Am Sonntag verbrachten neun Schachspieler des SK Kelheim einen Tag bei wunderschönem Wetter im ebenso schönen Beilngries. Der SC 1947 richtete zum ersten Mal seit vier Jahren wieder sein traditionelles Schnellschachopen aus.
Da durfte eine Delegation aus Kelheim natürlich nicht fehlen, angeführt vom ersten Vorsitzenden Johannes Obermeier, Wolfgang Latzel, Robin Lindner, den Jugendspielern Benedikt Huber, Konstantin Neumeier, Arthur Sitnik und Leonhard Neumeier im A-Open, sowie Leonhard Dauerer und Eva Fuchs im B-Open.
Im A-Open mischte Benedikt bis zum Schluss ganz vorne mit, was bemerkenswert ist, denn es waren nicht nur zwei FMs anwesend, sondern auch unzählige sehr starke Vereinsspieler aus der erweiterten Region mit über 2000 DWZ (bzw. ELO als TWZ).
Vor der letzten Runde lag Benedikt auf Rang 2, musste dann jedoch gegen den FIDE-Meister aus Ilmmünster ran, dem er in Zeitnot knapp unterlag. Ein Remis lag auf jeden Fall in der Luft. Trotzdem reichte es am Ende noch für einen Preis für Platz 6.
Ein Dreigestirn bestehend aus Johannes, Wolfgang und Konny belegte einhellig nebeneinander mit 3,5 Punkten aus 7 Runden die Ränge 36, 37 und 38. Konny bekam dafür einen Rating-Preis für den besten Spieler unter 1600 TWZ, was ein kleiner Trost war für den Turnierstart, den er als enttäuschend empfand. Ein Punkt ging aus Vereinssicht verloren, als Konny und Johannes gegeneinander antreten mussten; in diesem Fall zog Konny den kürzeren.
Schön auch, dass Wolfgang, ein, ja, Veteran von SC Roter Turm Altstadt, zum ersten Mal seit seinem Wechsel zum SK Kelheim ein gemeinsames Turnier mit der Truppe gespielt hat – und dann gleich so im Feld mitzumischen nach der langen Pause, da freuen wir uns auf mehr.
Während Konny und Wolfgang aus der Tiefe des Raums mit einem Sieg im Schlussspurt aufholten, hatte Johannes schon vorher 3,5 Punkte und musste in der letzten Runde gegen den Vierten der Setzliste ran. Da packte er, um den Gegner etwas aus dem Trott zu bringen, sein Lieblingsgambit aus und hatte eine ganze Weile ziemlich viel Spaß dabei, dem 2150er die Stirn zu bieten. Am Ende gelang es dem Gegner aber doch, die Variante zu widerlegen und der Punkt blieb aus. Dennoch hatte Johannes sichtlich Freude in Beilngries, nicht nur bei den Partien an sich, er freut sich ja, wie er selbst sagt, fast mehr, die bekannten Schach-Gesichter der Region wiederzutreffen, interessante Gespräche zu führen und der Jugend zuzuschauen, wie sie Fortschritte macht. Ebenfalls mit 3,5 Punkten, aber etwas niedrigerer Buchholz-Wertung landete Arthur auf Platz 41.
Schwerer taten sich diesmal Robin und Leo, die nur 2,5 Punkte zusammenbrachten. Mit Blick auf die Wertungszahlen erhält man aber eine Idee davon, weshalb. Das Feld hatte sehr wenig Teilnehmer im Bereich unter 1500 DWZ, auch nur ein paar unter 1600, jedoch eine stattliche Menge an Spielern mit 1700 DWZ aufwärts. Benedikt etwa, diesmal unser spielstärkster Protagonist, lag nur auf Rang 24 der Setzliste. Daher taten sich Robin und Leo, die eher bei 1400 (+-100) liegen, natürlich schwer. Aber auch angesichts dieser Umstände waren beide nicht zufrieden mit ihren Partien.
Im B-Turnier hatten wir mit Leonhard ein ganz heißes Eisen im Kampf um den Turniersieg im Feuer. Er ging von Platz 1 der Setzliste ins Turnier und am Anfang lief auch alles wie am Schnürchen. Bis zur Mittagspause holte er 3 Punkte aus 3 Runden. Dann jedoch ging etwas der Faden verloren. Ein Remis und eine Niederlage warfen ihn in seiner klar formulierten Mission zurück und die Enttäuschung war erst einmal groß. Mit einem Sieg in Runde 6 kämpfte er sich jedoch nochmal in Schlagdistanz zur Spitze heran. In der letzten Runde wurde es allerdings „nur“ ein Remis, sodass sich Leonhard mit Rang 4 zufriedengeben musste. Im B-Turnier gab’s dafür leider keinen Preis.
Ein Turnier mit weniger Fortune erlebte Eva. Sie holte gleich in Runde 1 einen Punkt – und zwar schon nach wenigen Minuten. Das führte jedoch dazu, dass sie instant gegen den Setzlistenzweiten ran musste und auch in der Folge erst einmal jene tendenziell stärkeren Gegner bekam, die bis dahin unter ihren Möglichkeiten geblieben waren. Erst in der vorletzten Runde holte sich noch einen weiteren Zähler, nachdem sich ihr Kontrahent mit zwei ungültigen Zügen selbst ins Aus manövriert hatte.
Wie erwähnt bekamen Benedikt und Konny bei der Siegerehrung Geldpreise. Mit neun Startern erhielt der SK Kelheim zudem den Preis für den Verein mit den meisten Teilnehmern.