungeschliffene Diamanten frühzeitig für höhere Weihen warmspielen. 😀

Dabei ist die Bayerische U10-Mannschaftsmeisterschaft kein Zuckerschlecken! Manche Vereine schicken hier Teams ins Rennen, die in Sachen Spielstärke locker in der Kreisliga bei den Erwachsenen mitspielen könnten. Der TV Tegernsee etwa, der das Turnier unangefochten gewann – herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle – hatte einen 1402er DWZ-Schnitt. Dabei haben sie ihren Nationalspieler (!) mit 2034 DWZ nachsichtiger Weise sogar zu Hause gelassen. In diesem Feld ganz vorne mitzumischen, um sich für die DVM zu qualifizieren, ist also keinesfalls easy peasy.

SKK 1 wurde Zehnter von 23, punktgleich mit dem Fünften und selbst unsere verkappte U8-Mannschaft, die SKK 2, hat mit Rang 17 etliche der nominell stärkeren Teams hinter sich gelassen.

Toben und Fangen spielen während der Pausen durfte nicht fehlen – Johannes wie üblich mitten drin 🙂

In der Einzelbetrachtung hatte Lukas an Brett 1 in der ersten Mannschaft einen, ja, Fehlstart in das Turnier, musste wohl erst warm werden. Dann jedoch holte er noch vier Siege und schloss das Turnier mit 4,0 aus 7 am schwierigsten Brett der ersten Mannschaft ab. Seine Schwester Lucia schaffe es aber, ihn absolut gesehen sogar noch zu übertreffen. Sie holte vier Siege und ein Remis, folglich 4,5 Punkte, allerdings an Brett 4, daher hinkt der Vergleich natürlich. Aber auch das ist hammermäßig und eine Bestätigung für die Jugendleiter, sie in der U10 und nicht bei den Mädchen eingesetzt zu haben.

Jeremias an Brett 3 startete hervorragend in das Turnier, holte gleich mal 2,5 Punkte aus den ersten drei Runden, musste dann aber etwas Federn lassen. Erst in der letzten Runde konnte er nochmal einen Sieg hinterher schieben. Eine ganz harte Nuss hatte natürlich Konsti an Brett 2 der ersten Mannschaft zu knacken – als U8-Spieler. Aber auch er machte seine Sache super und holte drei Siege. Dabei legte er laut Johannes eine im positiven Sinne Kaltschnäuzigkeit an den Tag, eine Coolness, mit der er seine Partien im Griff hatte, die außergewöhnlich ist für einen Siebenjährigen.

Beim Lesen der Resultate der zweiten Mannschaft muss man ein wenig genauer hinschauen, denn die Kids hatten spielfrei in Runde 3, bekamen also kampflos ein 4-0 auf ihr Konto. Folglich haben die Spieler von SKK 2 nur sechs Runden auf dem Tacho. Hier war Paul am vierten Brett äußerst gut aufgelegt und mit drei Siegen aus sechs Runden ein zuverlässiger Punktelieferant.

Nach vorne wurde die Luft für unsere arg junge Truppe jedoch zunehmend dünner. Maxl schaffte zwei Siege am dritten Brett und Alex am Spitzenbrett holte auch immerhin einen Sieg und ein Remis, hatte jedoch mindestens einen weiteren Sieg in Reichweite. Johannes: „Alex stand fantastisch, übersah dann ein Schach und musste mit der Dame wegen berührt geführt blockieren.“ Zudem hat er stets gekämpft wie ein Löwe und lange dagegen gehalten, daher erzählt die spröde Punkteausbeute nur die halbe Wahrheit. William schaffte am fast ebenso heftigen Brett 2 auch einen Sieg.

Für einen Qualifikationsplatz zur DVM 2023 reichte es zwar unglücklicherweise nicht, aber für die Kids war es sicherlich ein tolles Erlebnis, sich mal auf Landesebene messen zu dürfen. Für die meisten war es das erste Mal und die Erfahrung kann ihnen keiner mehr nehmen.

Ein weiterer Aspekt lag Johannes am Herzen: „Wir haben davor vereinbart, dass keiner einen anderen blöd anmacht, wenn er verliert und dass keiner aufgibt, sondern jeder für die Mannschaft bis zum Schluss kämpft. Über 7 Runden und trotz eingestellter Damen etc. hat sich jedes Kelheimer Kind daran gehalten und war auch sonst außerordentlich sportlich, mit riesigem Teamgeist! Das hat mich als Trainer ganz besonders gefreut.“

Dazu gab es auch einen ZeitungsartikelMädchen vom SK Kelheim feiern bei den bayerischen Titelkämpfen Teampremiere (inkl. Absatz über die U10; MZ, 29.09.2023)