Am Valentinstag waren die Niederbayerischen Schulschachmeisterschaften mit einem Erdrutschsieg für Kelheimer Schulen über die Bühne gegangen: in fünf von sechs Wettkampfklassen hatten Schulen aus dem Landkreis Kelheim den Meistertitel gewonnen und sich für die Bayerische Schulschachmeisterschaft qualifiziert: das Donau-Gymnasium Kelheim in der WK I, WK III, WK IV und WK Mädchen, die Jakob-Ihrler-Grundschule in der WK GS. Dass sich die Schulen dabei auf den bundesweit aktiven Jugendkader des SK Kelheim sowie die anderen Schachvereine aus der Region stützen konnten, mag vielleicht etwas geholfen haben… 😉
An diesem Wochenende stand nun die Bayerische Schulschachmeisterschaft auf dem Programm. Den Erfolg von der Bezirksebene eins zu eins auf Landesebene übertragen zu können, war eher nicht zu erwarten, schließlich haben sich nur die 75 Schulmannschaften für die Bayerische Meisterschaft qualifiziert, die die 300 stärksten Jugendspieler im Freistaat in ihren Reihen haben. Das DGK, die Grundschule Ihrlerstein und die Realschule Riedenburg – letztere hatten sich für die offene Wettkampfklasse „Haupt-/Realschulen“ angemeldet – fuhren gemeinsam im Bus nach Höchstadt a. d. Aisch. Doch der Tag begann schon nicht ideal, denn eigentlich hätte SKK-Jugendleiter Cornelius Mühlich als Betreuer mitfahren sollen. Der war gesundheitlich jedoch leider nicht auf der Höhe.
Auch SKK-Spieler Boris Bondarenko musste für DGK WK III aus gesundheitlichen Gründen absagen, für den dankenswerterweise Lukas Goppold vom TV Riedenburg einsprang. Die Ihrlersteiner hatten mit Jeremias Karl ebenfalls einen Ausfall zu beklagen. Hier rückten die Bretter um eins auf und Lucia Riera Galmés half an Brett 4 aus. Und als ob das noch nicht reichen würde, fehlte am Morgen der Abfahrt plötzlich auch noch Brett 3 vom DGK WK IV. Da glühten die Telefondrähte am Samstag früh um 6:45 Uhr, um auf die Schnelle adäquaten Ersatz aufzutreiben. SKKler Steven Stöhr ließ sich motivieren, zu dieser unchristlichen Uhrzeit am Wochenende aus dem Bett zu springen. Aber es sollte sich noch lohnen.
In WK IV war das Donau-Gymnasium Kelheim nun mit Valentina Neumeier, Konstantin Neumeier, Leonhard Dauerer und Steven Stöhr mit einer SKK-only-Aufstellung besetzt. In Runde 1 machten sie gleich mal weiter wie sie in Dingolfing aufgehört hatten; dort konnten sie alle Runden mit 4-0 gewinnen und gingen mit 14-0 Mannschafts- und 28-0 Brettpunkten nach Hause. In Runde 3 trafen sie diesmal jedoch auf das Werner-von-Siemens Gymnasium Regensburg, das die einschlägigen Liga-Konkurrenten vom SF Tegernheim und SC Bavaria Regensburg im Team hatte. Diese Runde ging verloren. Im Anschluss jedoch konnten sie alle weiteren gewinnen und sich mit 11-3 den Bayerischen Vizemeister-Titel sichern. Und nicht nur das: mit dieser Leistung hat sich die Schule für die Deutsche Schulschachmeisterschaft Mitte Mai in Rotenburg (Wümme) in der Nähe von Bremen qualifiziert.
Mit exakt der gleichen Mannschaftspunktzahl stand nach sieben Runden auch die Johann-Simon-Mayr Realschule Riedenburg da und holte sich den Vizemeister-Titel in der WK HR. Hier waren Korbinian Pritschet und Maxim Weinberger vom SK Kelheim am Start. Sie legten mit zwei Siegen gleich zu Beginn furios los, mussten dann im Turnierverlauf zwar drei Unentschieden hinnehmen, blieben aber ohne Niederlage. Stark! Kleiner Wermutstropfen: in dieser WK qualifiziert sich nur der Erstplatzierte für die Deutsche Meisterschaft, die in diesem Fall schon Anfang Mai in Kassel stattfindet. Aber mal sehen, vielleicht geht ja ein Freiplatzantrag durch.
Auf niederbayerischer Ebene hatte die Jakob-Ihrler-Grundschule Ihrlerstein mit einer tollen Vorstellung glänzen können und auch diesmal war mit Alexander Nickel, Lukas Riera Galmés, Maximilian Dangl und Lucia Riera Galmés eine SKK-only Mannschaft in Höchstadt a. d. Aisch am Start. Zwar konnten sie das Traumergebnis aus Dingolfing nicht auf die gleiche Weise wiederholen, dennoch schafften sie trotz des Ausfalls von Jeremias mit 8-6 immer noch ein positives Punkteverhältnis und landeten am Ende auf Rang 5. Da können sie doch stolz sein auf bayerischer Ebene.
Zu kämpfen hatte die Mannschaft des Donau-Gymnasiums in der WK I. Hier kam es nach der niederbayerischen Meisterschaft zu einem Tausch. WK I und II hatten dort ein gemeinsames Turnier gespielt, das aber getrennt gewertet wurde. Zwar qualifizierte sich die WK-I-Mannschaft für die Bayerische Meisterschaft (vorwiegend, da nur zwei Mannschaften in WK I antraten), landete in der gemeinsamen Gesamtwertung jedoch deutlich hinter dem WK-II-Team. Deswegen wurde die WK-II-Mannschaft zum WK-I-Wettbewerb nach Höchstadt geschickt, wo die SKK-Spieler Luca Koch und Leonhard Neumeier mit an den Brettern saßen. Ein positives Mannschaftspunktverhältnis von 8 bis 6 ist aller Ehren wert in diesem starken Feld. Weiter als bis Mittelfeldrang 7 ging es damit aber leider nicht nach vorne.
In WK III und WK Mädchen hatte das DGK diesmal einen schweren Stand. In diesem starken Feld lief auf Landesebene leider nicht viel zusammen. Zumindest konnten 5,5 respektive 6,5 Brettpunkte geholt werden und man ging nicht komplett leer aus.
Ein großer Dank geht an Andreas Dauerer und Sebastian Dangl, die sieben Stunden lang live berichtet und die mittlerweile 38 Mitglieder starke Whatsapp-Gruppe „SKK aktueller Stand“ mit Zwischenständen und Fotos versorgt haben. Von ihnen stammen auch sämtliche Fotos dieses Artikels. Wer auch noch in diese Gruppe möchte, um stets über die neuesten Resultate informiert zu sein, einfach bei Johannes, Corni oder Lena melden.
Anmerkung: wer sich über die schwarzen Balken in den Fotos wundert und darüber, dass nur SKK-Spieler namentlich genannt werden; das ist eine Folge des Datenschutzes. Bei Verbandsturnieren oder Open ist alles klar. Wer da mitspielt, unterwirft sich der Sanktionsgewalt des Ausrichters bzw. Verbandes und willigt automatisch ein, dass Namen und Bilder veröffentlicht werden dürfen; ist ja sowieso alles öffentlich im Schach. Bei einer Schulschachmeisterschaft hingegen müssten die Freigaben respektive Nicht-Freigaben der jeweiligen Schulen beachtet werden, die wir natürlich nicht alle einsehen können. Deswegen nur die „Eigengewächse“ oder Geschwisterkinder, die explizit darum gebeten haben genannt/gezeigt zu werden…