Vor einigen Wochen ging die erste Runde der Bayerischen U12-Mannschaftsmeisterschaft 2023 über die Bühne. Auch als amtierender Bayerischer Meister muss das Kelheimer Team alle Runden durchlaufen, und das taten sie mit einem Knall! Wie lautete die Formulierung des ersten Vorsitzenden Johannes in der obligatorischen Rundmail am Ende jener Woche? „4-0 gewann unser Team, und das nicht nur ein- oder zweimal, sondern gleich DREIMAL hintereinander für insgesamt 12-0. So ein sagenhaft einseitiges Ergebnis habe ich in meiner Schachkarriere selten gesehen.“
Heute nun ging es weiter mit Runde 2. Abermals war Robin als Betreuer dabei und kutschierte Moritz Ramming, Arthur Sitnik, Konstantin Neumeier und Leonhard Dauerer nach Lauf an der Pegnitz. Dort traf unsere Delegation auf drei Teams, die die erste Runde ebenfalls erfolgreich überstanden hatten, namentlich SF Tegernheim, SV Lauf und SK Schweinfurt 2000.
In der Früh startete der Wettkampf – etwas verspätet, da ein Verein knapp dran war – kurz nach 10 Uhr gleich gegen den Gastgeber SV Lauf mit Durchgang 1. Schon nach etwa einer Viertelstunde hieß es im Ticker, den Robin fleißig befüllte: „Konny und Leonhard bereits einiges an Material mehr. Dürfte bei beiden nicht mehr lange dauern.“ Und so war es dann kurze Zeit später bei Konny auch, zehn weitere Minuten später bei Leonhard ebenso, sodass unser Team schon 2-0 vorne lag.
Auf Brett 1 und 2 jedoch war es zäher. Arthur konnte sich zwar einen leichten Vorteil erspielen, hatte aber nur noch drei Minuten auf der Uhr und auch bei Moritz war die Zeit schon bedenklich heruntergelaufen. Doch gerade in jener Zeitnotphase konnte Arthur einen Springer gewinnen und stand fortan auf Gewinn. Kontrolliert tauschte er die Türme und ging mit zwei Bauern und einem Springer gegen einen König ins Endspiel. 3-0. Und auch für Moritz war die Zeitnotphase der Gamechanger, denn er konnte einen Turm gewinnen und ein paar Minuten nach Arthur auch die Partie. Damit machte unsere U12 genauso weiter, wie sie in der Vorrunde aufgehört hatten: mit 4-0.
Dann war erst einmal Mittagessen angesagt. Die Gastgeber hatten Pizza geordert und jeder konnte sich eine passende aussuchen. Frisch gestärkt ging es gegen 13 Uhr weiter mit dem zweiten Durchgang des Tages, diesmal gegen unsere geschätzten alten Bekannten aus Tegernheim. Dabei gab es gleich mal eine Überraschung, denn sie konnten nicht mit 1-2-3-4 antreten – Felix spielte zeitgleich für seine Schule auf der DSM WK II in Frankfurt am Main – sodass sie natürlich etwas ersatzgeschwächt waren.
Schon nach einer halben Stunde hieß es im Chat: „Konny ist im Doppelturm Endspiel mit zwei Mehrbauern“ und zehn Minuten später war auch Moritz mit einer Leichtfigur vorne. Allerdings dauerte es noch eine weitere halbe Stunde, ehe Konny das Mehrmaterial in einen Sieg und damit die 1-0-Führung ummünzen konnte. In der Zwischenzeit hatte sich auch Leonhard bereits einiges an Mehrmaterial erspielt und so hieß es zwei Minuten später schon 2-0.
Während unsere beiden hinteren Bretter bereits im Pausenhof der Schule herumtobten, hatte Moritz Damen abgetauscht, ging mit zwei Springern mehr ins Endspiel, was er sich natürlich nicht mehr nehmen ließ und erhöhte auf 3-0. Arthur war währenddessen noch am Kämpfen, stand lange ausgeglichen, konnte im Laufe der nächsten halben Stunde jedoch eine Dame und einen Springer Vorsprung herausspielen, sodass am Ende ein weiterer 4-0-Sieg zu Buche stand.
Kurz vor 15 Uhr ging es dann in den letzten Durchgang für diesen Tag, diesmal gegen SK Schweinfurt 2000, der wie unser Team ebenfalls in Bestbesetzung mit 1-2-3-4 antrat und auf dem Papier den höchsten Schnitt der heutigen Gegner hatte – und gerade erhobenen Hauptes mit einem 4-0 aus dem Mannschaftskampf gegen Lauf kam.
Aber insbesondere unsere hinteren beiden Bretter hatten es heute offenbar sehr eilig, denn schon nach etwa 25 Minuten hatte Leonhard auf Brett 4 gewonnen und wenige Minuten später tat es ihm Konny auf Brett 3 gleich. Ein Unentschieden war damit schon mal sicher, das Weiterkommen ebenso.
An Brett 1 hatte Moritz im Turmendspiel zwar einen Bauern mehr, aber die Stellung an sich war ausgeglichen und unklar – aber da das Remis-Angebot vom Gegner kam und dies für Kelheim den Sieg bedeutete, nahm Moritz es – wenn auch sichtlich nicht begeistert – an. Arthur an Brett 2 hingegen hatte schon früh einen Bauern mehr, irgendwann sogar noch eine Leichtfigur und einen weiteren Bauern dazu, doch nach anderthalb Stunden etwa konnte ihn seine Gegnerin in ein Dauerschach locken, sodass diese Partie gezwungenermaßen abrupt remis endete. Entsprechend waren Moritz und Arthur anschließend nicht allerbester Laune. Doch mit dem 3-1 war der dritte Sieg an diesem Tag fix und damit auch der Einzug ins Halbfinale am 24.06.2023.
Im Halbfinale warten nun knackige Gegner auf unsere U12, insbesondere die beiden Nürnberger Mannschaften dürften ein echter Benchmark werden.
Dazu gab es auch Zeitungsartikel:
- Mittelbayerische Zeitung (24.05.2023)
- heimatsport (24.05.2023)