Am Wochenende war der Terminkalender trotz zahlreicher bereits abgeschlossener Ligen wieder dicht gedrängt.
Landkreis-Sportlerehrung
Los ging es bereits am Freitag mit der Sportlerehrung im neuen Landratsamt. Bei dieser Veranstaltung werden jene Wettkämpfer aus dem Landkreis geehrt, die überregional mit besonderen Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben. Da ist zum einen natürlich der Bayerische Meistertitel 2022 der U12-Mannschaft, wofür Moritz Ramming (in Abwesenheit), Konstantin Neumeier, Valentina Neumeier und Arthur Sitnik Urkunden bekamen. Obendrein die Online-Ersatzveranstaltung für die DVM 2021, wo die Kelheimer U10-Mannschaft Rang 4 auf Bundesebene erreichte. Und natürlich der Bayerische U14-Meistertitel im Blitzschach durch Benedikt Huber.
Bei den Erwachsenen stachen die Leistungen im Viererpokal heraus, wo unsere Schachspieler sowohl den Oberpfälzer als auch den Bayerischen Viererpokal gewannen und sich sogar für den Deutschen Pokal qualifizierten. Hier waren Stephan Gießmann, Constantin Blodig, Heinrich Maurer, Dr. Johannes Najjar, Johannes Müller, Cornelius Mühlich, Sebastian Piehler, Florian Gold und Johannes Obermeier zu ehren. Herzlichen Glückwunsch Euch allen.
Oberpfälzer U16-Mannschaftsmeisterschaft
Am Samstag wurde auf Bezirksebene die U16-Mannschaftsmeisterschaft ausgespielt. Der Gewinner ist nicht nur Oberpfalzmeister, sondern auch für die Bayerische U16-Mannschaftsmeisterschaft qualifiziert. Leider trauten sich nur drei Mannschaften aus der Oberpfalz in den Ring: Tegernheim, Bavaria und Kelheim. Das „Los“ der höchsten DWZ-Wertung wollte es, dass Kelheim das Halbfinale nicht spielen musste und gleich im Finale gesetzt war. Der Gegner speiste sich aus dem Sieger Tegernheim gegen Bavaria Regensburg. In ungewohnter Aufstellung konnten die Tegernheimer den Regensburgern ein 2-2-Unentschieden abringen. Da jedoch das vorderste Gewinnbrett für Regensburg sprach, stand der Widersacher im Finale fest.
Die Kelheimer Aufstellung lautete Benedikt Huber, Valentina Neumeier, Arthur Sitnik und Marcus Reimann. Bereits um 13:30 Uhr ging es los statt 15:00 Uhr, nachdem die Vormittagsrunde überraschend schnell vorüber war. Damit die Gäste nicht so lange in Kelheim die Zeit totschlagen mussten, wurde der Starttermin vorgezogen.
Zwar dauerte es eine Weile, ehe sich erste Tendenzen abzeichneten, aber schon nach kurzer Zeit hatten die Jugendleiter den Eindruck, dass das nicht in die richtige Richtung geht an diesem Tag. „Als ich das erste Mal auf die Bretter guckte, standen schon alle irgendwie komisch“, meinte Lena und auch Corni befand, dass „niemand so richtig in die Partie fand und alle von Anfang an zu kämpfen hatten“. Nach anderthalb Stunden meldete Robin: „Marcus hat aktuell zwei Türme und Springer gegen Dame und Turm.“ Das war bereits der Anfang vom Ende, denn fünf Minuten später war die Partie vorbei. Offenbar hatte Marcus die Schärfe des gegnerischen Angriffs unterschätzt und sah sich plötzlich einer Drohung gegenüber, in der er zwei Türme (!) hätte opfern müssen, um nicht sofort matt zu gehen. Das ließ er sich nicht mehr zeigen und wir lagen 0-1 hinten.
Gut eine Stunde später war auch bei Leni der Ofen plötzlich aus. Sie war an sich gut unterwegs im Mittelspiel, zunächst nur stellungsmäßig vorne, dann auch materialmäßig mit zwei Bauern. Allerdings war die Dame zu gierig dabei ungedeckte Bauern zu fressen, während versäumt wurde, vor der eigenen Haustür auf f5 zu kehren. So konnte ihr der Gegner die Dame wegsperren, die anschließend nicht mehr für die Verteidigung des parallel laufenden gegnerischen Angriffs zur Verfügung stand. Sie überlegte fast 20 Minuten, wie die Stellung noch zu retten ist. Letztendlich ging es dann aber sehr schnell zu Ende, auch notgedrungen, da sie kaum noch Zeit hatte. 0-2.
Zum Glück hatte sich Arthur währenddessen schon einen Vorteil erspielt. „Arthur hat jetzt Dame und einen gedeckten Freibauern gegen zwei Türme“, hieß es im Chat. Nachdem er gegen halb fünf auch noch einen Turm erbeutet hatte, gab der Gegner auf und Kelheim konnte auf 1-2 verkürzen. Da unser Brett 1 noch spielte, war der Mannschaftssieg theoretisch noch machbar, denn bei 2-2 – vorderstes Gewinnbrett gibt den Ausschlag – hätte Kelheim trotzdem gewonnen gehabt.
Das war zu diesem Zeitpunkt aber bereits äußerst unwahrscheinlich. Zwar spielte Benedikt noch und war in Sachen Material auf den ersten Blick relativ ausgeglichen, allerdings war die Stellung maximal unglücklich. Dem Gegner war es gelungen, Benedikts Läufer zu fesseln und gleichzeitig den Turm wegzusperren! De facto hatte er also eine Leicht- und eine Schwerfigur, die nicht mehr mitspielten. Zwar versuchte Benedikt noch, einen Bauern durchzubringen, aber der Gegner zog die Schlinge immer enger, sodass er kurz nach 17 Uhr in Ermangelung irgendwelcher Perspektiven aufgab. Damit war 1-3 der Endstand.
Oberpfälzer Vizemeister U16 MM 2023 klingt zwar auch nicht schlecht, dennoch war die Enttäuschung natürlich schon zu spüren, nach der Oberpfälzer U14 MM 2023 auch in der U16 ausgeschieden zu sein, denn nur die Erstplatzierten der einzelnen Bezirke dürfen den Bayerischen U16-Mannschaftsmeister ausfechten. Für die Schachjugend Oberpfalz ist das nun der SC Bavaria Regensburg. Eine Chance weniger, es auf die DVM 2023 in Magdeburg zu schaffen.
U8 BJEM 2023
Währenddessen ging von Freitag bis Sonntag in Kronach die Bayerische Jugend-Einzelmeisterschaft 2023 der Altersklasse U8 über die Bühne. Für den SK Kelheim waren Konstantin Frikel und William Victor Chakam bei den Kleinsten am Start. Konsti hatte sich bei der OJEM 2023 punkt- und feinwertungsgleich in einem Stechen gegen William durchgesetzt und den letzten Qualifikationsplatz für die BJEM ergattert. Da man knapper aber nicht an einer Qualifikation scheitern kann, hatten die Jugendleiter einen Freiplatzantrag gestellt und der ging auch durch, sodass William in Kronach antreten durfte.
Für beide war es absolutes Neuland, keiner hatte bisher an mehrtägigen überregionalen Turnieren teilgenommen und beide sind ja auch noch nicht so lange im Verein, hatten beim ersten OSJ-Cup der laufenden Saison im Oktober 2022 überhaupt zum ersten Mal gespielt. Insofern durfte natürlich nicht zu viel erwartet werden: Erfahrung sammeln, bayerische Turnierluft schnuppern und Spaß haben war hier das Motto.
Konsti hatte gleich zu Turnierbeginn das Pech, gegen den Setzlisten Ersten und Drittplatzierten der Bayerischen Meisterschaft 2022 ran zu müssen. Dennoch hielt er lange dagegen. William hingegen konnte in Runde 1 gleich mal gewinnen. Das führte jedoch dazu, dass er nun in Runde 2 gegen Konstis ersten Gegner ran musste und auch hier ging der Punkt verloren.
Ansonsten schlugen sich die beiden achtbar, holten Punkte gegen „machbare“ Gegner und mussten sich den Leuten an der Spitze geschlagen geben. Unglücklich war nur die letzte Runde: Konsti hatte sich zwischen den Runden wehgetan und musste aufgeben und auch bei William blieb der Punkt, der wohl ein Top-10-Ergebnis gebracht hätte, leider liegen. Am Ende holten beide drei Punkte und es wurde Rang 14 für William und 16 für Konsti. Sowohl Lena als auch Corni zeigten sich stolz ob der Leistung, die beide in ihrem ersten Turnier auf Landesebene gezeigt haben. Zudem ist Konsti so jung, dass er auch nächstes Jahr nochmal U8 spielen darf! 🙂