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Spieltag 8: Weiterhin alles möglich bei SKK 1 und 2

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Die Saison 2022/23 neigt sich nun auch bei den Erwachsenen langsam dem Ende entgegen. Erst kürzlich haben die Kreisligen die Saison abgeschlossen. Dort konnte SK Kelheim III nach zwischenzeitlichen Abstiegssorgen einen respektablen 5. Platz einfahren und schnupperte wegen eines halben Brettpunktes gar am Vizetitel.

Auch der ersten Mannschaft gelang es in den letzten Runden, sich freizuschwimmen. Hier stand mittlerweile Rang 4 in der Landesliga Nord zu Buche; mit Drang nach oben statt nach unten.

SK Kelheim 1

Unsere Erste musste an diesem Wochenende schon wieder auswärts antreten. Der SK Herzogenaurach 1 stand auf dem Programm und abermals lief im Vorfeld nicht alles nach Plan. Corni fiel krankheitsbedingt kurzfristig aus, und da man die Zweite im Abstiegskampf nicht unnötig schwächen wollte, tauchte die Truppe in Unterzahl beim Tabellenzweiten in Mittelfranken auf. Mit Stephan Gießmann, Constantin Blodig, Bernhard Schmid, leer, Helmut Kreuzer, Florian Gold, Johannes Müller und Dr. Johannes Najjar war das Team ansonsten aber bärenstark besetzt.

Wegen der Unterzahl hieß es logischerweise vom Start weg bereits 0-1 aus SKK-Sicht. Giesi an Brett 1 hatte diesmal einen happigen Gegner mit über 2400 DWZ vor der Brust, der in der Liga bisher mit 6 aus 7 kaum Schwächen gezeigt hat. Dennoch kam er mit einer ausgeglichenen Stellung aus der Eröffnung. Im Laufe der Partie jedoch gab es laut Flohs Beobachtung wohl eine Fehleinschätzung hinsichtlich eines starken Springers des Gegners und so musste Giesi die Quali hergeben. Mit diesem Materialnachteil war in der Folge leider nichts mehr zu machen, auch wenn er noch lange versuchte, das Ding noch irgendwie zu drehen.

Conny holte den Punkt am zweiten Brett, war jedoch gar nicht zufrieden mit seiner Partie. „Dank meiner ‚Genialität‘ musste ich die Partie zwei bis dreimal gewinnen“, meinte er in der Nachbetrachtung in Anspielung darauf, dass da wohl nicht alles nach Plan gelaufen ist. „Und der Mexikaner ums Eck war gut“. Ok, hab verstanden, Partie abgehakt. 😉

Helmut hat nach übereinstimmender Beobachtung von Floh und Joshi eine beeindruckende Partie gespielt, indem er in ein gleichfarbiges Läuferendspiel abgewickelt hat, bei dem stets er am Drücker war, weil die Bauern des Gegners alle auf der falschen Seite standen. Zwar schien die Partie lange ein Remis zu werden, irgendwann bestand jedoch Zugzwang für den Gegner und Helmut gelang es (Zitat Conny) „ihn im Läuferspiel zu erwürgen“.

Bernhard am dritten Brett brachte es laut Joshi fertig, ein derartiges Chaos anzurichten, dass zwischenzeitlich keiner der Beobachter mehr durchblickte, wer eigentlich gerade auf Gewinn steht oder nicht. Die Stellung an sich war „unfassbar komplex“, der Gegner hatte bereits einen Freibauern kurz vor der Umwandlung und laut Conny waren „beide so matt“, dass Dauerschach und damit Remis der einzig logische Ausweg war.

Hase konnte seine Partie siegreich zu Ende bringen, nachdem Joshi selbst vom Nebenbrett aus einige kreative Ideen aufgefallen waren. „War eine coole Partie, weil eine sehr ungewöhnliche Stellung da war“, meinte Joshi. In Zeitnot musste der Gegner eine Figur geben, was am Ende einen laut Conny klaren Sieg zur Folge hatte.

Joshi selbst gelang es ebenfalls den vollen Punkt zu holen in einer Partie, die er als eher unspektakulär einstufte. Der Gegner konzentrierte sich auf Bauernzüge und irgendwann konnte Joshi eine Linie öffnen, wo der gegnerische König aufgrund des Entwicklungsrückstands noch in der Mitte stand. Daher musste der Herzogenauracher einen Bauern und das Läuferpaar (!) geben, damit der Ofen nicht sofort aus war. Aber die Partie war damit natürlich entschieden. Laut Analyse von Mannschaftsführer Floh hat er sie aber auch perfekt gespielt: Keine Ungenauigkeit laut Maschine und 97 Prozent Genauigkeit ist schon beeindruckend.

