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Triple-Sieg in der U12-OJEM – 10 Qualifizierte für BJEM

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Am vergangenen Wochenende war mal wieder Hochbetrieb im Dormero: Die Oberpfälzer Jugend-Einzelmeisterschaft (OJEM) 2023 für die Altersklassen U8 bis U12 stand auf dem Programm. Hier wurden nicht nur die neuen Oberpfalzmeister der laufenden Saison ausgekämpft, es ging auch darum, wer auf die Bayerische Einzelmeisterschaft 2023 darf.

Die andere Hälfte der OJEM – die Altersklassen U14 bis U18 – fand, wie berichtet, bereits Anfang des Jahres auf Burg Trausnitz statt. Schon dort langte der SK Kelheim ordentlich zu: Benedikt wurde Oberpfalzmeister in der U14, Leni in der U14w und Peter in der U18. Dazu der Meistertitel von Moritz in der U16 – zwei Altersklassen über seiner eigentlichen – der Vizetitel von Citra in der U18w und die dritten Plätze von Arthur in der U14 und Michi in der U18. Doch das sollte erst der Anfang sein…

U12

Nun ging es also weiter mit den jüngeren Jahrgängen. Nach einer starken Vorsaison der U10, die auf der nachgeholten DVM 2021 in Düsseldorf mit Rang 10 und mit Rang 7 auf der U12-DVM 2022 in München gipfelte, ist diese Truppe nun geschlossen in der U12 unterwegs und offenbar wild entschlossen, dieser Altersklasse ihren Stempel aufzudrücken. Arthur Sitnik hat ein – man kann es nicht anders sagen – perfektes Turnier gespielt. Dabei war er im Vorfeld gar nicht der Favorit, doch er war einfach nicht zu stoppen, holte traumhafte sechs Punkte aus sechs Runden und damit den Titel des Oberpfalzmeisters auch in der U12, nachdem er ihn letztes Jahr schon in der U10 errungen hatte. Mit dieser Serie von sechs Siegen auch gegen sehr starke Gegner darf sich Arthur über einen DWZ-Sprung von saftigen +130 Punkten freuen.

Das Topduell des Turniers mit überraschendem Ausgang

Bei diesem Durchmarsch musste wohl oder übel auch sein auf Eins gesetzter und etwa 300 Punkte höher gerateter Teamkollege Moritz Ramming dran glauben. An welcher Stelle die Partie verloren ging, soll hier gar nicht das Thema sein. Positiv ist auf jeden Fall, dass Moritz sich davon nicht aus der Bahn werfen ließ, alle übrigen Partien gewonnen hat und mit fünf aus sechs Vizemeister wurde. Ob es ihn tröstet, dass er bereits Meister der U16 ist? Auf jeden Fall reicht ihm auch Platz zwei zur Qualifikation für „die Bayerische“ in seiner Altersklasse – und dort werden die Karten wieder neu gemischt.

Eine der positiven Überraschungen war Leonhard Dauerer. Er geriet gleich in Runde 1 an Moritz und musste eine Niederlage einstecken; von der Papierform her eine klare Sache, aber Jugendleiter Corni meinte, da sind ein paar unnötig viele Sachen zu schnell flöten gegangen. Im Anschluss riss er sich aber richtig am Riemen und zeigte laut Corni starke Partien. Er war auch der einzige, der Arthur in Runde 5 ordentlich ins Schwitzen brachte, als er gekonnt dessen königliche Deckung aufbrach und schon zwei Bauern in Führung lag. Dennoch gelang es Arthur, diese Partie noch zu drehen. Umso bemerkenswerter, dass Leonhard sich davon nicht entmutigen ließ und die Folgepartie gegen einen weiteren starken Gegner hoch konzentriert und souverän nach Hause brachte. Der Lohn der Mühen ist Treppchen-Platz 3 in der Oberpfalz und die Qualifikation zur BJEM.

Moritz, Leonhard, Simon und Arthur

Mit Rang 5 ist Konstantin Neumeier in diesem Jahr knapp an der Qualifikation vorbeigeschrammt. Es passt so ein bisschen zur Form der letzten Monate, in denen sich himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt in unregelmäßigen Intervallen abwechselten. Nach einem Sieg in Runde 1 gegen einen – wie üblich beim Schweizer System – Gegner aus der unteren Hälfte der Startrangliste, folgten drei Niederlagen am Stück; gegen starke Spieler, natürlich, aber allesamt „machbare“, gegen die Konny auch schon mehrfach gewonnen hat. Am Ende hat er sich dann wieder gefangen und konnte noch zwei Siege hinterher schieben, was immerhin noch für Rang 5 gereicht hat.

Simon Eberl hatte einen schweren Stand in diesem starken Umfeld. Er holte zwei Punkte und landete auf Rang 9. Dennoch war Corni hochzufrieden: „er hielt sehr lange aus gegen starke Gegner, spielt jetzt schon wirklich Schach, lässt sich Zeit, findet schöne Züge, hat Spaß gemacht ihm zuzuschauen“. Da ist wohl gerade eine spannende Entwicklung im Gange. Auf der Schulschachmeisterschaft kürzlich hat er ja auch schon gezeigt, was geht. Für die BJEM hat es in diesem Jahr noch nicht gereicht, aber man darf gespannt sein, was da noch kommt.

Luca Gering hat – nach ein wenig Leerlauf während der Corona-Phase – wieder zum Turnierschach zurückgefunden. Beim Schulschach, beim SJO-Pokalturnier und bei der Grundtrainingsvereinsmeisterschaft hat er gezeigt, dass er es kann, im Umfeld dieser starken Konkurrenz hatte er aber arg zu beißen. Dennoch ist es ihm gelungen, einen Punkt zu ergattern. In der letzten Runde war er eigentlich auch schon durch, jedoch hatte der Gegner zwischendurch ein Matt-in-Eins, was ihm nicht entgangen ist, und damit war die Partie dahin.

U8

In der U8 gingen Konstantin Frikel, William Victor Chakam, Maximilian Dangl, David Eckrot, Vinzent Hagn und Anton Najjar in den freundschaftlichen Wettstreit. Mehr als die Hälfte des Starterfeldes waren also Kelheimer, was zeigt, wie gut aktuell die Nachwuchsarbeit bei den Kleinsten funktioniert.

Anton war dabei der bei weitem jüngste Starter mit Jahrgang 2017; er könnte also auch noch in einer imaginären U6 spielen. Es war sein erstes Turnier außerhalb des eigenen Vereinsumfeldes und er hat immerhin einen halben Punkt geholt. Jugendleiterin Lena zeigte sich zufrieden: „Am Ende ’nur‘ ein halber Punkt und ’nur‘ sag’ ich, weil da mehr möglich war. Zum Schluss ist ihm nur leider die Puste ausgegangen.“

Ebenfalls einen halben Punkt holte Teamkollege Vinzent. Auch hier erkannte Lena Potenzial für mehr: „eine Unachtsamkeit hier, ein bisschen abgelenkt sein da muss aber noch weg, um richtig mitmischen zu können.“ Auch er ist mit Jahrgang 2016 noch sehr jung, gehört zur jüngeren Hälfte des U8-Spektrums.

Ganze zwei Punkte konnte David ergattern. Licht und Schatten erkannte seine Jugendleiterin im Turnierverlauf, starken Partien folgten dann wieder unnötige Einsteller, aber das wird schon. Unabsichtlich mannschaftsdienlich zeigte sich David in der vorletzten Runde, als er für die drei Kelheimer vorne einen Konkurrenten aus dem Weg räumte.

Dort tummelten sich Konsti, William und Maxl punktgleich auf den Rängen 2, 3 und 4. Dabei hatte Maxl das Pech der schlechtesten Feinwertung, weswegen er am hinteren Ende dieses SKK-Zuges landete. Von seinem Turnier war Lena sehr angetan. „Der einzige, der gegen die Erste was hätte ausrichten können von der Stellung her, verlor auch sonst nur noch gegen Konsti und das war auch sehr spannend.“

Hoch spannend ging es auch zwischen Konsti und William her. Die beiden landeten punkt- und buchholzgleich auf den Rängen zwei und drei. Da in der U8 nur die ersten zwei auf die BJEM dürfen, mussten die beiden ins Stechen, um die Reihenfolge zu ermitteln. Hier behielt Konsti am Ende die Oberhand und löste sein Ticket für Kronach Ende März. Dabei hätte er den Sack schon viel früher zumachen können, übersah ein Eröffnungsmatt in Runde 2 und musste die Partie später verloren geben. Insgesamt laut Lena aber eine sehr starke Vorstellung.

Das gilt auch für William, der tolle Partien zeigte und sichtlich gestärkt aus dem Trainingslager letzte Woche kam. Ärgerlich für ihn, dass es so knapp nicht gereicht hat für die Qualifikation. Aber Lena hat angesichts der Umstände einen Freiplatzantrag gestellt. Mal sehn, vielleicht wird das ja doch noch was mit Kronach.

Mädchen

Bei den Mädchen gingen immerhin acht Teilnehmer ins Turnier, allerdings nur, weil U10w und U12w ein gemeinsames Turnier spielten. Das bekamen natürlich insbesondere unsere U10-Mädels zu spüren, die häufig gegen deutlich stärkere und erfahrenere U12-Spielerinnen ran mussten. Daher war absolut gesehen nicht viel zu holen für Lucia Riera Galmés und Maria Gering in diesem starken Feld.

Lucia und Maria

Lucia holte einen Punkt und fiel ihrer Jugendleiterin vorwiegend deswegen positiv auf, da sie gegen deutlich ältere und stärkere Gegner immer sehr lange durchhielt, auch wenn sie den Widerstand nicht bis ganz zum Schluss aufrechterhalten konnte, um sich mit einem Sieg zu belohnen. In der U10w-Riege wurde es Rang 2, das heißt, Lucia darf in den Osterferien zur Bayerischen Mädchenmeisterschaft auf Burg Wernfels. Maria ist ja überhaupt erst seit kurzem dabei, dann gleich ins kalte Wasser einer Bezirksmeisterschaft zu springen, ist mutig. Wirklich ausrichten konnte sie gegen die starken Kontrahentinnen noch nichts, aber sie hat sicherlich viel mitgenommen und gelernt.

An Erfahrung mangelt es Sara in der U12w sicher nicht. Sie hat ihre Sache gut gemacht, konnte gegen schwächere oder gleich starke Gegner gewinnen, musste sich den stärkeren aber geschlagen geben, was am Ende drei Punkte bedeutete. Auch Johanna scheint auf einem guten Weg zu sein, holte zwei Punkte und hatte in den Schlussrunden das Lospech, dass sie gegen die spätere Erst-, Zweit- und Drittplatzierte spielen musste, wo natürlich nicht viel ging. Für einen Qualifikationsplatz reichte es für unsere U12-Mädels aber leider nicht.

U10

In der Altersklasse U10 sind in diesem Jahr ein paar altgediente, erfahrene Spieler rausgewachsen, dafür ist mit Alexander Nickel, Lukas Riera Galmés und Jeremias Karl die „Next Generation“ nachgerückt. Das beste Ende hatte dabei ausgerechnet Alex für sich, der erst im Sommer zum Schachklub gekommen ist. Er holte dreieinhalb Punkte, war aber trotzdem angesäuert, da es wohl noch deutlich mehr hätte sein können. Corni: „Ein bisschen ärgerlich, da er eine Partie einfach hergeschenkt hat, gegen den Ersten eigentlich Remis hatte und gegen den Vierten eine Figur mehr. Aber wenn er mehr Routine hat, wird er das nächstes Jahr alles sauber heimfahren.“

Lukas war an sich auch gut unterwegs, holte drei Punkte, allerdings machte er es sich unnötig schwer mit einer Eigenart, die schon auf dem WWO aufgefallen war. Corni: „Er spielt viel zu schnell! Sehr gute Stellungen, zum Beispiel gegen den Zweitplatzierten, gingen durch Einzüger verloren. Das muss er noch lernen, abzuschalten.“ Am Ende wurde es Rang 6.

Jeremias war letztes Jahr schon auf der U8-Bayerischen und hat sich deswegen vielleicht ein bisschen viel Druck gemacht. Die ersten beiden Partien gingen in die Binsen und die Enttäuschung war groß. Erst nachdem schon alles verloren und die Nervosität weg war, ging es plötzlich besser. Corni: „Erst in der letzten Runde konnte er wirklich unbeschwert aufspielen. Zeigt aber auch mit Remis gegen den letztjährigen Oberpfalzmeister, wie es eigentlich laufen sollte.“

Insgesamt war der Ausgang in der U10 natürlich etwas ernüchternd, da die begehrten Qualifikationsplätze in dieser Altersklasse verpasst wurden. Mit einem weiteren Jahr an Erfahrung wird das aber sicherlich im kommenden Jahr eine Truppe, mit der man rechnen muss.

Alles in allem war die OJEM 2023 für den SK Kelheim ein grandioser Erfolg. Vier Oberpfalzmeister und 10 (!) Qualifizierte für die Bayerische, da kommen interessante Wochen auf uns zu.

Die BJEM-Qualifizierten auf einen Blick:

  • Arthur Sitnik: Oberpfalzmeister U12
  • Benedikt Huber: Oberpfalzmeister U14
  • Valentina Neumeier: Oberpfalzmeister U14w
  • Peter Hahn: Oberpfalzmeister U18
  • Konstantin Frikel: Vizemeister U8
  • Lucia Riera Galmés: Vizemeister U10w
  • Moritz Ramming: Vizemeister U12
  • Citra Bangsa-Giesen: Vizemeister U18w
  • Leonhard Dauerer: Dritter U12
  • Michael Gold: Dritter U18

Herzlichen Glückwunsch an alle!

Für die U8 geht es bereits Mitte/Ende März nach Kronach, wo in einem zweitägigen Turnier der Bayerische Meister ermittelt wird. In den Altersklassen U10 bis U18 spielen die Jungs in der zweiten Woche der Osterferien vier Tage lang in Bad Kissingen, während die stärksten Mädchen Bayerns zeitgleich auf Burg Wernfels zusammenkommen. Etwa 200 Nachwuchsspieler werden bei dieser Landesmeisterschaft um Titel kämpfen und mit gleich 10 Eisen im Feuer – einige gehen gar von Setzranglistenplatz Eins ins Rennen – hat der SK Kelheim 1920 gute Chancen vorne mitzumischen. Darüber werden wir hier auf der SKK-Homepage natürlich wieder ausführlich berichten.

Die ausführlichen Ergebnisse der OJEM gibt’s bei der SJO.

Das Orga-Team sorgte für einen reibungslosen Ablauf

Dazu gab es auch Zeitungsartikel:

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