Floh selbst kam an sich gut in die Partie, hatte einen vielversprechenden Freibauern und stand bereits klar auf Gewinn. „Durch eine Mischung aus Zeitnot und Unfähigkeit“ (schonungslose Selbsteinschätzung 😉 ) kam er jedoch irgendwie in ein verlorenes Damenendspiel. Zwar versuchte er noch mit aller Macht sich da irgendwie herauszuwinden – die Partie ging über den hundertsten Zug hinaus – am Ende musste er sich aber zerknirscht geschlagen geben. Für den Mannschaftserfolg war’s aber irrelevant, da bereits 4,5 Punkte beisammen waren. 4,5-3,5 lautete dann auch der Endstand. Ein beeindruckender Sieg, in Unterzahl gegen den Tabellenzweiten einer Landesliga – stark!

In der Tabelle bleibt es bei Rang 4 wie auch schon zuvor. Allerdings ist das Ganze nun noch näher zusammen gerückt, sodass sich SK Kelheim 1 in der letzten Runde Ende April sogar noch Chancen auf einen Treppchen-Platz ausrechnen darf. Wer hätte das gedacht, nach zwischenzeitlich schwierigen Runden im Winter?

SK Kelheim II

Nachdem die Kreisligen bereits abgeschlossen sind und die Erste mit Rücksicht auf die Abstiegssorgen der Zweiten darauf verzichtet hatte, den krankheitsbedingt leer gebliebenen Platz durch Hochziehen eines Spielers aufzufüllen, konnte SK Kelheim II diesmal vollbesetzt und in starker Aufstellung an den Start gehen. Zum ersten Mal seit Oktober lag der DWZ-Schnitt wieder über 1800. Beim Heimspiel im Dormero war SC Bavaria Regensburg III zu Gast und traf dort auf Benedikt Huber, Jakob Waldmüller, Martin Blodig, Peter Hahn, Johannes Obermeier, Sebastian Piehler, Eva Engl und Arthur Sitnik.

Nach zweieinhalb Stunden meldete sich Mannschaftsführer Johannes als erster im Chat, äußerst enttäuscht über seine Partie, die leider verloren ging, nachdem er die Dame opfern musste, um nicht instant matt zu gehen. Die Wurzel des Übels war aber natürlich schon ein paar Züge davor, damit es überhaupt so weit kommen konnte. So lag das Team erst einmal mit 0-1 in Rückstand. Der Rest spielte aber noch, ergo war noch alles drin und es dauerte auch nicht lange bis Jakob und Peter ihre Partie gewinnen konnten – beide überrannten ihre Gegner mit starken Angriffen auf dem Königsflügel – und den Rückstand in eine 2-1-Führung umdrehten.

Kurz nach Mittag musste allerdings Arthur seinen Punkt abgeben. Zunächst hatte er gut mitgehalten mit seinem fast 200 DWZ höher eingestuften Kontrahenten und nach Johannes Beobachtung eine starke Eröffnung samt Mittelspiel aufs Parkett gezaubert. Erst in Zeitnot kippte die Partie nach einer übersehenen Taktik. Eine halbe Stunde später musste sich auch Eva leider geschlagen geben, die an sich ein ausgeglichenes Mittelspiel hatte, der Gegner konnte laut Johannes seine Figuren aber besser aufstellen und daraus einen Vorteil ziehen. Die Partie ging verloren: 2-3.

Martin hatte zu der Zeit in einem Endspiel mit Turm und Springer die klar besseren Voraussetzungen und konnte seine Bauernüberzahl, die er im Mittelspiel erobern konnte, gewinnbringend nutzen. Dieser Sieg war wichtig, denn er brachte den Ausgleich. Benedikt und Piehler spielten zwar noch, aber dort durfte kein voller Punkt mehr erwartet werden, beide Stellungen waren laut Johannes tot remis. Benedikt gelang ein ausgeglichenes Mittelspiel und behauptete sich stark bis ins Endspiel, Piehler kämpfte sehr lange mit sehr wenig Zeit und machte trotzdem keinen einzigen Fehler – eine nahezu perfekte Partie von beiden Seiten, die dann ebenfalls im Remis endete. Am Ende wurde es ein 4-4-Unentschieden.

Das ist zwar vermutlich nicht das erhoffte Endergebnis, aber dieses Unentschieden bringt SK Kelheim II vom zehnten auf den neunten Platz. Da in der Oberpfalzliga nur eine Mannschaft absteigt, war das ein äußerst wichtiger Punkt. Damit hat das Team in der letzten Runde Ende April den Klassenerhalt selbst in der Hand und muss nicht auf günstige Konstellationen in anderen Begegnungen hoffen.

Dazu gab es auch Zeitungsartikel: